Längst fordert der Ukraine-Krieg auch bei den Aktienkursen von qualitativ hochwertigen Unternehmen wie Pfeiffer Vacuum Technology seinen Tribut. Vom Rekord aus dem November 2021 bei 226 Euro hat die Notiz des SDAX-Titels mittlerweile 26 Prozent verloren. Da schert es die Investoren nicht, dass die bereits Mitte Februar vorab gemeldeten Eckdaten für 2021 nochmals besser ausgefallen sind als gedacht und der wenig später nachgereichte Dividendenvorschlag zur Hauptversammlung am 19. Mai 2022 mit 4,08 Euro sogar signifikant über den Erwartungen liegt. Bezogen auf den aktuellen Kurs von 167 Euro kommt der Anteilschein damit auf eine Rendite von 2,4 Prozent. Natürlich gibt es eine Reihe von Aktien, die eine deutlich höhere Rendite bieten. Doch für Pfeiffer-Verhältnisse handelt es sich um ein – auch historisch gesehen – sehr ordentliches Niveau.
Entscheidend wird nun sein, mit welchem Ausblick CEO Britta Giesen zur Vorlage des Geschäftsberichts Ende März an den Start gehen wird. Kein leichter Job: Die wichtigsten Produkte des Unternehmens aus dem hessischen Aßlar sind Pumpen zur Vakuumerzeugung, Vakuumkammern oder auch Messgeräte für die Analyse von Vakuumzuständen. Zum Einsatz kommen solche Dinge etwa bei der Herstellung von Halbleitern, im Solarbereich, dem Automotivesektor oder auch in der der Chemie- und Pharmabranche. Summa summarum also ein zukunftsträchtiges, aber eben auch volatiles Umfeld. Immerhin verfügt Pfeiffer Vacuum über keine besondere Expertise in Osteuropa, die wichtigsten Absatzregionen sind USA, Asien und Westeuropa. Doch die Schockwellen aus Russland werden global zu spüren sein – dafür braucht es keine prophetische Gabe.
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Dabei sind die Auftragsbücher von Pfeiffer Vacuum grundsätzlich prall gefüllt. Trotzdem: Valide Vorhersagen sind in derzeit kaum zu machen, so dass sich die Investoren vermutlich noch eine ganze Weile von den Tageseindrücken lenken lassen. Für langfristig orientierten Anleger kann das auch eine Chance sein, denn wer hätte vor einigen Monaten schon gedacht, dass es die Pfeiffer-Aktie nochmals zu Kursen von deutlich unter 170 Euro gibt. Für 2021 zeigt die Gesellschaft einen kräftigen Anstieg der Erlöse um beinahe in Viertel auf 771,4 Mio. Euro sowie ein auf mehr als das Doppelte gestiegenes Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 93,1 Mio. Euro. Das korrespondiert mit einem Börsenwert von zurzeit rund 1,65 Mrd. Euro. Großaktionär von Pfeiffer Vacuum ist seit einigen Jahren die ebenfalls im Vakuum-Bereich tätige Busch-Gruppe. Gut 30 Prozent sind dem Streubesitz zuzurechnen.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 586,96 | 659,73 | 632,87 | 618,67 | 771,37 | 916,71 | 956,25 | |
EBITDA1,2 | 92,21 | 113,72 | 89,38 | 66,20 | 114,00 | 150,60 | 144,27 | |
EBITDA-Marge3 | 15,71 | 17,24 | 14,12 | 10,70 | 14,78 | 16,43 | 15,09 | |
EBIT1,4 | 71,39 | 95,13 | 65,15 | 45,30 | 93,09 | 119,37 | 108,70 | |
EBIT-Marge5 | 12,16 | 14,42 | 10,29 | 7,32 | 12,07 | 13,02 | 11,37 | |
Jahresüberschuss1 | 53,85 | 68,88 | 48,36 | 31,59 | 61,99 | 86,35 | 77,05 | |
Netto-Marge6 | 9,17 | 10,44 | 7,64 | 5,11 | 8,04 | 9,42 | 8,06 | |
Cashflow1,7 | 71,40 | 62,55 | 65,38 | 59,19 | 91,58 | 46,96 | 111,19 | |
Ergebnis je Aktie8 | 5,47 | 6,98 | 4,90 | 3,20 | 6,28 | 8,75 | 7,81 | |
Dividende8 | 2,00 | 2,30 | 1,25 | 1,60 | 4,08 | 0,11 | 7,32 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: PricewaterhouseCoopers |
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