Natürlich war die adidas-Aktie 2016 der Abräumer unter den bekannten Sportartiklern. Da konnte kein anders Papier mithalten: Weder Puma noch Asics – und schon gar nicht Nike oder Under Armour aus den USA. Dennoch findet boersengefluester.de es bemerkenswert, welche Fortschritte insbesondere Puma in den vergangenen Quartalen gemacht hat. Nachdem die Turnschuhe, Trikots und sonstigen Bekleidungsstücke des SDAX-Unternehmens zwischenzeitlich völlig aus der Mode zu geraten schienen, hat sich das Blatt deutlich gewendet – auch Dank coolen Markenbotschaftern wie der Sängerin Rihanna oder dem Model Cara Delevingne. Keinen nachhaltigen Schaden hat auch die Panne bei der Fußball-EM in Frankreich hinterlassen, als mehrere Trikots der Schweizer Nationalmannschaft gerissen waren. Längst stehen wieder die Ausrüsterverträge mit Mannschaften wie Borussia Dortmund oder Arsenal London im Vordergrund des medialen Interesses.
Nicht nur das. „Immer mehr Konsumenten kaufen unsere Produkte zum vollen Preis, wodurch die Zufriedenheit unserer Handelspartner steigt. Unsere Aufgabe ist es jetzt, dieses Momentum zu nutzen, um noch mehr relevante Puma-Produkteauf den Verkaufsflächen anzubieten“, sagt CEO Bjørn Gulden. Zahlentechnisch befindet sich das Unternehmen aus Herzogenaurach weitgehend auf Kurs. Für das Gesamtjahr 2016 rechnet Gulden mit einem operativen Ergebnis in der oberen Hälfte des Korridors von 115 bis 125 Mio. Euro. Das ist freilich nur ein weiterer Schritt auf dem Weg in ganz andere Ertragsregionen. Für 2017 liegt die Erwartungshaltung der Analysten an das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) bereits bei knapp 175 Mio. Euro, für 2018 kalkulieren die Experten mit einem EBIT deutlich oberhalb von 200 Mio. Euro. Angesichts dieser Entwicklung stellt sich auch für den langjährigen französischen Großaktionär Kering – zu der Gruppe gehören unter anderem auch Marken wie Gucci, Brioni, Saint Laurent, MCQ oder die mit Puma am ehesten vergleichbare Skater- und Snow-Firma Volcom – die Frage, wann der perfekte Zeitpunkt für den Ausstieg ist. Spekulationen in die Richtung sind freilich schon relativ betagt. Aber auch die Variante um einen möglichen Börsenrückzug – im Streubesitz befinden sich schließlich nur 14 Prozent der Aktien – ist bislang reine Theorie.
Unter Bewertungsgesichtspunkten liegen Puma und adidas zurzeit ungefähr auf Augenhöhe – zumindest wenn man die Relation von Enterprise Value (Marktkapitalisierung plus Netto-Finanzverbindlichkeiten) zu dem für 2017 zu erwartenden EBIT als Maßstab heranzieht. Dennoch: Knackiger findet boersengefluester.de zurzeit die Investmentstory von Puma.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 4.135,90 | 4.780,00 | 5.502,20 | 5.234,40 | 6.805,40 | 8.465,10 | 8.601,70 | |
EBITDA1,2 | 315,00 | 413,00 | 686,60 | 503,00 | 862,80 | 999,30 | 967,10 | |
EBITDA-Marge3 | 7,62 | 8,64 | 12,48 | 9,61 | 12,68 | 11,80 | 11,24 | |
EBIT1,4 | 244,60 | 333,00 | 440,20 | 209,20 | 557,10 | 640,60 | 621,60 | |
EBIT-Marge5 | 5,91 | 6,97 | 8,00 | 4,00 | 8,19 | 7,57 | 7,23 | |
Jahresüberschuss1 | 168,00 | 229,80 | 309,00 | 123,10 | 376,80 | 353,50 | 360,60 | |
Netto-Marge6 | 4,06 | 4,81 | 5,62 | 2,35 | 5,54 | 4,18 | 4,19 | |
Cashflow1,7 | 280,30 | 249,00 | 548,80 | 510,80 | 609,90 | 575,60 | 834,90 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,91 | 1,25 | 1,76 | 0,53 | 2,07 | 2,36 | 2,02 | |
Dividende8 | 1,25 | 0,35 | 0,00 | 0,16 | 0,72 | 0,82 | 0,82 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: KPMG |
Foto: PUMA SE