Sonderlich erbaulich war es nun wirklich nicht, was die niiio finance group in ihrem ersten Konzernabschluss für 2019 zu bieten hatte. Bei Erlösen von 2,06 Mio. Euro türmte sich ein Verlust von 4,23 Mio. Euro auf. Ganz maßgeblich geht das Minus jedoch auf das Konto einer Sonderabschreibung von 2,20 Mio. Euro auf den Firmenwert der Tochter niiio GMbH, die Robo-Advisors, also digitale Vermögensverwaltungen, für Banken und andere Finanzdienstleister anbietet. Hier blieben die von den Endkunden eingeworbenen Kapitalsummen spürbar hinter den Erwartungen zurück. Derweil hatte die Tochter DSER damit zu schaffen, dass die Entwicklung eines Vermögensverwaltersoftware für die Privatbank Merck Finck sehr viel mehr Zeit als gedacht in Anspruch genommen hat und sich das entsprechend negativ im Zahlenwerk ausgedrückt hat (siehe dazu auch unseren Beitrag HIER).
„2019 war ein Jahr der Investition, die uns neue Marktpotenziale in der anspruchsvollen Vermögensverwaltung eröffnet“, sagt Johann Horch, CEO der niiio finance group. „Allerdings haben wir die Dimension unterschätzt. Letztlich hat das Großprojekt unsere Kapazitäten in 2019 so stark gebunden, dass wir andere Projekte verschieben und nur in geringem Maße neue Aufträge akquirieren konnten.“ So gesehen gilt es schleunigst einen Haken hinter das abgelaufene Jahr zu machen und den Blick nach vorn zu richten. Positiv ist nämlich, dass die Gesellschaft ein ähnlich ambitioniertes Projekt nun sehr viel schneller fertigstellen könnte, da sämtlich Pläne – wenn man so will – fertig in der Schublade liegen.
Zudem hat die Kooperation mit Merck Finck auch eine Art Leuchtturmcharakter und sollte für entsprechend mehr Visibilität im potenziellen Kundenkreis sorgen. Laut der aktuellsten Firmenpräsentation stehen neue Robo Advisory-Kunden auch bereits „in den Startlöchern“. Boersengefluester.de ist also gespannt, ob sich diese Aussage demnächst konkretisiert. Entsprechendes Getuschel gibt es zumindest bereits in der Spezialwerteszene. Offiziell rechnet der Vorstand für 2020 freilich noch mit einem Umsatzplus zwischen 10 und 15 Prozent sowie einem positiven Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) – nach knapp 600.000 Euro minus im Vorjahr. Das Betriebsergebnis wird 2020 vermutlich allerdings noch negativ bleiben. Per saldo bleibt der Micro Cap natürlich eine hoch spekulative Anlage. Aber eigentlich können die Zahlen für 2020 nur sehr viel besser werden.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 0,01 | 0,45 | 2,07 | 2,32 | 2,40 | 7,53 | 8,37 | |
EBITDA1,2 | -0,70 | -1,10 | -0,60 | 0,04 | -0,86 | 0,81 | 0,46 | |
EBITDA-Marge3 | -7.000,00 | -244,44 | -28,99 | 1,72 | -35,83 | 10,76 | 5,50 | |
EBIT1,4 | -0,71 | -1,10 | -4,04 | -2,14 | -2,84 | -2,61 | -3,08 | |
EBIT-Marge5 | -7.100,00 | -244,44 | -195,17 | -92,24 | -118,33 | -34,66 | -36,80 | |
Jahresüberschuss1 | -0,80 | -1,12 | -4,20 | -2,19 | -3,23 | -3,31 | -3,57 | |
Netto-Marge6 | -8.000,00 | -248,89 | -202,90 | -94,40 | -134,58 | -43,96 | -42,65 | |
Cashflow1,7 | -0,80 | -1,12 | -1,04 | -0,33 | -0,69 | 0,44 | 1,06 | |
Ergebnis je Aktie8 | -0,07 | -0,07 | -0,19 | -0,09 | -0,13 | -0,10 | -0,10 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: ADKL |
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