Normalerweise liefert Ihnen boersengefluester.de ja eher Tipps für die Anlage in Aktien – vorzugsweise aus dem Spezialwertebereich. Dabei legen wir größten Wert auf eine seriöse und verlässliche Berichterstattung. Mitunter eher windige Tippdienste mit reißerischen Versprechungen gibt es schließlich mehr als genug im Internet. Ein Phänomen, dass nicht nur auf den Kapitalmarkt zutrifft. Gerade wenn Menschen in Ausnahmesituationen schnelle Entscheidungen treffen müssen, wittern Geschäftemacher ihre Chance. Ein Beispiel sind Schlüsseldienste. Wohl jeder von uns hat sich schon einmal ausgesperrt. Kein Problem, wenn der Nachbar einen Schlüssel hat oder der Partner bald nach Hause kommt. Doch manchmal führt eben kein Weg am Notdienst vorbei. Ein gutes Gefühl hat man bei diesen Diensten nicht unbedingt, schließlich kursieren wohl in jedem Bekanntenkreis Geschichten über Abzockerrechnungen für das Öffnen der Wohnungstür. Umso positiver überrascht war ein guter Bekannter von uns, dem sein Schlüssel kürzlich abgebrochen war.
Piero Guckes, der Chef des Frankfurter Schlüsseldiensts Guckes, kam persönlich vorbei und hat anschließend genau den Betrag abgerechnet, den er vorher am Telefon genannt hat. Dabei stand der gute Mann noch eine halbe Ewigkeit im Stau des Frankfurter Berufsverkehrs. Wissen Sie was: Wo momentan „Lieferhelden“ für Pizza, Pasta und sonstige Gerichte an der Börse so heiß gehandelt werden, wollen wir diesem „Lieferhelden“ aus dem Bereich Schlüsseldienst die Möglichkeit geben, auf boersengefluester.de die wichtigsten Tipps für Notfälle zu geben – und natürlich auch ein wenig Werbung für seinen Service zu machen. „Wir können nur davor warnen, allzu schnell die ersten Anzeigen im Internet oder auch auf Aufklebern an der Haustür befindliche Telefonnummern anzurufen und den Notdienst zu beauftragen“, sagt Piero Guckes vom Montagedienst und Öffnungstechnik in Frankfurt. „Fragen Sie nach, bleiben Sie hartnäckig und lassen Sie sich Preise nennen.“
Leider gibt es heute mehr denn je Schlüsselnotdienste, die ausschließlich darauf aus sind, horrende Summen zu kassieren. Eine Entwicklung, die wir mit Sorge betrachten und – wo wir können – unterbinden und aufklären. Selbst Richter sprechen nicht nachvollziehbare Urteile. Dabei geht es in diesen Fällen um Wucher und Abzockmaschen von Schlüsseldiensten, die diese Bezeichnung nicht verdienen. Selbst die IHK steht mit ihren Verbrauchertipps für Schlüsseldienste abseits der Realität. Ein großes Problem sind scheinbar verbraucherfreundlich anmutende Internetdienste mit seriös klingenden Namen. Hier werden Schlüsseldienste empfohlen oder auch Bewertungen publiziert. Oft finden sich hier auch negative Kommentare über Unternehmen, die sich seit Jahrzehnten einen Namen gemacht haben und auf einen großen Kundenstamm blicken können. Natürlich können immer mal Probleme oder Unstimmigkeiten auftauchen. Andererseits sollte man sich als Kunde aber schon fragen, weshalb diese Firmen denn schon so lange auf dem Markt sind.
