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Paragon: Alles Voltabox, oder was?

Es ist wahrlich kein Zufall, dass das bisherige Jahreshoch der Paragon-Aktie auf Anfang Oktober fällt. Schließlich hat die Batterie-Tochter Voltabox just zu dieser Zeit, ihr mit viel Medienrummel begleitetes, IPO durchgezogen. Überrascht ist boersengefluester.de freilich, wie schnell der Hype um den Börsengang wieder verflogen ist und die Kurse von Paragon und Voltabox momentan eher der natürlichen Schwerkraft gehorchen. So sackte die Notiz von Paragon von zwischenzeitlich mehr als 90 Euro auf unter 70 Euro. Voltabox liegt mit gut 27 Euro zwar noch sehr deutlich über dem Emissionspreis von 24 Euro – in der Spitze gingen hier aber auch schon Stücke für mehr als 30 Euro über den Tresen. Ist der Zauber also schon wieder vorbei oder handelt es sich nur um eine ausgeprägte Korrektur, ehe es wieder Richtung Norden geht? Genau diese Frage beschäftigt zurzeit die Investoren von Paragon und Voltabox.

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Zumindest eine beruhigende Nachricht gibt es: Die jetzt von beiden Unternehmen vorgelegten Neun-Monats-Zahlen liegen im Rahmen der bisherigen Prognosen und auch am Ausblick hat sich nichts geändert. Auffällig ist aber trotzdem, wie Paragon-CEO Klaus Dieter Frers im Vorwort des aktuellen Zwischenberichts versucht, die Balance innerhalb des Konzerns wieder herzustellen. Klar: Das von Voltabox adressierte Thema Elektromobilität belegt einen wesentlichen Teil der Investmentstory von Paragon. Aber die in Delbrück ansässige Gesellschaft hat eben auch eine Menge andere Dinge zu bieten – etwa im Bereich Sensorik (Messung von Feinstaubpartikeln, Diagnose des Fahrerzustands zur Umsetzung automatisierter Fahrsysteme). Insgesamt sieht Frers den Konzern „auf gutem Weg“, die Prognosen für 2017 zu erreichen.

 

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Demnach liegt die Messlatte bei Erlösen zwischen 120 und 125 Mio. Euro und einer EBIT-Marge von 9,0 bis 9,5 Prozent, was auf ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern in einem Korridor von 10,8 bis 11,9 Mio. Euro hinauslaufen würde. Zur Einordnung: Nach neun Monaten 2017 stehen bei Paragon Umsätze von 84,75 Mio. Euro sowie ein EBIT von 6,13 Mio. Euro in den Büchern. Die Erwartungen der Analysten an das 2017er-EBIT sind derweil im oberen Bereich der Prognose anzusiedeln. Paragon muss sich im Abschlussviertel also noch ins Zeug legen. Voltabox strebt derweil für das laufende Jahr rund 25 Mio. Euro Umsatz an und will dabei auf ein positives EBIT kommen, weist per Ende September mit minus 1,75 Mio. Euro aber noch ein negatives Betriebsergebnis aus. Insgesamt sehen beide Zielsetzungen jedoch gut erreichbar aus.

 

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Bleibt der Blick auf die Bewertung der Unternehmen. Paragon kommt auf eine Marktkapitalisierung von knapp 311,5 Mio. Euro – bei einer Netto-Verschuldung von gut 20 Mio. Euro. Rund 260 Mio. Euro ist derweil aber schon das 60-Prozent-Paket an Voltabox wert. So gesehen werden die Bereiche Elektronik und Mechanik – sie stehen momentan für immerhin 80 Prozent der Konzernerlöse – mit weniger als 72 Mio. Euro bewertet. Genau darin liegt zurzeit die Chance in der Paragon-Aktie. Umgekehrt bleibt das Risiko, dass die Marktkapitalisierung von Voltabox – zurzeit immerhin noch 433 Mio. Euro – weiteren Korrekturbedarf hat, was dann indirekt wohl auch auf die Paragon-Aktie abstrahlen würde. Ein Kritikpunkt bleibt für boersengefluester.de der hohe Anteil aktivierter Eigenleistungen in der Bilanz. Hier gehen andere Unternehmen deutlich konservativer zur Sache und lassen Investitionen stärker über die Gewinn- und Verlustrechnung laufen. Summa summarum würden wir derzeit die Paragon-Aktie dem Anteilschein von Voltabox vorziehen.

 

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Foto: Voltabox AG

Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.