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Nordwest Handel: Zusätzliche Dividendenfantasie

Als „Aktie mit vielen Vorzügen“ hatte boersengefluester.de kürzlich den Anteilschein von Nordwest Handel vorgestellt. Mit dieser Einschätzung lagen wir goldrichtig, denn mittlerweile hat die Notiz des Einkaufs- und Logistikdienstleisters sogar das bisherige All-Time-High von 19 Euro aus dem Jahr 2000 getoppt. Auslöser der Kurshüpfers war eine Meldung aus dem Aktionärskreis vom 17. August 2018. Demnach hat Roland Oetker, dem bislang 5,10 Prozent der Aktien zuzurechnen waren, seinen Anteil auf 10,45 Prozent aufgestockt. Oetker ist in der Börsenszene bestens verdrahtet, unter anderem hält er gut neun Prozent an dem Biotechkonzern Evotec. Mit der jüngsten Aufstockung bei Nordwest Handel ist es jedoch nicht getan. Immerhin hat Oetker die Information nachgeschoben, dass er innerhalb der kommenden zwölf Monate weitere Aktien der Dortmunder erwerben will.

Insbesondere das günstige Kurs-Buchwert-Verhältnis von knapp über 1 scheint den Investor zu überzeugen. Zudem „begrüßt er eine attraktive Dividendenpolitik.“ Gut möglich also, dass Nordwest Handel im kommenden Jahr bei der Ausschüttung noch einen Schnaps drauflegt. Boersengefluester.de kalkuliert zurzeit konservativ mit 0,46 Euro je Aktie – nach 0,43 Euro für 2016. Das wiederum würde auf eine Rendite von 2,4 Prozent hinauslaufen. Eine direkte Einflussnahme in die Geschäftspolitik oder einen Posten im Aufsichtsrat strebt Oetker indes nicht an.

Durch die Transaktion hat sich der Streubesitz von Nordwest Handel auf 53,43 Prozent verringert, größter Anteilseigner mit 29,95 Prozent bleibt die Dr. Helmut Rothenberger Holding. Abzuwarten bleibt freilich, welchen Einfluss der Vorstoß von Oetker auf die Investmentstrategie von Rothenberger haben wird. Sicher ist jedoch, dass die Ankündigung von Oetker der im General Standard gelisteten Nordwest-Aktie eine schöne Prise zusätzliche Kursfantasie verleiht und die Notiz gleichzeitig nach unten absichert. Operativ läuft es bei Nordwest Handel ohnehin sehr ordentlich. Für das laufende Jahr stellt der Vorstand ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 8 Mio. Euro – plus/minus 0,5 Mio. Euro in Aussicht. Das wiederum korrespondiert beim gegenwärtigen Kurs von 19,03 Euro mit einer Marktkapitalisierung von 61 Mio. Euro. Bilanziell ist das Unternehmen solide aufgestellt: Die Eigenkapitalquote erreichte zum Halbjahr annähernd 24 Prozent – bei Nettofinanzverbindlichkeiten (inklusive Pensionsrückstellungen ) von gerade einmal 3,6 Mio. Euro. Boersengefluester.de bleibt dabei: Für defensive Investoren ist der Small Cap eine attraktive Spezialsituation.

 

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Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.