Die Serie an guten Meldungen bei SFC Energy reißt nicht ab: Nachdem der Anbieter von Stromversorgungsaggregaten auf Basis von Brennstoffzellentechnik zuletzt über ein florierendes Geschäft mit Endkunden aus dem Camping- und Wassersportbereich berichtete und im Zuge der Q1-Berichterstattung auch gleich noch die Konzernprognose für das Gesamtjahr einen Zacken zuversichtlicher formulierte, gibt es nun ein Update in Form des bislang größten US-Auftrags der Firmengeschichte. Demnach liefert SFC Energy über den Vertriebspartner LaTech Equipment mehr als 100 Brennstoffzellen vom Modell EFOY Pro 2400 an LiveView Technologies (LVT) mit Sitz in Utah. LTV bietet Überwachungsanlagen etwa für Supermarktparkplätze, Baustellen, Verkehrsknotenpunkte oder auch polizeiliche Einrichtungen. Übersetzt auf den heimischen Kurszettel wäre es etwa so, als wenn SFC Energy mobile Stromquellen an ein Spezialunternehmen aus dem Umfeld von Funkwerk oder auch Mobotix liefern würde, damit deren Kamerasysteme auch an entlegenen Stellen ohne konventionelle Stromversorgung betrieben werden können.
Zum Auftragsvolumen des Deals macht SFC keine Angaben. Mit Blick auf die gängigen Preise für das 2400er-Modell dürfte sich die Order jedoch im mittleren sechsstelligen Euro-Bereich bewegen und sollte auch die industrieüblichen Margen abwerfen. Für eine nochmalig Überprüfung der Gesamtjahresziele reicht der Deal also nicht aus. Bemerkenswert ist aber dennoch, dass SFC bei einem Neukunden auf einen Schlag eine derartige Stückzahl absetzt. Entsprechend sagt auch COO Hans Pol: „Dieser Auftrag ist ein Meilenstein für unsere Geschäftsentwicklung in den USA.“ Die Analysten von First Berlin stufen die SFC-Aktie in einer aktuellen Studie mit einem Kursziel von 44 Euro als kaufenswert ein. Warburg Research taxiert den fairen Wert etwas tiefer bei 35 Euro, was bei einer aktuelle Notiz von 24,30 Euro aber ebenfalls noch ausreichend Spielraum nach oben lässt.
Der Börsenwert beträgt zurzeit knapp 352 Mio. Euro. Dabei avisiert CEO Peter Podesser für das laufende Jahr Erlöse zwischen 61 und 70 Mio. Euro sowie ein bereinigtes EBITDA in einer Bandbreite von 4,75 bis 6,00 Mio. Euro. Auf die lange Sicht (bis zum Jahr 2025) will Podesser die Umsätze auf 350 bis 400 Mio. Euro steigern und dabei eine EBITDA-Marge von 15 Prozent erzielen, was einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von bis zu 60 Mio. Euro entsprechen würde. Für risikobereite Anleger bietet der Titel eine ansprechende Chance-Risiko-Kombination. Den Zeitgeist trifft das Unternehmen mit seinen Produkten ohnehin. Der gute Newsflow sollte also anhalten.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 54,29 | 61,70 | 58,54 | 53,22 | 64,32 | 85,23 | 118,15 | |
EBITDA1,2 | 0,86 | 2,48 | 1,70 | -0,99 | -0,80 | 8,59 | 14,62 | |
EBITDA-Marge3 | 1,58 | 4,02 | 2,90 | -1,86 | -1,24 | 10,08 | 12,37 | |
EBIT1,4 | -0,89 | 1,33 | -1,29 | -4,50 | -5,11 | 3,60 | 9,16 | |
EBIT-Marge5 | -1,64 | 2,16 | -2,20 | -8,46 | -7,95 | 4,22 | 7,75 | |
Jahresüberschuss1 | -2,07 | 0,00 | -1,93 | -5,18 | -5,83 | 2,02 | 21,06 | |
Netto-Marge6 | -3,81 | 0,00 | -3,30 | -9,73 | -9,06 | 2,37 | 17,83 | |
Cashflow1,7 | 1,70 | 2,01 | -1,26 | -0,60 | 1,08 | -4,76 | 3,58 | |
Ergebnis je Aktie8 | -0,23 | 0,00 | -0,17 | -0,39 | -0,40 | 0,07 | 1,18 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: PricewaterhouseCoopers |
Foto: SFC Energy AG