Soviel lässt sich jetzt schon sagen: Wenn Christoph Petri, Vorstandssprecher von Ringmetall, am 9. Februar auf dem von Montega organisierten Hamburger Investorentag (HIT) präsentiert, wird es an guten Zahlen nicht mangeln. Schließlich hat das auf Verschlusssysteme und Innenhüllen (Inliner) für industriell genutzte Fässer spezialisierte Unternehmen jetzt nicht nur ansehnliche Eckdaten für 2021 vorgelegt, sondern gleich auch noch einen sportlichen Blick nach vorn geworfen. Gute Voraussetzungen also für den Aktienkurs auf dem weiteren Weg Richtung All-Time-High bei 4,95 Euro. Mit Umsatzerlösen von gut 171 Mio. Euro sowie einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von mehr als 26 Mio. Euro hat Ringmetall jedenfalls das obere Ende der zuvor bereits mehrfach angehobenen eigenen Prognose für 2021 erreicht. Da einige Sondereffekte für zusätzlichen Rückenwind gesorgt haben, liegt Ringmetall mit der entsprechenden EBITDA-Marge von gut 15 Prozent sogar über den vor geraumer Zeit kommunizierten Renditevorstellungen.
Für das laufende Jahr stellen die Münchner Umsätze zwischen 180 bis 200 Mio. Euro sowie ein EBITDA einer Bandbreite von 22 bis 27 Mio. Euro in Aussicht. Insbesondere mit Blick auf den Gewinn ist das eine vergleichsweise breite Spanne, doch CEO Christoph Petri will sich angesichts des fragilen ökonomischen Umfelds lieber etwas Spielraum verschaffen. In der optimistischen Variante entspricht die Prognose einer EBITDA-Marge von 13,5 Prozent, was abermals die Rendite des Ausnahmejahrs 2021 unterstreicht.
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Beinahe überflüssig zu erwähnen, dass die Gesellschaft zur Beschleunigung des Wachstumskurses auch künftig auf Akquisitionen setzt. So will Ringmetall in den kommenden fünf Jahren – also bis 2027 – auf Konzernerlöse von 315 bis 385 Mio. Euro zusteuern – bei einem EBITDA zwischen 40 und 50 Mio. Euro. „Mit dieser Perspektive wollen wir dem Markt aufzeigen, in welche Richtung sich Ringmetall in den kommenden Jahren entwickeln sollte. Sie ist daher wie gewohnt nicht als Prognose im engeren Sinne zu verstehen“, sagt Christoph Petri. Zum Vergleich: Der aktuelle Börsenwert beträgt rund 129 Mio. Euro. Inklusive der Netto-Finanzverbindlichkeiten von zuletzt etwa 35 Mio. Euro ergibt sich einen Unternehmenswert von 164 Mio. Euro. Gemessen an den Ertragsperspektiven wird damit auch klar, dass die Aktie alles andere als ambitioniert bewertet ist.
Die jüngsten Kursziele der Analysten ragen daher auch bis hin zu 6,90 Euro, was einem Potenzial von immerhin 55 Prozent entspricht. An unserer positiven Einschätzung seit der jüngsten Besprechung (HIER) hat sich demnach nichts geändert. Spannend bleibt, wie sich Ringmetall bei der Ausschüttung positionieren wird. Zwar ist der Titel in erster Linie kein Renditewert, aber eine kleine Dividendenerhöhung für 2021 sollte trotzdem drin sein.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 102,35 | 110,57 | 120,58 | 117,97 | 172,34 | 213,51 | 181,58 | |
EBITDA1,2 | 12,04 | 10,43 | 10,03 | 12,18 | 26,62 | 28,30 | 19,52 | |
EBITDA-Marge3 | 11,76 | 9,43 | 8,32 | 10,32 | 15,45 | 13,25 | 10,75 | |
EBIT1,4 | 10,04 | 8,28 | 4,97 | 5,99 | 20,18 | 21,28 | 11,29 | |
EBIT-Marge5 | 9,81 | 7,49 | 4,12 | 5,08 | 11,71 | 9,97 | 6,22 | |
Jahresüberschuss1 | 7,14 | 5,16 | 3,02 | 2,74 | 14,92 | 15,92 | 6,33 | |
Netto-Marge6 | 6,98 | 4,67 | 2,50 | 2,32 | 8,66 | 7,46 | 3,49 | |
Cashflow1,7 | 9,92 | 8,25 | 9,56 | 12,18 | 14,07 | 18,44 | 22,13 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,28 | 0,17 | 0,09 | 0,08 | 0,50 | 0,52 | 0,20 | |
Dividende8 | 0,06 | 0,06 | 0,06 | 0,06 | 0,09 | 0,10 | 0,10 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: BDO |
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