Upps – was ist denn mit der Aktie von QSC los? Seit dem Juli-Tief bei knapp 1,09 Euro ist die Notiz des früheren TecDAX-Titels auf mittlerweile 2,07 Euro gespurtet. Was Anfangs nach einer Gegenreaktion im übergeordneten Abwärtstrend aussah, hat sich längst zu einer veritablen Aufwärtsbewegung gewandelt. Schwerer tun sich die Investoren allerdings, eine tragfähige Begründung für den Stimmungswandel auszumachen. Letztlich ist es wohl eine Mischung aus operativem Turnaround plus einem Schuss Übernahmefantasie, die derzeit den Reiz des IT-Dienstleisters ausmachen. So positioniert sich QSC als Digitalisierungspartner für den Mittelstand. Cloud, Internet der Dinge, Consulting und Telekommunikation sind die wichtigsten Ansatzpunkte. Für 2016 kalkulieren die Kölner mit Erlösen zwischen 380 und 390 Mio. Euro sowie einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) in einer Bandbreite von 34 bis 38 Mio. Euro. Unterm Strich dürfte QSC freilich noch in den roten Zahlen bleiben. Hier gehen die Analysten erst ab 2017 von einem Nettogewinn aus.
Kapitalisiert ist das Unternehmen derzeit mit knapp 270 Mio. Euro – inklusive der Netto-Verschuldung von knapp 87 Mio. Euro ergibt sich ein Unternehmenswert (Enterprise Value) von gut 356 Mio. Euro. Richtig günstig ist die Aktie auf dem aktuellen Niveau also nicht mehr – zumindest in Relation zum aktuellen EBITDA. Andererseits bietet die Digitalisierung enorme Chancen. Hauck & Aufhäuser kalkuliert für 2018 mit einem EBITDA von mehr als 44 Mio. Euro. Zudem ist denkbar, das Unternehmen wie United Internet, Bechtle oder auch Cancom ein Auge auf QSC werfen könnten. Knapp 75 Prozent der Aktien befinden sich im Streubesitz, den Rest halten die beiden Firmengründer Gerd Eickers und Bernd Schlobohm. Wer den Titel im Depot hat, sollten noch engagiert bleiben. Sehr risikobereite Investoren wetten darauf, dass die Aufwärtsbewegung noch eine ganze Weile weitergeht. Den Rauswurf aus dem TecDAX Ende März hat die Aktie jedenfalls super weggesteckt. Vermutlich ist es sogar ein psychologischer Vorteil, nicht mehr bei jeder Indexrunde als potentieller Absteiger gehandelt zu werden.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 357,87 | 366,84 | 238,05 | 143,42 | 155,16 | 173,02 | 189,28 | |
EBITDA1,2 | 38,20 | 35,06 | 140,30 | -1,98 | 31,37 | 5,36 | 5,75 | |
EBITDA-Marge3 | 10,67 | 9,56 | 58,94 | -1,38 | 20,22 | 3,10 | 3,04 | |
EBIT1,4 | 7,11 | 8,48 | 87,94 | -18,83 | 15,18 | -32,27 | -10,94 | |
EBIT-Marge5 | 1,99 | 2,31 | 36,94 | -13,13 | 9,78 | -18,65 | -5,78 | |
Jahresüberschuss1 | 5,12 | 3,28 | 73,54 | -19,90 | 9,85 | -33,09 | -16,40 | |
Netto-Marge6 | 1,43 | 0,89 | 30,89 | -13,88 | 6,35 | -19,12 | -8,66 | |
Cashflow1,7 | 39,30 | 34,13 | -17,71 | -4,97 | -7,66 | -1,26 | 6,47 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,04 | 0,03 | 0,59 | -0,16 | 0,08 | -0,27 | -0,14 | |
Dividende8 | 0,03 | 0,03 | 0,03 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Forvis Mazars |