Auf unser selbst entwickeltes Performance-Tool Top-Flop Interaktiv haben wir in den vergangenen Jahren regelmäßig hingewiesen. Immerhin handelt es sich bei diesem Klassiker von boersengefluester.de noch immer um den Analyser aus unserer Tool-Familie mit den höchsten Abrufzahlen. Schnell, einfach zu bedienen und trotzdem mit vielen Filtermöglichkeiten – das sind wohl die besonderen Fähigkeiten dieses Werkzeugs. Und wer außer boersengefluester.de bietet schon Hit- und Floplisten für rund 650 Aktien aus Deutschland? Ganz besonders interessant finden wir dabei die aktuelle Konstellation im Frankfurter Spezialsegment Scale: Dort belegt nämlich die schon mehrfach von boersengefluester.de vorgestellte Aktie von SGT German Private Equity – ehemals German Startups Group – zurzeit mit Sicht auf 1 Woche, 1 Monat, 3 Monate und auch 6 Monate den Spitzenplatz in Sachen Kursperformance. Damit nicht genug: Bezogen auf die Veränderung seit Jahresbeginn (Year to Date) liegt der Anteilschein mit einem Plus von rund 27 Prozent auf einem guten Rang 3 hinter Publity und Bohrdienstleister dem Daldrup.
Bemerkenswert ist diese Momentaufnahme insbesondere deshalb, weil die Aktie der Frankfurter in den ersten drei Jahren nach der Emission fast nur den Weg nach unten kannte und der – allerdings auch sehr langwierige – Transformationsprozess des Geschäftsmodells weg von einer Venture Capital-Gesellschaft hin zu einem börsennotierten Assetmanager lange Zeit kaum für eine deutliche Kurswende sorgte. Nun: Selbst wenn die Rahmenbedingungen immer noch schwierig sind und das Team um Christoph Gerlinger mit Sicherheit bereits sehr viel weiter sein wollte, an der Börse kommt der Titel immer besser in Schwung.
Das wiederum liegt kurzfristig auch daran, weil nun die Details zu der schön länger angekündigten Aktienrückkauf-Offerte feststehen: Demnach wird SGT vom 7. bis 25. Oktober 2022 bis zu 3.500.000 Anteilscheine zu einem Preis von je 2,00 Euro erwerben. Das entspricht einer Quote von bis zu 7,02 Prozent der aktuellen Gesamtstimmrechte. Inklusive der bereits nach der Hauptversammlung im August ausgezahlten Bardividende von 0,02 Euro je Aktie – entsprechend einer Dividendensumme von 996.036 Euro – erhöht sich das gesamte Volumen der Gewinnverwendung damit auf rund 8 Mio. Euro. Das wiederum sollte den zuletzt ohnehin vergleichsweise stabilen Aktienkurs von SGT weiter stützen und auch Impulse gen Norden bringen. Immerhin bietet das Angebot ausstiegswilligen Investoren – zumindest für einen Teil ihrer Stücke – eine marktschonende Exit-Rampe.
Zudem werden sich die Kennzahlen je Aktie bei einem späteren Einzug der Anteilscheine nochmals verbessern, da der gesamte Kuchen grundsätzlich in weniger Stücke aufgeteilt wird. Insgesamt also eine vorteilhafte Konstellation. Losgelöst davon schauen die Börsianer aber natürlich auch darauf, was sich rein operativ bei dem Unternehmen tut. Sprich: Wie entwickelt sich das weitere Fundraising und gibt es bereits neue Targets für die Mittelverwendung der Investorengelder? Insbesondere der erste Punkt ist in der jetzigen Gemengelage naturgemäß schwierig. Dafür dürfte sich das Pricing bei weiteren Übernahmekandidaten für SGT in den vergangenen Monaten spürbar verbessert haben.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 9,61 | 12,53 | 16,45 | 0,13 | 11,10 | 13,32 | 4,79 | |
EBITDA1,2 | 2,70 | 2,34 | 4,84 | -1,12 | 6,79 | 2,61 | -7,67 | |
EBITDA-Marge3 | 28,10 | 18,68 | 29,42 | -861,54 | 61,17 | 19,59 | -160,13 | |
EBIT1,4 | 2,27 | 1,72 | 4,19 | -1,12 | 5,61 | -5,31 | -82,49 | |
EBIT-Marge5 | 23,62 | 13,73 | 25,47 | -861,54 | 50,54 | -39,87 | -1.722,13 | |
Jahresüberschuss1 | 1,68 | -0,68 | 3,42 | -0,74 | 14,08 | 6,85 | -81,51 | |
Netto-Marge6 | 17,48 | -5,43 | 20,79 | -569,23 | 126,85 | 51,43 | -1.701,67 | |
Cashflow1,7 | -2,00 | -1,60 | 0,88 | -1,75 | -5,83 | 10,76 | -2,68 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,14 | -0,05 | 0,26 | -0,05 | 0,28 | 0,16 | -1,76 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,02 | 0,02 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Forvis Mazars |
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