Gar nicht gut kamen die Ergebnisse des Auftaktquartals 2014 von Phoenix Solar an. Immerhin rutschte die Notiz des Photovoltaikprojektierers um rund zehn Prozent auf 2,75 Euro ab. Damit bewegt sich der Aktienkurs wieder auf dem Niveau von September 2013 – nachdem er im November 2013 in der Spitze bereits bis auf 6,50 Euro geschnellt war. Immerhin musste die Gesellschaft aus dem bayerischen Sulzemoos im ersten Quartal 2014 einen Umsatzrückgang von 78 Prozent auf nur noch 6,57 Mio. Euro verkraften. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) war mit minus 2,23 Mio. Euro zwar deutlich weniger rot als im vergleichbaren Vorjahresquartal 2013 – damals stand ein EBIT von minus 4,25 Mio. Euro zu Buche. Insgesamt hatten sich die Investoren hier aber wesentlich bessere Daten erhofft. Zudem war das Auftaktquartal 2013 durch Rückstellungen für Abfindungen mit 1,9 Mio. Euro belastet – ein direkter Vergleich zu den ersten drei Monaten 2014 hinkt also.
Vorstandschef Bernd Köhler versucht die Anleger zu beruhigen: „Umsatz und Ertrag im ersten Quartal scheinen auf den ersten Blick wenig ermutigend. Dennoch: Dieses schwache Ergebnis hatten wir so erwartet.“ Keinen wesentlichen Einfluss auf das Ergebnis soll dabei die Insolvenz der italienischen Tochtergesellschaft gehabt haben – mittlerweile ist das operative Geschäft dort komplett eingefroren. Am Ausblick für 2014 rüttelt Köhler nicht. Ziel bleibt es, bei Umsätzen von 150 bis 160 Mio. Euro ein EBIT von 2 bis 5 Mio. Euro zu erreichen. Phoenix Solar muss sich in den kommenden Monaten also ganz schön strecken. Wenig Erbauliches fördert derweil ein Blick in die Bilanz zu Tage. Das Eigenkapital schmolz per Ende März 2014 auf 4,06 Mio. Euro zusammen und macht nur noch 6,9 Prozent der Bilanzsumme aus. Der Buchwert je Aktie beträgt gerade einmal 0,34 Euro. Demnach wird der Small Cap mit dem Faktor acht auf das der Gesellschaft zustehende Eigenkapital gehandelt – ein stattlicher Hebel.
Wer den Titel noch im Depot hat, kann derzeit nur hoffen, dass Köhler mit seiner Prognose für 2014 Recht behält. Sollte Phoenix am Jahresende mit 2 Mio. Euro EBIT rauskommen, wäre die Gesellschaft mit dem Zehnfachen des Betriebsergebnisses bewertet. Das wäre ok, wenn auch kein Schnäppchen. Super interessant wird der gegenwärtige Börsenwert von 20,5 Mio. Euro allerdings, falls das frühere TecDAX-Mitglied tatsächlich auf 5 Mio. Euro EBIT kommen sollte. Allerdings: Aus heutiger Sicht sieht dieses Szenario nicht sonderlich realistisch aus. Zudem dürfte das Thema Eigenkapital an Bedeutung gewinnen. Eigentlich wollte Phoenix Solar ab 2015 auf ein absolutes Niveau von 8 bis 15 Mio. Euro Eigenkapital kommen – gespeist durch schwarze Zahlen. Eine Barkapitalerhöhung stand eigentlich nicht auf der Agenda, wäre auf dem aktuellen Kursniveau wohl auch nicht sonderlich förderlich. Fakt ist: Phoenix Solar bleibt ein Hoffnungswert. Nach den ersten erfreulichen Meldungen im Vorjahr war die Erwartungshaltung der Börsianer einfach überzogen. Dieser übertriebene Optimismus ist mittlerweile korrigiert. Boersengefluester.de sieht die Entwicklung bei Phoenix Solar grundsätzlich positiv – empfiehlt aber nur sehr risikobereiten Investoren einen Neueinstieg. Ansonsten lautet unser Rat: Halten.