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Serviceware: Kennzahlen im Doppelpack

Ganz so wild wie Hello Fresh oder Westwing treibt es Serviceware zwar nicht. Doch was das Thema Bereinigungen angeht, zeigt sich der Softwareanbieter durchaus ambitioniert. So klammert die seit April 2018 börsennotierte Serviceware SE kurzerhand sämtliche „strategiekonformen Aufwände“ aus, um eine möglichst große Transparenz bei der Interpretation des Zahlenwerks zu erzeugen. So zumindest der eigene Anspruch. Konkret führt das dazu, dass Serviceware nach neun Monaten des Geschäftsjahrs 2018/19 (30. November) zwar ein EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) von minus 549.000 Euro sowie einen Verlust nach Steuern von 1,10 Mio. Euro verkraften musste. Im Überblick mit den „wesentlichen Konzernkennzahlen“ des neuesten Zwischenberichts stellen die Bad Camberger aber ausschließlich auf adjustierte Kennzahlen wie das auf das bereinigte EBIT von plus 4,06 Mio. Euro sowie den bereinigten Netto-Gewinn von plus 2,74 Mio. Euro ab. Natürlich machen sich dicke Pluszeichen besser in der Außendarstellung.

Aber die Frage ist durchaus erlaubt, ob Aufwendungen für die Internationalisierung oder auch die die Integration sowie bilanzielle Erfassung von zugekauften Unternehmen tatsächlich so ungewöhnlich für eine Wachstumscompany sind, dass sie mit Blick auf wesentliche Renditekennzahlen herausgerechnet werden sollten. Dabei schätzt boersengefluester.de Serviceware als prima Unternehmen ein, auch wenn momentan – im Gegensatz zu der Zeit vor dem IPO – rote Zahlen anfallen. Jedenfalls halten wir es für gut nachvollziehbar, dass das Team um CEO Dirk K. Martin momentan viel Geld in die Hand nimmt, um die sich bietenden Chancen zu nutzen. Dafür war der Börsengang schließlich gedacht. Für das Gesamtjahr 201/19 kalkuliert Serviceware mit einem Umsatzzuwachs von mindestens 15 bis 30 Prozent auf dann wohl knapp 70 Mio. Euro. Das unbereinigte Ergebnis soll dabei „moderat“ steigen.

 

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An der Börse stößt das aktuelle Entwicklung nicht unbedingt auf große Begeisterung, vom Ausgabekurs bei 24 Euro hat der Anteilschein um deutlich mehr als ein Drittel eingebüßt. Dabei türmt sich die Marktkapitalisierung von Serviceware noch immer auf gut 157 Mio. Euro. Interessant ist der globale Sektor, in dem sich Serviceware bewegt, aber allemal. Ansonsten wäre der bisherige SAP-Vorstand Bill McDermott wohl kaum zum milliardenschweren Marktführer ServiceNow gewechselt, und die Investmentfirma Vista Equity Partners hätte sich vor knapp einem Jahr kaum den Anbieter Apptio mit einem derart hohen Aufschlag einverleibt. Langfristig orientierte Anleger lassen die im streng regulierten Prime Standard notierte Aktie von Serviceware unserer Meinung nach also im Depot.

 

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Hinweis: Geschäftszahlen für Serviceware liegen erst ab dem Geschäftsjahr 2014/15 (30. November) vor

 

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Foto:  rawpixel auf Pixabay


 

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Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.