Nach der erfrischend zuversichtlich formulierten Prognose im Neun-Monats-Bericht hatte sich vermutlich nicht nur boersengefluester.de ein Stück mehr von den Jahreszahlen der PSI Software AG versprochen. Immerhin zeigt sich das Management damals „sehr zuversichtlich“, das operative Ergebnisziel von 15 Mio. Euro zu übertreffen. Im jetzt präsentierten Geschäftsbericht weisen die Berliner für 2018 allerdings „nur“ einen 15,45 Mio. Euro. Erhofft hatte sich boersengefluester.de, dass das auf die möglichst effiziente Steuerung von Energie- und Materialströmen fokussierte Softwareunternehmen beim EBIT möglicherweise an die Marke von 16 Mio. Euro herankommt (siehe dazu auch unseren Beitrag HIER). So gesehen ist es nicht verwunderlich, dass der Aktienkurs auf die – isoliert gesehen natürlich immer noch sehr ordentlichen Jahreszahlen – etwas reserviert reagierte. Zu berücksichtigen ist allerdings, dass PSI unter anderem den Aufwand für Forschung & Entwicklung im vergangenen Jahr mit 22 Mio. Euro nochmals um fast 22 Prozent heraufgesetzt hat.
Für das laufende Jahr setzt sich das Team um CEO Harald Schrimpf das nach eigenen Aussagen „anstrengende Ziel“, Umsatz und Gewinn um jeweils rund zehn Prozent zu steigern. Margentechnisch würde PSI damit freilich mehr oder weniger auf der Stelle treten. Dennoch kommt das Unternehmen in seiner Neupositionierung gut voran. „Nach der Umstellung von rund zwei Dritteln der Produkte auf die Konzern-Technologieplattform, werden die nun technologisch einheitlichen Produkte zu Branchen-Suiten kombiniert“, betont PSI. Per saldo halten wir die nun schon seit vier Quartalen währende Seitwärtsphase beim Aktienkurs für unangemessen.
Die Analysten von Pareto Securities haben erst kürzlich ein fairen Wert von 21 Euro für die Aktie berechnet. Auf diesem Niveau käme die Prime Standard-Gesellschaft auf eine Marktkapitalisierung von knapp 330 Mio. Euro und ein KGV von rund 22. Das scheint uns noch immer einigermaßen moderat kalkuliert. Die Dividende für 2018 hebt PSI geringfügig um 2 Cent auf 0,25 Euro je Aktie an. Mehr als eine Rendite von 1,4 Prozent springt dabei allerdings nicht heraus. Nun: Wer die Themen Dividenden und Software verbinden will, fährt mit Papieren wie Atoss Software, GFT Technologies oder der Software AG sicher besser. Dafür punktet PSI mit einer spannenden Transformationsstory – bei einer noch nicht zu hohen Bewertung. Daran ändert auch der fehlende Aha-Effekt an den 2018er-Zahlen nichts.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 186,10 | 199,16 | 225,18 | 217,80 | 245,49 | 247,94 | 269,89 | |
EBITDA1,2 | 17,72 | 20,06 | 28,04 | 27,17 | 37,94 | 34,00 | 20,16 | |
EBITDA-Marge3 | 9,52 | 10,07 | 12,45 | 12,47 | 15,46 | 13,71 | 7,47 | |
EBIT1,4 | 13,37 | 15,45 | 17,21 | 14,95 | 24,96 | 20,19 | 5,56 | |
EBIT-Marge5 | 7,18 | 7,76 | 7,64 | 6,86 | 10,17 | 8,14 | 2,06 | |
Jahresüberschuss1 | 9,50 | 10,59 | 14,26 | 10,28 | 15,84 | 9,69 | 0,32 | |
Netto-Marge6 | 5,10 | 5,32 | 6,33 | 4,72 | 6,45 | 3,91 | 0,12 | |
Cashflow1,7 | 1,17 | 18,99 | 12,48 | 24,83 | 38,75 | 3,36 | 16,78 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,61 | 0,68 | 0,91 | 0,66 | 1,01 | 0,62 | 0,02 | |
Dividende8 | 0,23 | 0,25 | 0,05 | 0,30 | 0,05 | 0,40 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: RSM Ebner Stolz |
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