Da braucht es keine großen Worte mehr: Dass boersengefluester.de ein großer Fan der Sixt-Aktie ist und wir den Autovermieter – auch losgelöst von den regelmäßig überzeugenden Quartalszahlen – für einen der großen Gewinner der sich wandelnden Anforderungen an das Thema Mobilität halten, haben wir schon mehrfach geschrieben. Und auch, wenn es eine dicke Überraschung ist, dass der SDAX-Konzern nach neun Monaten 2017 mit einem Gewinn vor Steuern von etwas mehr als 220 Mio. Euro bereits mehr verdient hat, als im gesamten Vorjahr mit 218 Mio. Euro. Rein aus der Börsenbrille betrachtet, stellt sich trotzdem stets die Frage: Wie profitiert man am besten von der aktuellen Entwicklung? Für Langfristanleger ist die Antwort vermutlich recht simpel: Stammaktien kaufen und liegen lassen im Depot. Zwar kennt auch die Sixt-Aktie mitunter heftige Korrekturphasen, unterm Strich hat sich der Titel aber als 1a-Investment erwiesen.
Nicht minder clever dürfte es jedoch sein, sich einmal den Kursabstand zwischen den im SDAX enthaltenen Stammaktien, sowie den stimmrechtslosen Vorzugsaktien genauer anzuschauen. Momentan ist der Spread – so heißt die Kursdifferenz im Börsensprech – nämlich auf 35,7 Prozent gewachsen. Das liegt weit über dem Durchschnitt der vergangenen Monaten, und auch Jahre. Lediglich im November 2016 gab es eine kurze Phase, in der der Abstand auf Größenordnungen von 36 bis 38 Prozent gewachsen ist. Nun: Offenbar bevorzugen die meisten Investoren in der jetzigen Marktphase die liquideren Stammaktien – es gibt ungefähr 1,8 Mal so viele Stämme wie Vorzüge. Zudem hat Firmenlenker Erich Sixt in der Vergangenheit mehrfach betont, dass es keine Umwandlungsfantasie zwischen den Gattungen gibt.
Ein direkter Vorteil der Vorzugsaktie ist allerdings die um 2 Cent höhere Dividende. Je nach Kurshöhe ergibt sich hieraus ein mitunter stattlicher Renditevorteil. Auf Basis der von boersengefluester.de für 2017 erwarteten Ausschüttung von 1,70 beziehungsweise 1,72 Euro je Anteilschein, kommen die Stämme derzeit auf eine Rendite von 2,3 Prozent, während die Vorzüge immerhin fast 3,2 Prozent abwerfen. On top kommt die Spekulation, dass sich die Kursabstände beider Gattungen wieder auf ein „Normalmaß“, in diesem Fall sind das weniger als 30 Prozent Differenz, annähern. Das kann freilich über verschiedene Wege passieren: Boersengefluester.de unterstellt, dass es am wahrscheinlichsten ist, dass die Vorzüge – insbesondere mit nahendem Dividendentermin – stärker an Wert gewinnen, als die Stammaktien. So gesehen sind die Vorzüge in der jetzigen Konstellation vermutlich die bessere Wahl – insbesondere für Privatanleger, die keine riesigen Stückzahlen bewegen. Auf All-Time-High notieren übrigens sowohl die Sämme, als auch die Vorzüge.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 2.602,73 | 2.929,53 | 3.306,50 | 1.532,09 | 2.282,45 | 3.066,18 | 3.620,51 | |
EBITDA1,2 | 834,79 | 956,79 | 1.088,86 | 82,50 | 572,60 | 699,40 | 649,70 | |
EBITDA-Marge3 | 32,07 | 32,66 | 32,93 | 5,38 | 25,09 | 22,81 | 17,95 | |
EBIT1,4 | 325,08 | 373,05 | 379,67 | -48,71 | 479,18 | 588,79 | 573,20 | |
EBIT-Marge5 | 12,49 | 12,73 | 11,48 | -3,18 | 20,99 | 19,20 | 15,83 | |
Jahresüberschuss1 | 204,42 | 438,85 | 246,81 | 1,97 | 313,15 | 385,71 | 335,14 | |
Netto-Marge6 | 7,85 | 14,98 | 7,46 | 0,13 | 13,72 | 12,58 | 9,26 | |
Cashflow1,7 | 9,65 | -346,40 | -40,74 | 669,28 | 79,11 | -201,58 | -90,07 | |
Ergebnis je Aktie8 | 4,11 | 9,09 | 5,02 | -0,68 | 6,68 | 8,23 | 7,15 | |
Dividende8 | 4,02 | 2,17 | 0,05 | 0,05 | 3,72 | 6,13 | 3,92 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: - |