Noch ist das belgische Medizintechnikunternehmen Nyxoah hierzulande maximal ein Geheimtipp für risikobereite Investoren. Zumindest was den Bekanntheitsgrad angeht, dürfte sich das Bild in den kommenden Wochen ein wenig ändern: Immerhin präsentiert Loïc Moreau, President International von Nyxoah, am 13. November 2024 auf der von GBC veranstalteten MKK Münchner Kapitalmarkt Konferenz und stellt die im Bereich obstruktiver Schlafapnoe – also gefährlicher Atemaussetzer während des Schlafs, die unter anderem zu Herzinfarkten führen können – tätige Gesellschaft wenig später am 25. November 2024 zusätzlich auf dem Eigenkapitalforum der Deutsche Börse AG in Frankfurt vor.
Das Timing ist günstig: Nyxoah macht große Fortschritte bei den medizinischen Studien und setzt alles darauf, dass das in Europa bereits erhältliche Genio-System möglichst schnell auch die Zulassung in den USA bekommt. Jedenfalls wird schon jetzt mit Hochdruck ein Vertriebsteam für die Vereinigten Staaten aufgebaut, um dann – wenn alles klappt – bereits in wenigen Monaten loslegen zu können. Mit der FDA-Zulassung rechnet der Vorstand jedenfalls für Ende 2024 oder Anfang 2025. Noch müssen sich Anleger allerdings mit den für Firmen wie Nyxoah typischen Relationen von Umsatz und Ergebnis arrangieren.
So zeigt das sowohl an der Euronext Brüssel als auch an der Nasdaq in den USA gelistete Unternehmen nach neun Monaten 2024 gerade einmal 3,26 Mio. Euro Erlös – im Wesentlichen in Deutschland erzielt – sowie einen auf 42,09 Mio. Euro ausgeweiteten Nettoverlust. Hier wirken sich insbesondere die Aufwendungen für die Vertriebsinfrastruktur in den USA zunächst einmal belastend aus. Der Cashflow aus operativer Tätigkeit liegt nach neun Monaten 2024 bei minus 37,0 Mio. Euro (Vorjahr: minus 33,1 Mio. Euro). „Unsere Aktivitäten im dritten Quartal haben weiter dazu beigetragen, dass wir für eine erfolgreiche Markteinführung in den USA sehr gut positioniert sind“, sagt CEO Olivier Taelman. Die zuletzt noch einmal aufgestockten liquiden Mittel von knapp 71 Mio. Euro reichen bis Mitte 2026. Stand jetzt ist das ein solides Polster für die weitere Entwicklung des Unternehmens.
Das Eigenkapital per Ende September 2024 beträgt knapp 105 Mio. Euro, was etwa ein Drittel der aktuellen Marktkapitalisierung beträgt. Boersengefluester.de hat die Story bereits einige Male vorgestellt und wird sich auf jeden Fall auch die Präsentation auf der MKK in München ansehen. Wir sind gespannt, wie die Resonanz dort sein wird. Gleiches gilt für das Eigenkapitalforum. Die kommenden Wochen werden also hoch interessant bei Nyxoah und könnten den Titel aus dem seit Monaten per saldo seitwärts gerichteten Trend befreien. Gecovert wird die Aktie von immerhin neun Analysten, darunter bekannte Adressen wie Kepler Cheuvreux oder auch Oppenheimer.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,07 | 0,85 | 3,08 | 4,35 | |
EBITDA1,2 | -10,05 | -8,36 | -7,29 | -10,60 | -25,46 | -31,38 | -43,70 | |
EBITDA-Marge3 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | -15.142,86 | -2.995,29 | -1.018,83 | -1.004,60 | |
EBIT1,4 | -10,14 | -8,45 | -7,72 | -11,22 | -26,24 | -32,50 | -45,10 | |
EBIT-Marge5 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | -16.028,57 | -3.087,06 | -1.055,20 | -1.036,78 | |
Jahresüberschuss1 | -10,37 | -9,08 | -8,45 | -12,25 | -27,62 | -31,23 | -43,21 | |
Netto-Marge6 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | -17.500,00 | -3.249,41 | -1.013,96 | -993,33 | |
Cashflow1,7 | -8,29 | -8,14 | -5,97 | -7,02 | -25,34 | -28,76 | -44,78 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Ernst & Young |
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