[regsho-scanner-teaser]

SLEEPZ: Getestet und für gut befunden

Vor ziemlich genau zwei Jahren auf der Small-Cap-Konferenz der DVFA in Frankfurt stellte Oliver Borrmann den verdutzten Investoren seine Pläne vor, wie er aus der – letztlich am Kapitalmarkt gescheiterten – Venture Capital-Gesellschaft bmp Holding eine veritable E-Commerce-Gesellschaft mit Fokus auf Bettwaren, also in erster Linie Matratzen, formen will. Keine Frage: Den Weg dorthin hatte sich bmp-Vorstand Borrmann, mittlerweile firmiert die Gesellschaft unter dem Namen SLEEPZ, sicherlich weniger holprig vorgestellt. Ein wenig überspitzt formuliert und brutal abgekürzt, lautete der Plan in etwa so: Das noch vorhandene Restportfolio aus dem Mediensektor wird so schnell wie möglich verkauft, um mit dem Geld neue Beteiligungen aus dem Bereich Schlafwelten einzugehen. Parallel dazu wurde die Eigenmarke Grafenfels aus der Taufe gehoben, um aus ihr eine der „Top Matratzen-Marken in Europa” zu formen (siehe dazu den Beitrag von boersengefluester.de HIER).

Beschleunigen sollte das Geschäft mit Grafenfels-Matratzen unter anderem positive Benotungen in den einschlägigen Testmagazinen. Klingt alles super dynamisch. Doch die Investoren hatten ihre Zweifel an der Umsetzung, auch wenn Matratzen-Start ups in den USA mit ähnlichen Vertriebsmodellen schon damals auf gigantische Bewertungen kamen. Tatsächlich lief die Entwicklung von bmp auch sehr viel schleppender als gedacht, zumal sich die Berliner den Ring mit namhaften und potenten Wettbewerbern teilen. Zwischenzeitlich sah es sogar bedenklich schlecht aus um bmp. Die Gesellschaft musste eine Verlustanzeige machen, derweil krachte der Aktienkurs auf immer neue Tiefs. Kein Wunder: Mit Matratzen der Marke Grafenfels erzielte das Unternehmen im vergangenen Jahr Umsätze von gerade einmal 100.000 Euro – bei einem Verlust von mehr als 800.000 Euro.

 

[shortcodedisplaychart isin=”DE000A2E3772″ ct=”1Y” cwidth=”595″ cheight=”350″]

 

Doch in dieser Situation zeigte Borrmann Kämpferqualitäten und holte mit Heliad Equity Partners und dem italienischen Matratzenhersteller Alessanderx neue Investoren an Bord. Zudem setzte die Gesellschaft eine Kapitalherabsetzung im Verhältnis 3:1 um. Immerhin: Seit Anfang Mai 2017 reüssiert die Investmentstory von SLEEPZ auch an Börse vorsichtig, wenngleich die Marktkapitalisierung mit 16,5 Mio. Euro noch auf Bonsaiformat daherkommt. Jedenfalls erkennen die Investoren die Perspektive, so wie sie Borrmann auf der jüngsten Hauptversammlung am 18. August 2017 gezeigt hat – die Präsentation kann man sich als Anleger HIER herunterladen. Noch ist SLEEPZ ein super riskantes Investment und das Unternehmen hat weiteren Kapitalbedarf. Dessen sollten sich Anleger bewusst sein. „SLEEPZ erstellt derzeit einen Börsenzulassungsprospekt, um ab November 2017 eine Barkapitalerhöhung mit Bezugsrecht durchführen zu können. Das Volumen steht noch nicht fest, könnte sich aber im Rahmen 3 bis 6 Mio. Euro bewegen”, schreiben die Analysten von Montega Research aus Hamburg in ihrer neuesten Studie.

[sws_blue_box box_size=”640″]Klick-Tipp: Schauen Sie auch unser exklusives Tool Umfimierungen an.[/sws_blue_box]

Losgelöst davon gibt es – zumindest was Grafenfels-Matratzen angeht – tatsächlich eine wichtige Neuigkeit: So hat die Stiftung Warentest in ihrer aktuellen Ausgabe 19 Matratzen ausgiebig getestet und das Einsteigermodell Grafenfels Weiss (ab 279 Euro) gleich mit der Note 2,5 bewertet. Ein bessere Werbung hätte sich Borrmann – so kurz vor seiner Präsentation auf der diesjährigen DVFA Herbstkonferenz am 5. September in Frankfurt – kaum vorstellen können. Welchen Einfluss positive Testberichte haben können, macht schließlich der Medienhype um die Bodyguard-Matratze von bett1.de vor.

 

[basicinfoboxsc isin=”DE000A2E3772″]

 

[financialinfobox wkn=”A2E377″]

 

Foto: Grafenfels Manufaktur GmbH

 

Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.