Kurz vor der Hauptversammlung (HV) am 30. Juni 2017 lohnt sich ein genauer Blick auf die Aktien des Autovermieters Sixt – immerhin gibt es zwei Gattungen davon: Die im SDAX enthaltenen Stammaktien und die etwas weniger liquiden Vorzüge. Formal trennt beide Papiere das fehlende Stimmrecht der Vorzugsaktien, wofür es zum Ausgleich eine um 2 Cent höhere Dividende gibt. Normalerweise macht diese Differenz nicht viel aus. Doch bei den bei den für gewöhnlich zu beobachtenden Kursabständen zwischen Sixt-Stämmen und Sixt-Vorzügen ergeben sich zum Teil bemerkenswerte Unterschiede bei der Dividendenrendite. Auffällig ist nun, dass die Vorzüge in den vergangenen Wochen eine spürbar bessere Performance hingelegt haben als die Stämme und mit 44,175 Euro sogar ein neues All-Time-High erreicht haben. Die logische Erklärung dafür ist, dass Anleger im Zuge der nahenden HV stärker auf die Vorzüge eingeschwenkt sind. Eine Umtauschfantasie von Vorzügen in Stämme gibt es – zumindest wenn die früheren Aussagen von CEO Erich Sixt diesbezüglich noch gelten – nämlich nicht. Was heißt das nun für Anleger? Beim gegenwärtigen Kurs bringen es die Stammaktien auf eine Rendite von 3,05 Prozent, die Vorzüge erreichen 3,80 Prozent.
Für langfristig orientierte Investoren – bei Sixt sicher nicht die schlechteste Vorgehensweise – sind die Vorzüge damit weiterhin erste Wahl. Eher tradingorientierte Börsianer können in den kommenden Wochen dagegen darauf setzen, dass sich der Spread zwischen Stämme und Vorzügen wieder vergrößert. Mit anderen Worten: Die Stämme die bessere Performance aufweisen werden. Historisch gesehen ist der Kursabstand zwischen beiden Aktiengattungen mit rund 23 Prozent zurzeit nämlich eher gering. Vor rund einem Jahr betrug die Differenz in der Regel rund 30 Prozent – zwischenzeitlich türmte sich der Abstand sogar auf 35 Prozent.
Eine gute Variante für dividendenaffine Anleger sind freilich auch die Aktien der ebenfalls börsennotierten Sixt Leasing AG. Die HV der Leasing-Tochter findet am 29. Juni 2017 statt – auf der Agenda steht eine Ausschüttung von 0,48 Euro für 2016, was beim gegenwärtigen Kurs von knapp 19 Euro auf eine Rendite von 2,5 Prozent hinausläuft. Das sieht zunächst einmal weniger sexy aus als die Muttergesellschaft. Doch Sixt Leasing will künftig 30 bis 60 Prozent – der bisherige Korridor erstreckte sich von 30 bis 40 Prozent – des Überschusses an die Aktionäre ausgekehrt werden. Und bezogen auf die zu erwartende Geschäftsentwicklung für 2017 müsste die Aktie von Sixt Leasing künftig auch in den Bereich nördlich von drei Prozent Dividendenrendite (bei als konstant angenommenen Aktienkursen) vorstoßen – dabei ist der Small Cap wesentlich moderater bewertet als die Anteilscheine von Sixt – egal ob Stämme oder Vorzüge.