Fast 1,5 Jahre mussten die Aktionäre von SLM Solutions auf diese Nachricht warten. Jetzt hat der Anbieter von professionellen 3D-Druckern – die korrekte Bezeichnung lautet in diesem Fall „metallbasierte additive Fertigungstechnologie“ – Nägel mit Köpfen gemacht und meldet den bereits zum Börsengang angekündigten Einstieg ins das Geschäft mit Metallpulvern. Dazu gehen die Lübecker ein Joint Venture mit der 1994 gegründeten TLS Technik GmbH & Co. Spezialpulver KG aus Bitterfeld-Wolfen in Sachsen-Anhalt ein. „Wir investieren hierfür zusammen mit dem Hauptgesellschafter von TLS einen mittleren einstelligen Millionenbetrag”, sagt Uwe Bögershausen, Finanzvorstand von SLM Solutions. Markus Rechlin, CEO von SLM Solution, nennt die technischen Details: „Insgesamt planen wir eine Produktionskapazität von über 100 Tonnen Aluminiumpulver im Jahr für Additive Manufacturing-Anwendungen. Neben Aluminium wollen wir später auch weitere Materialien anbieten.“ Gleichwohl verhallte die für SLM so wichtige Neuigkeit an der Börse. Mit gut 15,50 Euro verlor der Anteilschein des schon seit geraumer Zeit als TecDAX-Aspiranten gehandelten Unternehmens sogar um mehr als drei Prozent an Wert – freilich an einem sehr schwachen Börsentag.
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Aktuell kommt SLM Solutions auf eine Marktkapitalisierung von 279 Mio. Euro. Auf der Habenseite steht zudem eine Nettofinanzposition von gut 36 Mio. Euro. Das korrespondiert mit einem Erlösziel für 2015 von mindestens 55 bis 60 Mio. Euro. Demnach kommt der Titel auf eine – isoliert betrachtet – recht sportliche Relation von Unternehmenswert zu Umsatz von rund vier. Doch die Peer Group ist teilweise noch höher eingestuft. Die schwedische Arcam (WKN: A1XCDW) etwa, die mit SLM am besten vergleichbare Gesellschaft, bringt es auf ein entsprechendes Multiple von fast 5,5. Interessant: Arcam hatte sich nach dem Börsengang ebenfalls durch einen Pulverhersteller verstärkt. Zudem liegen SLM Solution und Arcam auch in Sachen Umsatzgröße sehr dicht zusammen. Allerdings verwenden die Schweden einen anderen technischen Ansatz bei ihren Maschinen. Grundsätzlich wertet boersengefluester.de das Joint Venture mit TLS Technik sehr positiv, da es das doch sehr zyklische Geschäft mit dem Verkauf von Anlagen zu glätten vermag. „Darüber hinaus ist der Bereich Verbrauchsmaterialien für uns interessant, weil sich mit der Entwicklung und dem Verkauf von Metallpulvern attraktive Margen erzielen lassen”, verrät SLM-CFO Bögershausen. Letztlich fügt sich das Puzzle bei SLM Solutions immer mehr zu einem stimmigen Gesamtbild zusammen. Trotzdem: Bei der Bewertung müssen Investoren noch immer beide Augen zudrücken und am besten einen Anlagehorizont von 18 bis 24 Monaten einkalkulieren. Dann besteht allerdings eine gute Chance, dass sich sogar der Emissionspreis von 18 Euro noch als fairer Einstiegspreis entpuppt.
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