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Serviceware: Lage besser als der Aktienkurs

Das war ein deutlicher Schnitt. Die Experten der Commerzbank haben das Kursziel für die Aktie von Serviceware zuletzt auf 13,40 Euro halbiert und die Einschätzung von Kaufen auf Halten rasiert. Zu groß war wohl der Leidensdruck geworden, immerhin war die Notiz des erst vor gut zwei Jahren zu 24 Euro an die Börse gekommenen Unternehmens zwischenzeitlich sogar in den einstelligen Bereich getaucht. Da sieht man als Analyst mit einem Kursziel von 26 Euro natürlich blöd aus. Und tatsächlich kommen auch die kürzlich veröffentlichten Q1-Zahlen der auf Servicethemen spezialisierten Gesellschaft nicht gerade berauschend daher, auch unter Berücksichtigung der mal wieder zahlreichen Bereinigungen im Zusammenhang mit dem Internationalisierungskurs von Serviceware. So knickte das um solche Sondereffekte korrigierte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) um 57 Prozent auf 891.000 Euro ein. In der harten EBIT-Variante blieb sogar ein Verlust von 618.000 Euro stehen – nach plus 918.000 Euro in der entsprechenden Vorjahresperiode. Das gilt es erst einmal zu verdauen.

Immerhin zeigt ein tieferer Blick in den Zwischenbericht, dass Serviceware weiter seinen Weg geht und konsequent investiert– auch wenn die Zahlen aus Aktionärssicht entsprechend ernüchternd bleiben. „Es ist gelungen, wichtige strategische Weichenstellungen vorzunehmen und die Grundlage für bedeutende Großaufträge zu legen, die wir unmittelbar nach Ende des Berichtszeitraums finalisieren konnten“, betont das Unternehmen. So haben die Bad Camberger einen Deal mit einem großen US-Konzern an Land gezogen, und mit einem DAX-Unternehmen gelang gar einer der „größten Lizenzdeals“ der Firmengeschichte. Insgesamt nutzen nun zwölf DAX-Gesellschaften die Produkte von Serviceware.

 

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Gleichwohl ist es auch für CFO Harald Popp kum möglich, eine valide Prognose für das laufende Geschäftsjahr zu stellen. Jedenfalls ist die angepeilte Verbesserung der Ertragslage im aktuellen Umfeld eher schwieriger geworden. Gut gefällt boersengefluester.de jedoch, dass Serviceware weiterhin über eine starke Bilanz mit einer Eigenkapitalquote von fast 51 Prozent verfügt. Zudem macht die Netto-Liquidität rund ein Viertel des Börsenwerts aus. Nur eins sollten Serviceware-Aktionäre besser nicht tun: einen Blick auf den steil nach oben schießenden Chart des milliardenschweren US-Wettbewerbers ServiceNow werfen, bei dem der ehemalige SAP-CEO Bill McDermott das Zepter schwingt. So wird ServiceNow – unter Berücksichtigung der Netto-Finanzverbindlichkeiten – mittlerweile mit mehr als dem 40fachen des für 2021zu erwartenden Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) bewertet. Bezogen auf Serviceware würde das einem Kursziel von mindestens 20 Euro entsprechen.

 

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Foto: Clipdealer


 

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Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.