Vor wenigen Tagen hatte Thomas Soltau, Vorstand der Smartbroker AG, in einer Videokonferenz auf der Connect-Plattform von Montega bereits angedeutet, was es in den kommenden Wochen und Monaten alles an zusätzlichen Features und Verbesserungen beim frisch aufgesetzten Smartbroker+ geben wird. Auf der Veranstaltung (HIER) war boersengefluester.de insbesondere darüber überrascht, wie viele Detailfragen es von den Investoren gab. Ziemlich genau 60 Minuten dauert die Runde mit gefühlt locker 30 Fragen. Die Finanzgemeinde verfolgt die Entwicklung rund um den Smartbroker+ also sehr genau, was auch gut ist. Das erhöht den Druck auf alle Beteiligten, die anfänglichen Schwachstellen im Zuge des mit dem Neustart verbundenen Wechsels der Abwicklungspartners weg von der DAB hin zur Baader Bank möglichst schnell zu beheben.
So gesehen ist das jetzt kommunizierte Upgrade ein besonders markanter Schritt: Schließlich inkludiert er die so wichtige Aufnahme des Anleihe-Handels über Gettex sowie Xetra, Tradegate, Lang & Schwarz oder auch Stuttgart in Programm – insgesamt stehen 29 Handelsplätze zur Verfügung. „Smartbroker+ bietet damit auch für erfahrene Anleihekäufer mit hohen oder sehr hohen Volumina einen liquiden Handel zu engen Spreads – und das zum Preis eines Neobrokers“, heißt es offiziell. Darüber hinaus stehen nun auch auf eher aktive Trader zugeschnittene Funktionen wie „Request for Quote Order“ zur Verfügung – zudem wird das Sparplanangebot nochmals ausgeweitet. Normalerweise sind das Nachrichten, die eher für die Spezial-Community auf Broker-Vergleichsplattformen interessant sind. Die Botschaft Richtung Kapitalmarkt ist jedoch, dass der komplexe Umzugsprozess im Wesentlichen abgeschlossen ist und nun eher Einrichtungsdetails an der Reihe sind.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 5,19 | 7,78 | 8,55 | 28,21 | 48,20 | 52,79 | 46,54 | |
EBITDA1,2 | 2,03 | 3,71 | 3,70 | 4,52 | 3,56 | 8,77 | 1,35 | |
EBITDA-Marge3 | 39,11 | 47,69 | 43,27 | 16,02 | 7,39 | 16,61 | 2,90 | |
EBIT1,4 | 1,89 | 3,64 | 3,69 | 2,03 | 0,35 | -8,41 | -5,22 | |
EBIT-Marge5 | 36,42 | 46,79 | 43,16 | 7,20 | 0,73 | -15,93 | -11,22 | |
Jahresüberschuss1 | 1,78 | 3,23 | 1,90 | 3,55 | -0,54 | -10,07 | -5,92 | |
Netto-Marge6 | 34,30 | 41,52 | 22,22 | 12,58 | -1,12 | -19,08 | -12,72 | |
Cashflow1,7 | 1,92 | 3,30 | 1,91 | 1,18 | 13,93 | 5,04 | 0,19 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,14 | 0,24 | 0,13 | 0,25 | -0,04 | -0,64 | -0,38 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Dohm Schmidt Janka |
Jedenfalls steht das Haus soweit, dass die Smartbroker Holding nun via Marketing für die nötige Neukundschaft sorgen kann. Dieser Flow wiederum ist dringend nötig, um dem doch eher trockengelegten Aktienkurs Wachstumsimpulse einzuhauchen. Welche Szenarien hier vorstellbar sind, will CEO André Kolbinger schon bald auf der Frühjahrskonferenz in Frankfurt skizzieren. Aus dem Hut zaubern lässt sich das Wachstum freilich nicht, zumal die Berliner ihr Werbebudget sehr fokussiert einsetzen und wollen und nicht mit der großen Gießkanne über alle möglichen Kanäle gehen. Hinzu kommt, dass die Sommermonate traditionell eher umsatzarme Börsenmonate sind. Mit Q4 sollte sich allerdings schon ein signifikanter Effekt in den Zahlen zeigen, ehe es dann für 2025 zurück in die Gewinnzone gehen dürfte.
Die Analysten von Montega rechnen momentan mit einem Überschuss von 2,4 Mio. Euro für das kommende Jahr, was in Relation zum jetzigen Börsenwert von 105 Mio. Euro allerdings auch erst eine Momentaufnahme sein kann. Umso beachtlicher das Kursziel von 11 Euro des Hamburger Researchhauses. Potenzial für die Smartbroker Holding-Aktie ist also massig vorhanden. Vorerst gilt es jedoch, erst einmal einen nachhaltigen Richtungswechsel nach oben im Chart hinzubekommen, was im jetzigen Kapitalmarktumfeld schwierig genug ist.
Foto: Shutterstock
Jetzt für unseren wöchentlichen Newsletter BGFL WEEKLY anmelden. Das Angebot ist kostenlos und präsentiert die Highlights von boersengefluester.de (BGFL) sowie Interna aus der Redaktion. Der Erscheinungstag ist immer freitags. Wer Interesse hat und noch nicht registriert ist, kann das gern unter diesem LINK tun. Wir freuen uns auf Sie! Selbstverständlich behandeln wir Ihre E-Mail-Adresse vertraulich und verwenden sie ausschließlich für den Versand des Newsletters BGFL WEEKLY.