Das ging jetzt doch sehr schnell: Innerhalb von nur sechs Wochen hat die Aktie von q.beyond um mehr als 40 Prozent an Wert gewonnen. So gesehen war es eine gute Entscheidung, Mitte April den Blogbeitrag von IR-Manager Arne Thull (HIER) mit den wesentlichen Parametern zur q.beyond-Aktie auch auf boersengefluester.de zu veröffentlichen. Mittlerweile hat der IT-Dienstleister seinen Zwischenbericht für das erste Quartal 2024 vorgelegt, zudem haben CEO Thies Rixen und CFO Nora Wolters auf der Frühjahrskonferenz in Frankfurt vorgetragen. Höchste Zeit also für ein kompaktes Update. Umsatztechnisch zeigt q.beyond für das erste Quartal 2024 ein kleines Plus von 1,1 Prozent auf 47,11 Mio. Euro, was sicher nicht der Grund für die neue Zuversicht des Kapitalmarkts ist. Deutlich dynamischer kommt da schon das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) voran.
Immerhin drehte das operative Ergebnis von minus 1,27 auf plus 2,00 Mio. Euro. „Wir sind deutlich besser geworden in den Kostenstrukturen“, sagt Nora Wolters bei der Investorenpräsentation. Die Prognose für das Gesamtjahr bleibt daher bei Erlösen zwischen 192 und 198 Mio. Euro sowie einem EBITDA in einer Bandbreite von 8 bis 10 Mio. Euro – entsprechend einer EBITDA-Marge von im Mittel 4,6 Prozent. Als Etappenziel ist das in Ordnung, verglichen mit anderen IT-Unternehmen hängt q.beyond aber noch deutlich zurück. Bereits für 2025 peilt Thies Rixen eine EBITDA-Rendite von 7 bis 8 Prozent an, womit die Kölner dann einen großen Schritt nach vorn in der börsennotierten Peergroup um Unternehmen wie Datagroup oder auch All For One machen würden.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 357,87 | 366,84 | 238,05 | 143,42 | 155,16 | 173,02 | 189,28 | |
EBITDA1,2 | 38,20 | 35,06 | 140,30 | -1,98 | 31,37 | 5,36 | 5,75 | |
EBITDA-Marge3 | 10,67 | 9,56 | 58,94 | -1,38 | 20,22 | 3,10 | 3,04 | |
EBIT1,4 | 7,11 | 8,48 | 87,94 | -18,83 | 15,18 | -32,27 | -10,94 | |
EBIT-Marge5 | 1,99 | 2,31 | 36,94 | -13,13 | 9,78 | -18,65 | -5,78 | |
Jahresüberschuss1 | 5,12 | 3,28 | 73,54 | -19,90 | 9,85 | -33,09 | -16,40 | |
Netto-Marge6 | 1,43 | 0,89 | 30,89 | -13,88 | 6,35 | -19,12 | -8,66 | |
Cashflow1,7 | 39,30 | 34,13 | -17,71 | -4,97 | -7,66 | -1,26 | 6,47 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,04 | 0,03 | 0,59 | -0,16 | 0,08 | -0,27 | -0,14 | |
Dividende8 | 0,03 | 0,03 | 0,03 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Forvis Mazars |
„Profit geht vor Wachstum“, betont Rixen einmal mehr in Frankfurt. Vermutlich auch deshalb, weil die Prioritäten bei q.beyond auch schon einmal anders gesetzt waren. Entsprechend genau schauen die Investoren hin, wie treu q.beyond seinen Maximen bleibt. Nicht minder spannend ist, wie das Unternehmen perspektivisch mit seiner Netto-Liquidität von zuletzt 38,2 Mio. Euro – entsprechend 0,31 Euro je Aktie – umgeht. Dem Vernehmen nach rücken Firmenzukäufe frühestens ab Ende 2024 weiter nach vorn auf der Agenda, perspektivisch sind auch Aktienrückkäufe und Dividenden ein Thema. Vorerst gilt es jedoch, das operative Geschäft weiter voranzubringen und möglichst zügig auch unterm Strich schwarze Zahlen zu schreiben. Markante Netto-Gewinne, die die q.beyond-Aktie auch unter KGV-Aspekten interessant machen, sind jedoch kaum vor 2026 zu erwarten.
Eine interessante Frage bleibt derweil, ob die Kölner für ihre Mittelstandskunden auch mittelfristig – neben Cloud-Kapazitäten bei den einschlägigen Hyperscalern Amazon, Google und Microsoft – eigene Rechenzentren parat halten. Nächste wichtige Veranstaltung aus Investorensicht ist die Hauptversammlung am 29. Mai 2024 in Köln. Wer den Titel im Depot hat, sollte nach Auffassung von boersengefluester.de engagiert bleiben. Die Bewertung der Aktie zu etwas mehr als dem Eigenkapital (Buchwert) ist vergleichsweise moderat. Nächstes Ziel muss es sein, raus aus dem Penny Stock-Terrain zu kommen. Eine andere wichtige Marke hat das Unternehmen bereits erreicht: So gehen Kurse oberhalb von 0,80 Euro mit einem Börsenwert von mehr als 100 Mio. Euro einher. Damit wird q.beyond auch für institutionelle Investoren interessanter.
Foto: Clipdealer
Jetzt für unseren wöchentlichen Newsletter BGFL WEEKLY anmelden. Das Angebot ist kostenlos und präsentiert die Highlights von boersengefluester.de (BGFL) sowie Interna aus der Redaktion. Der Erscheinungstag ist immer freitags. Wer Interesse hat und noch nicht registriert ist, kann das gern unter diesem LINK tun. Wir freuen uns auf Sie! Selbstverständlich behandeln wir Ihre E-Mail-Adresse vertraulich und verwenden sie ausschließlich für den Versand des Newsletters BGFL WEEKLY.