Am Ende ist aus der Uralt-Spekulation um einen Verkauf von Renk im Zuge der Neuordnung der Lkw-Sparte von Volkswagen ziemlich unspektakulär die Luft entwichen – zumindest vorerst. So verkaufte der langjährige Großaktionär MAN Ende 2018 seinen Renk-Anteil von 76 Prozent an die zur Konzernmutter gehörende Volkswagen Klassik GmbH und sorgte damit für den ersten Dämpfer. Zudem kochte das Thema Renk selbst unmittelbar vor dem Mitte März von VW erst einmal auf Eis gelegten Börsengang der Lkw-Sparte Traton nicht wirklich hoch. All das deutet darauf hin, dass der Antriebshersteller Renk im Portfolio des DAX-Konzerns bleibt und nicht an einen strategischen Investor oder eine Private Equity-Gesellschaft veräußert wird – mit entsprechender Prämie für die Aktionäre von Renk.
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Nun: Zu 100 Prozent sicher kann man sich bei Volkswagen nie sein, zu viele überraschende Wendungen und Umschichtungen hat es bei den Wolfsburgern in der Vergangenheit gegeben. Zur Sicherheit sollten Anleger ihr Investment in Renk jetzt aber in erster Linie an den fundamentalen Rahmendaten festmachen und nicht so sehr die Übernahmekarte spielen. Übermäßig tragisch ist das allerdings nicht, denn im Grunde bleibt Renk ein Schmuckkästchen. Jedenfalls liegen die Zahlen für 2018 per saldo einen Tick über unseren Erwartungen, auch wenn es innerhalb der einzelnen Geschäftsbereiche durchaus kräftige Schwankungen nach oben und unten gab. So sank das Ergebnis im Bereich Spezialgetriebe trotz höherer Umsätze unerwartet heftig von 11 auf 5 Mio. Euro. Immerhin ist hier jedoch Besserung im laufenden Jahr zu erwarten. Dagegen schloss Renk bei den Fahrzeuggetrieben 2018 mit einem um 10 auf 37 Mio. Euro signifikant gestiegen Betriebsgewinn ab. In den Segmenten Gleitlager sowie Standardgetrieben mussten die Augsburger jeweils leicht rückläufige Ergebnisse hinnehmen. Zumindest bei den Standardgetrieben soll die Talsohle jedoch durchschritten sein.
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Insgesamt kommt der Renk-Konzern 2018 auf kräftig gestiegene Erlöse von 502,22 Mio. Euro sowie ein weitgehend unverändertes operatives Ergebnis von 60,21 Mio. Euro. Dementsprechend bleibt die Dividende das sechste Jahr in Folge bei 2,20 Euro je Aktie, was momentan für eine Rendite von knapp 2,4 Prozent steht. Für das laufende Jahr stellt Vorstandssprecher Florian Hofbauer weitgehend konstante Größen für Umsatz und Ergebnis in Aussicht. Das hört sich jetzt nicht unbedingt super dynamisch an. Dafür bewegt sich die Gesellschaft aber seit Jahren auf einem eher hohen Gewinnniveau. Bankverbindlichkeiten sind bei Renk Fehlanzeige, dafür stehen liquide Mittel von fast 185,70 Mio. Euro auf der Aktivseite. Beim aktuellen Kurs von 93 Euro ergibt sich daraus – inklusive Pensionsrückstellungen – ein Unternehmenswert (Börsenwert minus Netto-Finanzguthaben) von etwas mehr als 481 Mio. Euro was etwa dem Sechsfachen des für 2019 von boersengefluester.de erwarteten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) entspricht. Das stufen wir als recht moderaten Wert ein.
Wer auf der Suche nach einer schwankungsarmen Aktie mit guten Substanzkennzahlen ist, liegt bei Renk unserer Meinung nach weiter richtig. Freilich sollten Investoren auch längere Phasen ohne große Kursbewegung einkalkulieren. Aber wer weiß: Vielleicht kommt ja sogar noch einmal Bewegung in die Sache mit Volkswagen.
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