Dividenden müssen nicht immer in bar ausgezahlt werden. Die SDAX-Gesellschaft Patrizia Immobilien wählte auf der Hauptversammlung am 27. Juni 2014 bereits zum dritten Mal hintereinander die Ausgabe von Berichtigungsaktien im Verhältnis 10:1 als Ausschüttungsvariante. Demnach bekommen Anleger für je zehn alte Aktien eine neue ins Depot gebucht. Häufig wird in diesem Zusammenhang auch etwas flapsig von Gratisaktien gesprochen. Da boersengefluester.de zu dem Themenkomplex einige Anfragen bekommen hat: Ja, es gibt auch bei der Ausgabe von Berichtigungsaktien eine Art Dividendenabschlag, allerdings ist die Begrifflichkeit eine andere. In diesem Fall wird der Titel „ex Berichtigungsaktien“ gehandelt.
Erklärung: Bislang war das Kapital von Patrizia Immobilien in 63.077.300 Aktien eingeteilt. Bei einem aktuellen Kurs von 9,73 Euro ergibt sich eine Marktkapitalisierung von 613,742 Mio. Euro. Der Begriff Gratisaktien suggeriert zwar, dass es etwas umsonst gibt. Tatsächlich wird aber nur die Anzahl der Aktien durch eine Umwandlung von Rücklagen in Gezeichnetes Kapital geändert. Insgesamt gibt es nun 69.385.030 Patrizia-Aktien. Da sich am Wert des Unternehmens nichts geändert hat, muss irgendwo ein Korrektiv einsetzen – und das ist der Kurs. Wenn man den Börsenwert von 613,742 Mio. Euro durch die neue Aktienzahl teilt, kommt man auf einen Aktienkurs von gerundet 8,84 Euro. Und das entspricht einem Abschlag von 9,09 Prozent.
Anspruch auf die Berichtigungsaktien haben Investoren, die den Titel am 16. Juli 2014 zum Handelsende im Depot haben. Zu diesem Datum wird die Maßnahme formal umgesetzt.Wichtig: Steuerliche Folgen hat die Ausgabe von Berichtigungsaktien für den Privatanleger nicht. Einen frischen Analystenkommentar zu Patrizia Immobilien gibt es auch: Die Berenberg Bank hat ihre Kaufempfehlung mit Kursziel 11 Euro bestätigt.
Foto: Patrizia Immobilien AG