Auf die – besser als ursprünglich gedachten – Eckdaten für das abgelaufene Geschäftsjahr hatte SFC Energy seine Investoren bereits Anfang Februar eingestimmt. Wenig verwunderlich, dass beim neuesten Update des Anbieters von Brennstoffzellen der Ausblick für 2024 im Mittelpunkt des Anlegerinteresses steht. Und der kann sich sehen lassen, was wiederum auch den zuletzt konsolidierenden Aktienkurs anschiebt. So rechnet CEO Peter Podesser mit einem Umsatzzuwachs zwischen 20 und 30 Prozent auf eine Bandbreite von dann knapp 142 bis gut 153 Mio. Euro. Zumindest im oberen Bereich würde SFC Energy damit die hochgesteckten Erwartungen der Analysten erfüllen. Bei dem im Wesentlichen um Effekte aus Optionsprogrammen adjustierten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes EBITDA) hält Podesser einen Korridor von 17,5 bis 22,4 Mio. Euro für eine realistische Marke. Das ist – zumindest in der vorteilhaften Ausprägung – ein gutes Stück mehr als zu erwarten war.
Gleiches gilt für das bereinigte EBIT, was für 2024 zwischen 9,8 und 14,7 Mio. Euro liegen soll. „Als finanziell stabiler Marktführer streben wir an, unseren Technologievorsprung und etablierten Marktzugang weiter zu nutzen, um insbesondere auch in einem wirtschaftlich anspruchsvolleren Umfeld überproportional und profitabel zu wachsen“, sagt Podesser. Tragende Säule bleibt für SFC Energy insbesondere das internationale Geschäft mit den wachstumsstarken Regionen Nordamerika und Asien. Produktseitig kommen die wesentlichen Impulse dabei aus dem deutlich größeren Bereich Clean Energy (Wasserstoff- und Direktmethanol-Brennstoffzellen). Das ist insofern interessant, weil zuletzt das Segment Clean Power Management (Spannungswandler und Spulen) der größere Tempomacher für das Unternehmen aus Brunnthal bei München war.
Insgesamt bleibt der Newsflow überdurchschnittlich gut, die Abkehr der Investoren von vielen Unternehmen aus dem Bereich Green Technology ist zumindest mit Blick auf SFC Energy also nicht nachvollziehbar. Hinzu kommt die stattliche Langfristplanung des SDAX-Konzerns: So peilt die Gesellschaft bis 2028 Erlöse von 400 bis 500 Mio. Euro an – bei einer um Sonderfaktoren bereinigten EBITDA-Marge von mehr als 15 Prozent, was in absoluten Zahlen auf ein operatives Ergebnis von mindestens 70 Mio. Euro hinauslaufen sollte. Zum Vergleich: Für 2023 zeigt SFC Energy ein bereinigtes EBITDA von gerade einmal 15,16 Mio. Euro.
Der aktuelle Börsenwert beträgt demgegenüber rund 323 Mio. Euro. Entsprechend deutlich liegen auch die Kursziele der meisten Analysten über der momentanen Notiz. Boersengefluester.de bleibt dabei: Die SFC-Aktie hat deutlich mehr Aufmerksamkeit verdient, als sie momentan auf dem Kurszettel bekommt. Die Gesellschaft ist in spannenden Märkten aktiv, hat eine robuste Bilanz und arbeitet zudem profitabel. Eine Kombination, die man in dem Sektor sonst mit der Lupe suchen muss.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 54,29 | 61,70 | 58,54 | 53,22 | 64,32 | 85,23 | 118,15 | |
EBITDA1,2 | 0,86 | 2,48 | 1,70 | -0,99 | -0,80 | 8,59 | 14,62 | |
EBITDA-Marge3 | 1,58 | 4,02 | 2,90 | -1,86 | -1,24 | 10,08 | 12,37 | |
EBIT1,4 | -0,89 | 1,33 | -1,29 | -4,50 | -5,11 | 3,60 | 9,16 | |
EBIT-Marge5 | -1,64 | 2,16 | -2,20 | -8,46 | -7,95 | 4,22 | 7,75 | |
Jahresüberschuss1 | -2,07 | 0,00 | -1,93 | -5,18 | -5,83 | 2,02 | 21,06 | |
Netto-Marge6 | -3,81 | 0,00 | -3,30 | -9,73 | -9,06 | 2,37 | 17,83 | |
Cashflow1,7 | 1,70 | 2,01 | -1,26 | -0,60 | 1,08 | -4,76 | 3,58 | |
Ergebnis je Aktie8 | -0,23 | 0,00 | -0,17 | -0,39 | -0,40 | 0,07 | 1,18 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: PricewaterhouseCoopers |
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