Die unerfreuliche Nachricht vorweg: Am Aktienkurs von Noratis perlt die im Grunde doch sehr erfreuliche Geschäftsentwicklung so gut wie ab. Jedenfalls kommt die Notiz des Entwicklers und Bestandshalters von Wohnimmobilien – die Eschborner bezeichnen sich daher als Bestandsentwickler – seit rund zwölf Monaten nicht von der Stelle. Fairerweise gilt es jedoch zu berücksichtigen, dass Noratis Mitte Juni nach der Hauptversammlung (HV) eine Dividende von 1,30 Euro je Aktie ausgekehrt hat, was bezogen auf den Kurs von 22,70 Euro zur HV einer Rendite von 5,7 Prozent entspricht. Sollte die Notiz den Dividendenabschlag bis zum nächsten Aktionärstreffen wieder aufholen, wäre der im Börsensegment Scale gelistete Anteilschein zumindest so etwas wie ein Anleihenersatz aus dem Mittelstandssegment. Mit einem Börsenwert von 72 Mio. Euro gehört das Unternehmen schließlich zu den eher kleinen börsennotierten Immobilientiteln auf dem Kurszettel. Gleichwohl gefällt boersengefluester.de die Ausrichtung gut, immerhin kombiniert sie die hohe Rendite eines Projektentwicklers mit dem kontinuierlichem Ergebnisfluss eines Bestandshalters.
Vergleichbare Gesellschaften aus dem Spezialwertebereich sind etwa Accentro Real Estate und mit Abstrichen auch Coreo. Bezogen auf den gewerblichen Bereich wäre vermutlich FCR Immobilien ein geeigneter Vergleichsmaßstab. Für das Gesamtjahr stellt Noratis-Finanzvorstand André Speth ein Betriebsergebnis auf dem Niveau der Jahr 2017 und 2018 in Aussicht, womit die Messlatte für das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) bei gut 15 Mio. Euro liegt. Zur Einordnung: Zum Halbjahr 2019 kommt Noratis – bei markant gestiegenen Umsätzen von 56,12 Mio. Euro – auf ein EBIT von 8,88 Mio. Euro und liegt damit gut im Plan. „Wesentlichen Anteil an der Steigerung der Kennzahlen hatte der deutlich gestiegene Verkauf von Immobilen im ersten Halbjahr“, sagt Speth und führt die Blockverkäufe in Frankfurt, Trier, Zweibrücken sowie den Abschluss des Projekts im hessischen Großkrotzenburg an.
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Auffällig im jetzt vorgelegten Zwischenbericht ist die massive Verbesserung des operativen Cashflows von minus 14,96 auf plus 36,40 Mio. Euro. Auslöser für den Swing ist der Zahlungseingang für einen Immobilienverkauf aus dem Vorjahr in Höhe von 20,5 Mio. Euro, der jetzt zu einem entsprechenden Rückgang der Forderungen führte. Zudem wirkten sich die höheren Grundstücksverkäufe in der laufenden Abrechnungsperiode vorteilhaft aus. Derweil hat das Eigenkapital von Noratis in den vergangenen zwölf Monaten von 42,79 auf 49,80 Mio. Euro verbessert, was auf einen Buchwert je Aktie von zurzeit etwa 13,80 Euro hinausläuft. Unter KBV-Gesichtspunkten rangiert Noratis damit leicht höher als die Peer Group um Accentro, Coreo und FCR Immobilien. Trotzdem bewegt sich das Kurs-Buchwert-Verhältnis mit rund 1,6 noch immer im grünen Bereich.
Ebenfalls positiv: Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten haben sich – verglichen mit dem Wert zum Jahresende 2018 – um 21,6 auf 127,5 Mio. Euro reduziert. Insgesamt bleibt boersengefluester.de bei seiner positiven Einschätzung, auch wenn die Performance des Small Caps nicht gerade dynamisch daherkommt. Als Spezialwert mit überdurchschnittlicher Dividendenrendite hat Noratis aber trotzdem seinen Charme.
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