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SFC Energy: Rasanter Start

Einen Tag vor der Hauptversammlung (HV) legt SFC Energy derart gute Zahlen für das erste Quartal 2024 vor, dass CEO Peter Podesser im Analysten-Call vorsorglich gleich selbst die Frage stellt, warum der Anbieter von Brennstoffzellentechnologien nicht auch die Prognose für das Gesamtjahr heraufgesetzt hat. Immerhin zeigt SFC Energy für die ersten drei Monate einen Umsatzanstieg um knapp 45,9 Prozent auf 40,05 Mio. Euro sowie ein von 3,35 auf 9,00 Mio. Euro verbessertes (um Sonderfaktoren bereinigtes) Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA). Unterm Strich zieht der Überschuss von 2,04 auf 5,25 Mio. Euro an. Bezogen auf das Ergebnis je Aktie entspricht das einem Zuwachs von 0,11 auf 0,29 Euro. „Ein sehr guter Start ins Jahr und ein exzellentes Fundament“, wie Podesser betont.

Die vornehme Zurückhaltung beim Ausblick hängt jedoch an gleich mehreren Faktoren: So investiert die SDAX-Gesellschaft erheblich in die Weiterentwicklung der eigenen Technologie. Demnach ist in der zweiten Jahreshälfte erst einmal mit höheren Kosten durch den Hochlauf der Fertigung von Membran-Elektroden-Einheiten in Swindon – rund 130 Kilometer westlich von London – zu rechnen. Aber auch die neuen Aktivitäten in Rumänien (Fertigung) und den USA (Vertrieb) werden kurzfristig an der Rendite nagen. Zudem besteht in Q2 und möglicherweise auch Q3 die Gefahr, dass Membrane zum Engpassfaktor bei der Fertigung von Brennstoffzellen werden könnten. Noch lassen sich die Effekte schwer abschätzen, so dass Podesser die Analysten um Geduld bittet: „Geben Sie uns bis zum Sommer Zeit.“

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Demnach bleibt es gegenwärtig bei der Vorschau, wonach für 2024 mit einem Umsatzplus zwischen 20 und 30 Prozent auf dann 141,7 bis 153,5 Mio. Euro zu rechnen ist. Das adjustierte EBITDA soll in einer Bandbreite von 17,5 bis 22,4 Mio. Euro ankommen – nach 15,2 Mio. Euro für 2023. Mit anderen Worten: Bezogen auf das bereinigte EBITDA hat SFC Energy nach dem Auftaktquartal bereits zwischen 40 und 50 Prozent des avisierten Jahresziels eingefahren. Boersengefluester.de ist daher zuversichtlich, dass bei der Prognose für das Gesamtjahr noch nicht das letzte Wort gesprochen ist. Beinahe durch die Decke geht dabei zurzeit das ohnehin größere Segment Clean Energy (Wasserstoff- und Direktmethanol-Brennstoffzellen). Hier kletterten die Erlöse in den ersten drei Monaten um mehr als 73 Prozent auf 30,8 Mio. Euro – bei einer Brutto-Marge, die mit zuletzt fast 50 Prozent bereits über den eigenen Renditeansprüchen liegt.

Im Segment Clean Power Management (Spannungswandler und Spulen) kamen die Umsätze im ersten Quartal 2024 dagegen leicht auf 9,2 Mio. Euro zurück. Und auch die Brutto-Marge von 26,5 Prozent liegt noch deutlich unter der selbst gesteckten Marke nördlich von 32 Prozent. „Da haben wir noch eine Strecke vor uns“, sagt CFO Daniel Saxena. Am Kapitalmarkt kommen die aktuellen Daten von SFC Energy prima an, mit knapp 23 Euro ist die Notiz auf den höchsten Stand seit September 2023 gesprungen – die quälend lange Seitwärtsbewegung mit leichtem Drang nach unten scheint also endlich beendet. Die charttechnisch so bedeutsame 200-Tage-Durchschnittslinie hat der Kurs bereits mit Schwung überwunden.

Wichtig für die Umsetzung des strammen Wachstumskurses bleibt die zuletzt noch einmal um 7,2 Mio. Euro auf 63,2 Mio. Euro verbesserte Netto-Finanzposition. Finanzvorstand Saxena weist in der Telefonkonferenz mit den Analysten jedoch darauf hin, dass das Cashpolster im Zuge der verschiedenen Produktionshochläufe in den kommenden Quartalen ein wenig geringer werden wird. Insgesamt bleibt Saxena jedoch seiner Einschätzung zur Netto-Liquidität: „Sehr solide, sehr gesund.“ Gleiches lässt sich wohl auch zu den Perspektiven der Aktie sagen, zumal die aktuellen Kursziele der Analysten mit 28 bis 34 Euro weiterhin erkleckliches Potenzial signalisieren.

Unter Berücksichtigung der Netto-Liquidität wird das Unternehmen aus Brunnthal in der Nähe von München zwar bereits mit dem rund 16-fachen des für 2024 zu erwartenden EBITDA gehandelt. Doch bei SFC Energy stehen die besten Zeiten erst noch an. Davon dürfen sich die Aktionäre bei der Präsenz-HV in Brunnthal ein Bild machen, denn sofern genügend Zeit bleibt, steht sogar eine Besichtigung des Werksgeländes auf der Agenda.

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[sws_grey_box box_size=”640″]Hinweis: Die Berichterstattung und Handlungseinschätzungen durch boersengefluester.de stellen keine Anlageempfehlungen und auch keine Empfehlung oder einen Vorschlag einer Anlagestrategie dar. Boersengefluester.de hält keine Beteiligung an der SFC Energy AG (SFC). Zwischen SFC Energy und boersengefluester.de besteht eine entgeltliche Vereinbarung zur Soft-Coverage der SFC-Aktie.[/sws_grey_box]

Foto: Unsplash+


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Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.