[regsho-scanner-teaser]

Noratis: Immobilien-Aktie mit vielen Reserven

Auf dem Eigenkapitalforum (#EKF19) in Frankfurt hat sich boersengefluester.de gleich fünf Immobiliengesellschaften angesehen. Die mit Abstand besten Präsentationen hat für unseren Geschmack Rolf Elgeti, Vorstand in Personalunion bei Deutsche Konsum REIT (DKR) und Deutsche Industrie REIT (DIR) hingelegt. Jedenfalls hat man nach seinen Vorträgen unweigerlich das Gefühl, dass man die Aktien von DKR und DIR unbedingt haben muss. Dieses Gefühl vermittelt einem zwar auch publity-Vorstand Thomas Olek – aber irgendwie anders. Einen prima Eindruck hinterlässt zudem Matthias Schrade von DEFAMA Deutsche Fachmarkt, was sich so dann auch in Rekordkursen der DEFAMA-Aktien widerspiegelt. Eine hohe Meinung hat boersengefluester.de aber auch von dem Management der auf Wohnimmobilien spezialisierten Noratis. Knapp 2,5 Jahre nach dem Börsengang hat die Aktie – abgesehen von ein paar starken Phasen – zwar noch immer keine nachhaltig überzeugende Performance gezeigt. Doch boersengefluester.de bleibt dabei, dass der Titel eine gute Langfristanlage sein wird.

Operativ kommt Noratis mit seinem gemischten Geschäftsmodell als Projektentwickler und Bestandshalter gut voran, wie der Deal-Flow der vergangenen Monate zeigt. Auffallend ist dabei, dass das Team um CEO Igor Christian Bugarski und CFO André Speth den Bestand an Wohnungen, die dauerhaft im Portfolio bleiben sollen, ausbaut. „Im laufenden Jahr werden wir die Marke von 10 Mio. Euro bei den Mieterlösen durchbrechen“, sagt Bugarski. Zur Einordnung: 2018 entfielen von den gut 56 Mio. Euro Gesamtumsatz knapp 8 Mio. Euro auf Mieteinnahmen, der Rest waren Verkaufserlöse. Dabei bewegt sich die in Eschborn ansässige Noratis mit einem durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 6,20 Euro im bezahlbaren Bereich, setzt also nicht auf Luxuswohnungen in Top-Lagen. Dabei soll der Gesamtbestand des Portfolios bis zum Jahresende 2019 auf rund 2.400 Einheiten steigen, nachdem diese Zahl zum Halbjahr bei knapp 1.800 Einheiten lag.

[shortcodedisplaychart isin=”DE000A2E4MK4″ ct=”1Y” cwidth=”595″ cheight=”350″]

Ruhig ist es derweil hinsichtlich der Anfang Mai 2019 kommunizierten Prüfung einer Fremdkapitalfinanzierung geworden. Auf dem Eigenkapitalforum räumte Finanzvorstand Speth jedoch ein: „Mit den jetzigen Zukäufen sind wir mit unseren finanziellen Mitteln langsam am Ende.“ Für weiteres Wachstum braucht es also frisches Kapital, wobei es dem Vernehmen nach nicht mehr nur um die Emission eines Bonds, sondern auch um andere Alternativen geht. Immerhin: „Eine Barkapitalerhöhung kann ich definitiv ausschließen“, sagt Speth. Noch keine konkreten Aussagen gibt es derweil zu der für 2019 zu erwartenden Dividende. Grundsätzlich sieht die Ausschüttungspolitik aber vor, dass rund die Hälfte des Gewinns ausgekehrt wird. Sollte Noratis im kommenden Jahr erneut 1,30 Euro je Aktie Dividende zahlen, käme der Titel auf eine attraktive Rendite von fast sechs Prozent. Bei einer Kürzung auf bspw. 1,10 Euro, würden aber immer noch fünf Prozent stehen bleiben.

Wichtig für den Vergleich und die Beurteilung der Noratis-Aktie ist zudem, dass die Gesellschaft nach HGB bilanziert und somit keine, das Eigenkapital erhöhende, Zuschreibungen vornimmt. Die stillen Reserven lagen im vergangenen Jahr dem Vernehmen nach bei rund 24 Mio. Euro. „Das wäre für 2019 eine sehr konservative Schätzung“, lässt Speth durchblicken. Der aktuelle Börsenwert beträgt etwas mehr als 78 Mio. Euro. Insgesamt bleibt Noratis so etwas wie unser stiller Tipp aus dem Immobiliensektor.

[basicinfoboxsc isin=”DE000A2E4MK4″]

[financialinfobox wkn=”A2E4MK”]


[sws_blue_box box_size=”640″]Jetzt für unseren wöchentlichen Newsletter BGFL Weekly anmelden. Das Angebot ist kostenlos und präsentiert die Highlights von boersengefluester.de (BGFL), Insights aus der Redaktion sowie nützliche Links zu unseren Tools. Der Erscheinungstag ist immer freitags. Wer Interesse hat und noch nicht registriert ist, kann das sehr gern unter diesem LINK tun.[/sws_blue_box]

Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.