Gut, besser, Nexus: Mit seinen Jahreszahlen für 2019 festigt das auf Softwarelösungen für den Einsatz in Krankenhäusern und anderen medizinischen Einrichtungen spezialisierte Unternehmen einmal mehr seine Ausnahmerolle. Jedenfalls liegen der Umsatz von 147,65 Mio. Euro und der Gewinn von 12,12 Mio. Euro spürbar über unseren Erwartungen. Stark auch der Cashflow von 24,62 Mio. Euro – nach 20,24 Mio. Euro im Jahr zuvor. „Wir sind heute so aufgestellt, dass wir ein voll digitales Krankenhaus mit allen Spezialapplikationen aus dem eigenen Produktportfolio realisieren können: Eine Ausnahmestellung am Markt, die wir in dieser Situation nutzen können“, sagt Vorstandschef Ingo Behrendt. Dabei ist es freilich längst nicht mehr so, dass Nexus riesengroße prozentuale Sprünge beim Ergebnis hinbekommt. Dafür ist die Gesellschaft mittlerweile einfach zu groß geworden. Bemerkenswert ist es aber dennoch, dass die Margen jedes Jahr ein Stück ausgebaut werden.
So kam die Relation von Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) zu den Erlösen – freilich auch begünstigt durch den Bilanzierungseffekt aus IFRS 16 – erstmals bis knapp an die Marke von 23 Prozent heran. Nichts zu meckern gibt es offenbar auch an der Entwicklung von Ifa Systems. Im Juni 2019 hatte sich Nexus an dem ebenfalls börsennotierten Spezialisten für E-Health-Anwendungen in der Augenheilkunde mit 52,56 Prozent beteiligt. Nun betont der Nexus-Vorstand: „Die Zusammenarbeit ist sehr vielversprechend gestartet. Bereits in den ersten Monaten konnte die ifa systems AG zwei sehr wichtige Lizenzaufträge realisieren und damit einen sehr positiven Beitrag zum Ergebnis der Nexus-Gruppe leisten.“ So hatte Ifa Systems bereits vor wenigen Tagen ein EBIT von 1,2 Mio. Euro veröffentlicht und damit die Erwartungen für 2019 am oberen Rand erfüllt. Der Ausblick für das laufende Jahr von Nexus fällt gewohnt konservativ aus. Insgesamt peilt der Vorstand für Umsatz und Gewinn vor Steuern leicht steigende Werte an.
Knackpunkt an der Aktie ist im Grunde nur die sportliche Bewertung. Immerhin wird das Unternehmen mit einem KGV von rund 30 und dem gut Fünffachen des Buchwerts gehandelt. Die Dividendenrendite erreicht trotz der abermaligen Erhöhung um 1 Cent auf 0,18 Euro gerade einmal 0,5 Prozent. Insgesamt bleiben wir aber dabei, dass Nexus ein erstklassiges Investment für langfristig orientierte Investoren ist. Qualität hat eben ihren Preis.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 119,08 | 136,47 | 147,65 | 162,94 | 188,18 | 209,13 | 241,46 | |
EBITDA1,2 | 23,72 | 26,71 | 33,95 | 36,64 | 40,77 | 44,29 | 50,39 | |
EBITDA-Marge3 | 19,92 | 19,57 | 22,99 | 22,49 | 21,67 | 21,18 | 20,87 | |
EBIT1,4 | 13,32 | 15,18 | 17,44 | 19,92 | 24,11 | 27,79 | 31,87 | |
EBIT-Marge5 | 11,19 | 11,12 | 11,81 | 12,23 | 12,81 | 13,29 | 13,20 | |
Jahresüberschuss1 | 10,16 | 11,00 | 12,12 | 15,09 | 17,46 | 19,77 | 23,79 | |
Netto-Marge6 | 8,53 | 8,06 | 8,21 | 9,26 | 9,28 | 9,45 | 9,85 | |
Cashflow1,7 | 21,68 | 20,24 | 24,62 | 30,95 | 31,37 | 33,88 | 30,41 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,62 | 0,69 | 0,69 | 0,96 | 1,09 | 1,21 | 1,39 | |
Dividende8 | 0,16 | 0,17 | 0,18 | 0,19 | 0,20 | 0,21 | 0,22 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: RSM Ebner Stolz |
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