Die schönen Kursgewinnen vom Jahresanfang sind längst wieder dahin. Mit gut 3 Euro steht die Notiz von Phoenix Solar mittlerweile sogar um fast 30 Prozent tiefer als Ende 2015. Dabei macht das Photovalaik-Systemhaus (Planung, Beschaffung und Bauaufsicht) nach der scharfen Restrukturierung erkennbare Fortschritte. Und auch die Präsentation von Investor-Relations-Manager Joachim Fleïng auf der Kapitalmarktkonferenz von Egbert Prior am 13. September hinterließ einen richtig guten Eindruck. Längst konzentriert sich das im bayerischen Sulzemoos beheimatete Unternehmen auf Auslandsmärkte wie die USA, den Mittleren Osten sowie Südostasien und errichtet dort Großkraftwerke – die Bestückung von einzelnen Hausdächern mit Solarmodulen ist nicht das Ding der ehemaligen TecDAX-Gesellschaft. Die Präsenz in Europa hat Phoenix Solar zwar auf Minimum heruntergefahren. Doch Fleïng betonte auf dem Regionalflughafen in Frankfurt-Egelsbach einmal mehr, dass selbst diese Märkte perspektivisch zurückkommen werden. Und auch hinsichtlich des bisherigen Ausblicks für 2016 macht Fleïng keine Abstriche: „Wir gehen felsenfest davon aus, dass wir ein EBIT zwischen 2 und gut 4 Mio. Euro erreichen können.“ Angesichts des tiefroten Finanzergebnisses wird ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern in diesem Korridor allerdings noch nicht ausreichen, um für 2016 auch unterm Strich einen Überschuss zu zeigen.
Doch der Trend deutet in die richtige Richtung, das zeigt ein Blick auf die Rohertragsmarge – also die Differenz aus Umsatzerlösen und Materialaufwand. Obwohl Phoenix Solar neuerdings sämtliche Personalaufwendungen aus dem Projektgeschäft dem Materialaufwand zuordnet, lag die Rohertragsmarge im zweiten Quartal 2016 bei immerhin 8,66 Prozent – und damit deutlich über dem (noch nach alter Methode berechneten) Vorjahreswert. Zumindest an der Liquidität wird die Expansion nicht scheitern. Im Frühjahr wurde die bestehende Finanzierung bis Ende des dritten Quartals 2018 verlängert und umfasst ein Volumen von insgesamt 101 Mio. Euro. Dabei geht das Management ohnehin keine großen Vorfinanzierungsrisiken bei den Baufortschritten ein. „Wir können unser Wachstum aus dem laufenden Geschäft bestreiten“, sagt Fleïng. Abzüge in der B-Note gibt es freilich für das – zumindest auf Konzernebene – noch immer negative Eigenkapital. Überschuldungsgefahr lässt sich daraus zwar nicht ableiten. Rechtlich maßgeblich ist schließlich die AG, die ein positives Eigenkapital von knapp 10 Mio. Euro – was einer Quote von mittlerweile wieder 17 Prozent entspricht – in der Bilanz stehen hat. Und eine heilende Kapitalerhöhung kommt auf dem aktuellen Kursniveau wohl kaum in Frage, wenngleich eine solche Maßnahme auf die lange Sicht wohl eine realistische Option ist. Börsentechnisch bringt es die Gesellschaft derzeit auf eine Marktkapitalisierung von 22,7 Mio. Euro. Etliche Profianleger werden daher wohl einen Bogen um den Small Cap machen, auch wenn der offizielle Streubesitzanteil von 94,6 Prozent recht hoch ist.
Unter Berücksichtigung der Netto-Finanzverschuldung türmt sich der Unternehmenswert (Enterprise Value) auf nahezu 52 Mio. Euro. Im günstigen Fall wird die Aktie also mit dem knapp 13fachen des für das laufende Jahr in Aussicht gestellten EBIT gehandelt. Nach einer knallharten Unterbewertung sieht das nicht aus, zumindest nicht auf Basis 2016. Das dürfte sich mit Blick auf 2017 und 2018 aber spürbar ändern. Schließlich befindet sich Phoenix Solar nach eigenen Angaben auf dem Weg von einem Turnaround- zu einem Wachstumsunternehmen. Wer den Titel im Depot hat, sollte nach Auffassung von boersengefluester.de engagiert bleiben. Letztlich steht Phoenix Solar derzeit wesentlich besser da als vor drei Jahren – und damals wurde die operative Kehrtwende mit Chartregionen von zeitweise mehr als 6 Euro honoriert. Das war sicherlich zu viel des Guten. Gegenwärtig spiegelt der Chart unserer Meinung nach dagegen zu viel Pessimismus wider. Mit Sicht auf zwölf Monate hält boersengefluester.de ein Kursziel von 4 Euro für nicht zu hoch gegriffen. Geeignet ist das Papier aber nur für risikobereite Anleger, schon allein wegen der hohen Schwankungsbreite bei der täglichen Kursfeststellung.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBITDA1,2 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBITDA-Marge3 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBIT1,4 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBIT-Marge5 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Jahresüberschuss1 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Netto-Marge6 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Cashflow1,7 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
Foto: Phoenix Solar AG