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Rhön-Klinikum: Asklepios als Kursstütze

Beim MDAX-Konzern Rhön-Klinikum will sich Asklepios – immerhin der größte europäische Klinikbetreiber – offenbar nicht mit dem aktuellen Stimmrechtsanteil von 15,25 Prozent zufrieden geben. Laut einer Mitteilung von Rhön-Klinikum plant das Familienunternehmen innerhalb der kommenden zwölf Monate gegebenenfalls weitere Aktien zu kaufen. Abhängig machen die Hamburger diesen Schritt von der Entwicklung des Börsenkurses und der allgemeinen Performance der Gesellschaft. Zugegeben: Eine Formulierung mit viel Interpretationsspielraum. Auf jeden Fall machte das Management von Asklepios jedoch deutlich, dass sie das Engagement bei Rhön-Klinikum als „langfristiges strategisches Investment” einstufen. Für den Aktienkurs der MDAX-Gesellschaft sind das gute Nachrichten. Sollte die Notiz – im Einklang mit einem möglicherweise auch mal deutlich schwächeren Markt – spürbar nachgeben, sollte Asklepios auf der Käuferseite stehen und für Stabilisierung sorgen. Zusätzliche Nachfrage könnte aber selbst bei einer „normalen” Kursentwicklung durch Asklepios für anhaltende Fantasie sorgen und den Titel weiter antreiben. Und sollte sich die Notiz von allein kräftig nach oben bewegen, gäbe es sowieso keinen Grund zur Klage für Privatanleger.

 

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Wichtig ist auch, dass die Hamburger keine wesentlichen Änderungen der Kapitalstruktur „insbesondere im Hinblick auf das Verhältnis von Eigen- und Fremdfinanzierung und die Dividendenpolitik anstreben.” Demnach dürften die in Aussicht gestellten weiteren Aktienrückkäufe auch tatsächlich umgesetzt werden. Neben Asklepios hält der Medizintechnikkonzern B. Braun Melsungen mit 18,01 Prozent der Stimmen die Zügel in der Hand. Gespannt darf man sein, wie sich das Verhältnis der beiden dominanten Investoren in den kommenden Monaten entwickeln wird. Die Familie des Firmengründers Eugen Münch ist noch mit 11,27 Prozent bei Rhön-Klinikum investiert. Die meisten Kursziele der Analysten bewegen sich zwischen 25 und 26 Euro. Damit hätte das Papier noch ein Potenzial zwischen acht und zwölf Prozent. Das klingt zunächst einmal nicht übermäßig attraktiv. Allerdings ist es zum gegenwärtigen Zeitpunkt enorm schwer, ein treffsichereres Szenario zur künftigen Entwicklung der – nach dem Verkauf des Großteils der Kliniken an Fresenius – deutlich geschrumpften Klinikgruppe zu erstellen. Boersengefluester.de bleibt dabei: Wir halten den Anteilschein für ein attraktives Investment mit einer gut dosierten Fantasie auf eine knackige Übernahmeofferte.

 

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Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.