Und schon wieder erhöht der TecDAX-Konzern SMA Solar Technology seine Prognosen für 2015. Demnach rechnet der Wechselrichterhersteller nun für das laufende Jahr mit Erlösen in einer Spanne von 925 bis 975 Mio. Euro sowie einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 10 bis 30 Mio. Euro. Der zuletzt erst Ende September aktualisierte Ausblick sah bei Umsätzen zwischen 850 und 900 Mio. Euro ein EBIT von 0 bis 10 Mio. Euro vor. Ins Jahr gestartet war die Gesellschaft aus Niestetal in der Nähe von Kassel mit einem erwarteten Betriebsverlust in einem Korridor von minus 30 bis minus 60 Mio. Euro. Begleitet wurde die Serie an Prognoseerhöhungen im laufenden Jahr mit einem Kursfeuerwerk von gut 15 Euro auf mittlerweile knapp 46 Euro. Zusammen mit dem Glasfaserspezialisten ADVA Optical Networks führt SMA damit ganz klar die Performance-Hitliste 2015 im TecDAX an. Um nicht den Überblick zu verlieren, müssen Anleger mittlerweile allerdings ganz genau hinschauen.
Am 11. November 2015 nach Börsenschluss veröffentlichte SMA den neuesten Ausblick zusammen mit den wichtigsten Rahmendaten zu Umsatz und EBIT aus dem dritten Quartal. Im jetzt (12. November 2015) vorgelegten Neun-Monats-Bericht findet sich der neuerlich angehobene Ausblick allerdings noch gar nicht wieder. Dort ist bei der „Gesamtaussage des Vorstands zur voraussichtlichen Entwicklung der SMA Gruppe” auf Seite 26 noch immer der Stand von Ende September zu lesen. Auch im Nachtragsbericht finden sich keine Hinweise zur neuerlichen Einschätzung der Lage. Entweder hat sich die Auftragslage in den vergangenen Tagen rapide verbessert und kollidierte mit dem Redaktionsschluss für den Zwischenbericht. Oder es handelt sich schlichtweg um einen Dreher. Normal ist das jedenfalls nicht. Noch wichtiger für Aktionäre ist allerdings, dass sich die gute Entwicklung scheinbar auch im kommenden Jahr fortsetzt. „SMA ist hervorragend positioniert, um von dem für 2016 erwarteten globalen Nachfrageanstieg zu profitieren”, sagt SMA-Vorstandssprecher Pierre-Pascal Urbon.
Die Erwartungen der Börsianer sind jedenfalls enorm. Im Schnitt liegen die Prognosen für das 2016er-EBIT bereits jetzt bei etwa 66 Mio. Euro. Dem steht beim gegenwärtigen Kurs von 45,90 Euro eine Marktkapitalisierung von knapp 1,6 Mrd. Euro entgegen. Auf der Habenseite verfügt SMA zwar über eine Netto-Liquidität von annähernd 251 Mio. Euro. Allmählich engt sich der Spielraum für weitere Kurszuwächse aber doch spürbar ein. Keine Frage: Gemessen an früheren Ertragsgrößen befindet sich die Gesellschaft noch immer eher im unteren Bereich. Im Ausnahmejahr 2010 kam SMA auf ein unglaubliches EBIT von fast 517 Mio. Euro. 2011 waren es 240 Mio. Euro und 2009 immerhin 228 Mio. Euro EBIT. Verständlich, dass die Notiz damals an der Marke von 100 Euro kratzte. Solche Zeiten werden SMA-Aktionäre jedoch kaum wieder erleben. Eine Halten-Position ist der TecDAX-Titel aber schon. Angesichts der momentanen Dynamik halten wir es nämlich für wahrscheinlich, dass auch die jüngste Ergebniserhöhung nicht das Ende der Serie ist.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 891,05 | 760,93 | 915,07 | 1.026,58 | 983,67 | 1.065,95 | 1.870,00 | |
EBITDA1,2 | 97,30 | -69,10 | 34,19 | 71,48 | 8,70 | 70,01 | 310,96 | |
EBITDA-Marge3 | 10,92 | -9,08 | 3,74 | 6,96 | 0,88 | 6,57 | 16,63 | |
EBIT1,4 | 44,10 | -151,71 | -11,77 | 27,91 | -32,97 | 31,89 | 269,50 | |
EBIT-Marge5 | 4,95 | -19,94 | -1,29 | 2,72 | -3,35 | 2,99 | 14,41 | |
Jahresüberschuss1 | 30,15 | -175,49 | -8,53 | 28,09 | -23,00 | 55,82 | 225,67 | |
Netto-Marge6 | 3,38 | -23,06 | -0,93 | 2,74 | -2,34 | 5,24 | 12,07 | |
Cashflow1,7 | 116,76 | -54,27 | -1,18 | -31,38 | 94,26 | 28,66 | 140,78 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,87 | -5,06 | -0,25 | 0,81 | -0,66 | 1,61 | 6,50 | |
Dividende8 | 0,35 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,50 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: BDO |