Rein auf dem Papier sieht 2014 nach einem eher müden Börsenjahr aus. Der DAX liegt zurzeit um knapp drei Prozent gegenüber dem Stand von Anfang Januar hinten. Nur geringfügig besser hielten sich die Auswahlbarometer MDAX und SDAX aus den klassischen Branchen. Einzig die Techwerte aus dem TecDAX sehen mit einem Plus von sieben Prozent deutlich besser aus. Das darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass etliche Papiere auf dem heimischen Kurszettel seit Monaten in einem stabilen Abwärtstrend festhängen. Möglicherweise lauern aber gerade bei dieser Gruppe von „Looser-Aktien“ in den kommenden Wochen überdurchschnittliche Chancen. Boersengefluester.de hat daher ein Screening unter allen von uns regelmäßig analysierten Titeln durchgeführt – und das sind zurzeit immerhin 591 Aktien.
Normalerweise tun wir in unserem Permanent-Aktien-Screening eher das Gegenteil, aber diesmal haben wir nur Papiere zugelassen, die momentan auf allen Zeitebenen eine negative Kursentwicklung haben: eine Woche, ein Monat, drei Monate, sechs Monate, zwölf Monate und die Veränderung seit Jahresanfang 2014. Böse Überraschung: Auf immerhin 72 Titel trifft diese – wahrlich nicht ruhmreiche – Bedingung zu. Dabei sind die einzelnen Cluster noch deutlich voller besetzt. Beispiel: Seit Jahresbeginn liegen zurzeit 308 Titel kursmäßig hinten – das sind immerhin 52 Prozent aller Papiere aus unserem Universum. Das durchschnittliche Minus beträgt dabei mehr als ein Viertel. Mit Blick auf einen Monat bescherten gar 350 Aktien ihren Besitzern Kursverluste.
Aus der Gruppe der 72 Verlierer-Titel haben wir dann ausschließlich diejenigen eine Runde weiter kommen lassen, die – auf Basis der Schätzungen von boersengefluester.de für 2014 – auf eine Dividendenrendite von mehr als drei Prozent kommen. Hintergrund: Hohe Dividenden sollten letztlich als Pufferzone wirken und im Idealfall für einen baldigen Kursumschwung sorgen. Mit dieser Begrenzung hat sich das Feld der Hoffnungswerte auf einen Schlag massiv verkleinert – und zwar auf lediglich zehn Titel. Dividendenkürzungen kommen in der Regel nicht so gut an. Daher haben wir uns auf Unternehmen fokussiert, bei denen wir derzeit für 2014 von einer mindestens konstanten Ausschüttung ausgehen. Zwei Papiere fielen dieser Einschränkung zum Opfer. Die letzte Prüfung dieses Screenings hatte das Thema Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV). Hier wollten wir nicht übermäßig streng sein und haben als Mindestanforderung ein KGV von weniger als 15 angelegt.
Übrig blieben gerade einmal fünf Aktien, die in dieser Konstellation wohl auch noch nicht zusammen gestanden haben: der Telematikspezialist Init, der Biogasanlagebetreiber KTG Energie, der Bauzulieferer Sto, der Finanzdienstleistungskonzern MLP und die Münchner Merkur Bank. Am besten aus dem Quintett gefallen uns derzeit Init und Sto. Die anderen Papiere sind für boersengefluester.de zumindest Halte-Positionen. Auf jeden Fall ist in all diesen Werten sehr viel Pessimismus eingepreist. Die Chancen stehen damit gar nicht mal so schlecht, dass diese Gruppe von Aktien bei unserem nächsten Looser-Screening nicht mehr so zusammenfindet.