Es wäre schon eine kleine Sensation, wenn der Aktienkurs von Ringmetall ausgerechnet in der derzeit schwachen Börsenphase sein All-Time-High von 4,95 Euro knacken würde. Noch bewegt sich die Notiz des Anbieters von Verschlusssystemen und auch Innenhüllen (Inliner) für industriell genutzte Fässer mit 4,50 Euro zwar ein paar Prozentpunkte unter dem Rekord vom 23. Mai 2018, doch der Charttrend des Spezialwerts zeigt beständig nach oben. Das durchschnittliche Kursziel der Analysten liegt mittlerweile bei 6,50 Euro – bietet also noch immer ausreichend Puffer. Vermutlich Anfang Februar dürfte CEO Christoph Petri einen ersten Überblick zu den Zahlen des abgelaufenen Geschäftsjahrs präsentieren.
Angesichts der zuletzt rasanten operativen Entwicklung sollte Ringmetall eher den oberen Bereich der Mitte Oktober 2021 heraufgesetzten Prognose von Erlösen zwischen 163 und 173 Mio. Euro sowie einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 24 bis 26 Mio. Euro erreichen. Spannung verspricht derweil der Ausblick für das laufende Jahr, denn das 2021er-Zahlenwerk ist auch getrieben von der Hausse bei den Stahlpreisen, die bei Ringmetall unter anderem zu einer Höherbewertung der Vorräte führte. Ein Effekt, der 2022 wohl kaum in dieser Dimension zu erwarten ist.
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Dafür ist die Nachfrage aus wichtigen Abnehmerbranchen wie der Chemie umso robuster. Insgesamt ist Ringmetall aber ohnehin nicht übermäßig von einzelnen Sektoren abhängig, zumal auch der zweite Geschäftsbereich, Sonderprodukte für den Einsatz an Landwirtschaftsfahrzeugen oder auch Gabelstaplern, sehr robuste Umsätze generiert. An der Börse sind die Münchner derzeit rund 131 Mio. Euro wert – bei Netto-Finanzverbindlichkeiten von allerdings etwa 35 Mio. Euro. Insgesamt wird Ringmetall an der Börse damit etwa mit dem Sechsfachen des für 2022 zu erwartenden EBITDA gehandelt. Wirklich teuer ist das nicht, so ist der Titel auch sehr viel weniger anfällig für einen Rückschlag, als andere – noch immer hoch bewertete – Börsenhighflyer. Aber klar: Am Ende kommt es auf den Ausblick für 2022 an. Losgelöst davon wächst Ringmetall aber regelmäßig auch via Zukäufe. Daran sollte sich auch im laufenden jähr nichts ändern. Eher durchschnittlich interessant ist der Titel allerdings unter dem Aspekt Dividende – zumindest dürfte noch keine „2“ vor dem Komma bei der Rendite stehen.
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Foto: Clipdealer
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