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Pierer Mobility: Aktie mit Insidersignal

Auf den Gedanken, dass Pierer Mobility Europas führender „Powered Two-Wheeler“-Hersteller ist, wären Sie jetzt vermutlich nicht gekommen, oder? Steht aber so auf der Homepage des im österreichischen Wels, südwestlich von Linz, ansässigen Unternehmens. Nun: Deutlich plakativer ist vermutlich die Aussage, dass Pierer Mobility mit Marken wie KTM, Husqvarna und neuerdings auch GASGAS aus Spanien ein gewichtiger Player im Motorradsektor ist. Zwar ein gutes Stück entfernt von Big Playern wie Honda, Yamaha oder BMW, aber eben doch ein großer Name – insbesondere für Geländemaschinen. Die Geschichte des Unternehmens ist was die Kernmarke KTM angeht, die zwischenzeitlich mit dem Rücken zur Wand stand, ziemlich wechselhaft. Letztlich hat der Unternehmer Stefan Pierer es jedoch geschafft, aus KTM Industries – wie die Gesellschaft bis zur Umfirmierung in Pierer Mobility im vergangenen Jahr hieß – ein ansehnliches Zweiradimperium mit einem Börsenwert von mehr als 1 Mrd. Euro zu schaffen. Beinahe überflüssig zu erwähnen, dass sich Pierer Mobility als Pionier in der Elektromobilität für Zweiräder bezeichnet. Der Fokus des Unternehmens liegt hier noch auf Elektrofahrräder (Pexco und Husqvarna), aber auch für E-Scootermodelle von KTM und Husquarna liegen soll es bald losgehen.

 

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Warum die ganze Story hier auf boersengefluester.de, wo wir uns doch in erster Linie um heimische Unternehmen kümmern? Ganz einfach: Pierer Mobility ist bereits jetzt auch im Freiverkehr an der Frankfurter Börse notiert, strebt aber noch im Auftaktquartal 2020 eine Zweitzulassung im General Standard an. Hauptbörsenplatz bleibt freilich die Schweizer Börse SIX. Losgelöst von diesen handelstechnischen Spitzfindigkeiten, gefällt uns insbesondere die Bewertung der Pierer Mobility-Aktie ziemlich gut. Die jetzt vorgelegten Jahreszahlen mit Erlösen von 1,52 Mrd. Euro und einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 131,70 Mio. Euro für 2019 decken sich mit den bisherigen Prognosen. Der Ausblick für das laufende Jahr deutet zwar einen Rückgang der operativen Marge von zuletzt 8,66 Prozent auf eine Bandbreite von 6,00 bis 8,00 Prozent hin. Die ist jedoch den Aufwendungen für die Integration von GASGAS und den Aktivitäten im Elektrobereich geschuldet.

Bezogen auf die Relation von Enterprise Value (Börsenwert plus Netto-Finanzschulden) zu dem für 2019 zu erwartenden Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) kommt die Gesellschaft auf ein attraktives Multiple von deutlich weniger als 6. Zur Einordnung: Die Aktie der mit Problemen kämpfenden US-Kultmarke Harley Davidson wird mit einem mehr als doppelt so hohen Faktor gehandelt. Gut finden wir auch, dass CEO Stefan Pierer zuletzt kräftig in die eigenen Aktie investierte und der Anteilschein daher vom Researchhaus GBC in den GBC Insider Fokus-Index aufgenommen wurde. Auch wenn der Chart momentan wenig prickelnd aussieht. Rein fundamental stehen die Ampeln für den Titel von Pierer Mobility  derzeit auf Grün. Noch ein Tipp: Eine ausführliche Analyse von EDISON Research aus London finden Sie HIER.

 

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Foto: Husqvarna Motorcycles  


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Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.