Zunächst sah es so aus, als ob wir mit unserer Kaufempfehlung für die Paragon-Aktie von Ende August ein wenig zu früh gewesen sind (Den Beitrag finden Sie HIER). Doch mittlerweile hat sich der Anteilschein des Autozulieferers prima entwickelt und konnte zuletzt sogar die psychologisch wichtige Hürde von 10 Euro signifikant überschreiten. Dabei haben sich die Geschäfte im dritten Quartal – unter anderem durch die Werksferien der großen Fahrzeughersteller – eher verhalten entwickelt. Kein Wunder, dass die Anleger zunächst verschnupft auf die neuesten Zahlen reagierten. Laut Paragon-Vorstand Klaus Dieter Frers befindet sich der Elektronikspezialist aber im Plan und rechnet mit einem starken vierten Quartal.
Nach neun Monaten 2013 liegt die Gesellschaft aus Delbrück beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) mit 3,63 Mio. Euro noch um 50 Prozent hinter dem vergleichbaren Vorjahreswert zurück. Mit ein Grund: Paragon hat kräftig investiert – etwa in den zukunftsträchtigen Bereich Elektromobilität. Ohne diese Ausgaben hätte Paragon eine deutlich höhere Ertragskraft zeigen können. Die operative Marge beträgt per Ende September lediglich 6,9 Prozent. Das Ergebnis je Aktie hängt mit 0,43 Euro um mehr als 60 Prozent hinter den 1,13 Euro nach neun Monaten 2012 zurück. Ein positives Signal kommt immerhin von der Anleihenseite: Der Mitte des Jahres emittierte Mittelstandsbond (WKN: A1TND9) hält sich bislang konstant oberhalb des Nennwerts. Die damalige Skepsis der Investoren war bislang also unbegründet.
Für das Gesamtjahr 2013 bestätigt Frers seine Prognosen, wonach bei einem Umsatzanstieg um rund fünf Prozent mit einer stabilen EBIT-Marge von etwa elf Prozent zu rechnen sei. Demnach sollte Paragon im Gesamtjahr auf Erlöse von 74 Mio. Euro kommen und ein operatives Ergebnis von gut 8 Mio. Euro erzielen. Abzüglich Finanzresultat und Steuern rechnet boersengefluester.de für 2013 mit einem Nettoergebnis von knapp 4,5 Mio. Euro. Das entspräche einem Gewinn je Aktie von rund 1,00 Euro. Für 2012 hatte Paragon 1,13 Euro je Aktie ausgewiesen.
Einen aktuellen Zwischenstand gibt Frers auch hinsichtlich der Akquisitionsaktivitäten. So ist dem Vernehmen nach eine mögliche Übernahme an den zu hohen Kaufpreisforderungen gescheitert. In einem anderen Fall laufen derzeit noch die Verhandlungen. Bei einem dritten Ziel stocken die Gespräche momentan. Bis zum Frühjahr 2014 soll hier aber eine Übernahme möglich sein. „Der Vorstand ist zuversichtlich, dass Paragon den Unternehmenswert im nächsten halben Jahr deutlich steigern kann“, sagt Frers. Gegenwärtig kommt der Small Cap auf eine Marktkapitalisierung von 41 Mio. Euro. Bezogen auf die Umsatz- und Ergebnisziele sieht das sehr moderat aus.
Lediglich mit Blick auf das Eigenkapital von gegenwärtig 13,34 Mio. Euro und die – ausgelöst durch die Bond-Emission – auf 9,12 Mio. Euro spürbar gestiegene Nettoverschuldung gibt es Abzüge in der B-Note. Nun kommt es darauf an, dass Paragon im vierten Quartal tatsächlich liefert und nicht doch noch mit einer Gewinnwarnung daherkommt. Gegenwärtig bleibt boersengefluester.de bei seiner Kaufempfehlung für risikobereite Investoren.