Trotz der jüngsten Konsolidierungsphase, diese Performance kann sich sehen lassen: Um 40 Prozent schoss der Kurs von Secunet Security Networks allein in den vergangenen sechs Monaten nach oben. Dabei musste der Anbieter von IT-Sicherheitslösungen für Behörden und Unternehmen Anfang Oktober seine Prognosen für 2013 kappen. Aufgrund der Verschiebung von Großprojekten im öffentlichen Bereich lag die neue Messlatte bei Erlösen von rund 63 Mio. Euro und einem Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von etwa 4 Mio. Euro. Zur Einordnung: 2012 erreichte Secunet Umsätze von 67,2 Mio. Euro. Das operative Ergebnis betrug 5,7 Mio. Euro. Nun hat die Gesellschaft einen ersten Zahlenüberblick für 2013 präsentiert: Demnach kam das Unternehmen auf Erlöse von 63,9 Mio. Euro und ein EBIT von 3,7 Mio. Euro. Zumindest beim operativen Gewinn lag Secunet damit leicht unterhalb der Erwartungen. Der Geschäftsbericht mit allen Daten wird am 25. März 2014 veröffentlicht. Einen Tag später findet eine Analystenkonferenz statt. Boersengefluester.de geht davon aus, dass das Ergebnis je Aktie für 2013 von 0,57 auf 0,36 Euro gesackt ist. „Das Jahr 2013 war geprägt durch hohe Aufwendungen in der Akquisition und Umsetzung von Großprojekten – daher sind Umsatz wie Ergebnis gegenüber dem Vorjahr geringer ausgefallen“, sagt Vorstandschef Rainer Baumgart.
Für Small-Cap-Fans bleibt der Titel dennoch eine interessante Option. Zum einen rechnet das Unternehmen für das laufende Jahr wieder mit besseren Zahlen. „Vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Diskussion um Informations- und Datensicherheit erwarten wir eine weiter steigende Nachfrage. Wir sind sehr zuversichtlich, im laufenden Geschäftsjahr wieder den Wachstumstrend der Vorjahre fortzusetzen“, betont Baumgart. Zudem sorgt die Aktionärsstruktur von Secunet für anhaltende Kursfantasie. Annähernd 80 Prozent der Anteile befinden sich im Besitz des Banknoten- und Sicherheitsspezialisten Giesecke & Devrient aus München. Hier kommen wieder immer Spekulationen hoch, wonach G & D die noch immer im Prime Standard gelistete Secunet-Aktie eines Tages doch von der Börse nehmen könnte. Konkrete Indizien fehlen bislang allerdings.
Der Börsenwert beträgt rund 128 Mio. Euro – bei einem Streubesitz von lediglich 10,38 Prozent. Von institutioneller Seite mischen bei Secunet noch die Luxemburger Fondsgesellschaft Axxion und BNY Mellon mit. Außerdem hält die Familie des Ende 2011 verstorbenen Value-Anlegers Günter Weispfenning knapp vier Prozent der Anteile. Secunet verfügt über eine erstklassige Bilanz mit einer Eigenkapitalquote von 65 Prozent. Abgesehen von 4,1 Mio. Euro Pensionsrückstellungen, ist die Gesellschaft frei von Bankschulden. Dafür beträgt das Kurs-Buchwert-Verhältnis allerdings auch mehr als vier. Die operative Marge von Secunet schwankte in den vergangenen fünf Jahren zwischen 5,8 und 8,5 Prozent – im Mittel lag sie bei knapp 6,7 Prozent. Auf Basis unserer 2015er-Gewinnprognose kommt der Anteilschein auf ein KGV von stattlichen 26,5. Dividenden sind von den Essenern weiterhin wohl nicht zu erwarten. Fazit: Trotz der Schwankungen im Geschäftsverlauf ist Secunet ein qualitativ hochwertiger Small Cap. Wer sich hier engagiert, sollte allerdings einen etwas längeren Anlagehorizont mitbringen. Längere Seitwärtsphasen sind nichts ungewöhnliches.
Foto: Secunet Security Networks