Trotz einer zwischenzeitlichen Kursverdopplung im Januar 2021: Noch immer haben eher wenige Nebenwertespezialisten die Aktie von niiio finance group auf dem Radar. Ausschlaggebender Grund dafür ist natürlich der geringe Börsenwert der Fintech-Company von zurzeit nur knapp 37 Mio. Euro, wovon wiederum gerade einmal etwas mehr 13,5 Mio. Euro dem Streubesitz zuzurechnen sind. Gemessen dran sind die Handelsumsätze in dem Titel wiederum sogar recht ordentlich. Nach Auffassung von boersengefluester.de hat die niiio-Aktie aber das Potenzial, deutlich über den Status eines „Geheimtipps“ hinauszuwachsen. Jedenfalls finden wir es bemerkenswert, wie der Anbieter von Spezialsoftware für die Vermögensverwaltung und Entwickler von White Label Robo-Advisors seit der Ende Januar platzierten Kapitalerhöhung sein Wachstum forciert. Sichtbares Zeichen dafür sind insbesondere die vielen Verstärkungen auf Personalebene.
Für die meisten Schlagzeilen in der Szene hat dabei die Gründung eines Beirats mit dem ehemaligen Deutsche Bank-Finanzvorstand Stefan Krause und dem früheren DWS-Fondsmanager Henning Gebhardt gesorgt. Komplettiert wurde dieses bei strategischen Themen und Akquisitionen beratende Gremium kürzlich durch den ehemaligen Merck Finck-Manager und Start up-Experten Martin Deckert. Der wiederum sollte niiio als ehemaliges Mitglied des Aufsichtsrats aus dem Effeff kennen. Eine erste Bewährungsprobe für das Gremium gab es auch bereits, denn Mitte November haben die Görlitzer ihre Absicht bekundet, mehrheitlich bei dem Finanzsoftware-Unternehmen Coryx mit Sitz in Coburg einzusteigen. Jüngster Coup ist die Verpflichtung von Daniel Berndt als COO. Der ex-Weltsparen-Manager soll insbesondere die Organisationsstrukturen von niiio mit dem geplanten Wachstum in Einklang bringen. Dass sich niiio hier verstärken will, hatte und Vorstandschef Johann Horch zuvor bereits in einem Hintergrundgespräch signalisiert.
Am Ende kommt es natürlich darauf an, dass niiio – nach Jahren mit vielen Investitionen – seine PS künftig sehr viel besser auf die Straße bekommt und wie erhofft in neue Umsatz- und Ergebnisdimensionen vordringt. Das Thema Skalierbarkeit des Geschäftsmodells steht also ganz oben auf der Agenda. Boersengefluester.de wird die Entwicklung verfolgen. Die Veröffentlichung des Geschäftsbericht 2020 ist für den 21. Mai angesetzt. Angesichts des momentanen Tempos in Sachen Newsflow, dürfte es aber vermutlich schon eher Neuigkeiten geben. Könnte also spannend werden bei dem Spezialwert.
Geeignet ist die niiio-Aktie aber nur für sehr risikobereite Investoren. Trotz aller Fantasie: Noch muss die Gesellschaft erst in den Börsenwert von zurzeit 36 Mio. Euro reinwachsen. Ein Manko ist, dass es noch keine Analysten-Coverage für niiio gibt. Schwer tun wir uns derweil mit einer direkten Peer Group – also gut vergleichbaren Unternehmen auf dem heimischen Kurszettel. Gelistete Fintechs aus dem Bereiche Robo Advisors sind eher Fehlanzeige. Und aus dem Finanzsoftwaresektor sind Firmen wie B+S Banksysteme oder CPU doch in komplett anderen Segmenten tätig.
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