Die Betreiber dieser selbsternannten Aufklärer und Portale verfolgen ein Ziel: Sie wollen Kunden für ihre eigenen Schlüsseldienste generieren. Die Funktionsweise ist relativ einfach. Wer als Schlüsseldienst Mitglied in einem solchen Verbund ist, bekommt Kunden über bestimmte Telefonnummern zugeteilt. Eine Masche, die für normale Verbraucher nicht zu erkennen ist. Denn auch in den Reihen dieser angeblichen Aufklärer und Bewerter gibt es erfinderische Abzockunternehmen, die zur Kasse bitten, sobald Sie deren Hilfe beanspruchen. Wir können nur davor warnen, allzu schnell die ersten Anzeigen im Internet oder auch auf Aufklebern an der Haustür befindliche Telefonnummern anzurufen und den Notdienst zu beauftragen. Wer am Telefon keine Auskunft über Preise gibt, wird vermutlich auch kaum seriös vor Ort arbeiten. Es sind stets Preise und Kosten zu nennen. Nicht immer auf den Cent genau, aber doch sehr nah an der Realität. Wir öffnen seit Jahrzehnten Türen und geben unseren Kunden regelmäßig Auskunft und nennen Preise – bereits am Telefon. Es gibt Standardtüröffnungen – wie die zugezogene oder die abgeschlossene Tür – bei der ein Profi problemlos ist der Lage ist, klare Preisangaben machen. Natürlich gibt es auch Fälle, die sich schwerer beziffern lassen. Dazu zählen defekte Zylinder und Schlösser, Sicherheitstüren mit Doppelfalz, selbstverriegelnde Multimehrfachverriegelungen oder Einsteckschlösser mit Fallensperre. Diese Türen erfordern Fachwissen und spezielle Werkzeuge, um die Türöffnung durchführen zu können. Aber selbst in diesen Fällen kann der seriöse Experte dem Kunden vorab einen „Circa-Preis“ nennen.
Spätestens hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Der Fachmann öffnet diese Türen minimalinvasiv, während andere großen Schaden anrichten, in dem sie Sicherheitsbeschläge, Zylinder und Schlösser mutwillig zerstören – auch, um den Kunden neue Teile zu verkaufen. Da sich diese Firmen mögliche Beschädigungen bereits bei der Ankunft auf vorgedruckten Formularen durch die Unterschrift des Kunden bestätigen lassen, wird der Vorgang in den meisten Fällen nach der Bezahlung zu den Akten gelegt. Die wenigsten Verbraucher klagen ihr Recht ein, obwohl sie wissen, dass sie über den Tisch gezogen worden sind. Aber selbst die Justiz urteilt mitunter vorbei am Verbraucher. Wir kennen einen Fall aus Darmstadt, bei dem der Geschädigte vor Gericht zog. Hier betrug die Rechnung eines Schlüsseldienstmonteurs circa 1.800 Euro – für die Öffnung der Tür sowie einen neuen Zylinder wohlgemerkt. Der Richter konnte keinen Wucher erkennen, stellte auf der anderen Seite aber fest, dass die Hälfte des Betrags an den Kunden zurückgezahlt werden müsse. Der Richterspruch wurde hinter verschlossener Tür verhandelt, ohne Anhörung der geschädigten Verbraucher. Die saßen im Gerichtsflur und haben dann trotzdem 900 Euro für die Türöffnung bezahlt. Wir fragen uns: Wenn das kein Wucher ist, weshalb hat der Richter dann die Hälfte der Rechnungssumme zurückzahlen lassen? Hier wird scheinbar mit Desinteresse am Thema vorbei gerichtet.
Die bittere Realität: Hunderte Schlüsselnotdienste, die sich – zum Beispiel in Frankfurt am Main – auf wenigen Quadratkilometern tummeln, um an das schnelle Geld zu kommen. Eine Schande für alle seriösen Schlüsseldienste und Sicherheitstechniker. Die alteingesessenen Schlüsseldienstgeschäfte in Frankfurt öffnen heute weniger Türen als jemals zuvor. Bei dieser Rechtsprechung wundert uns das nicht. Daher raten wir dringend zur Vorsicht, wenn es darum, geht einen Schlüsselnotdienst in Frankfurt zu beauftragen. Fragen Sie nach, bleiben Sie hartnäckig und lassen Sie sich Preise nennen. Unterschreiben Sie nichts, was Sie nicht möchten. Behalten Sie einen ruhigen Kopf in dieser Notsituation und informieren Sie sich eindringlich. Es ist oft günstiger, eine Nacht im Hotel zu schlafen, als voreilig einen zu teuren Schlüsselnotdienst zu rufen.