Wie geschnitten Brot läuft der Aktienkurs von Nexus – und das nun bereits seit Anfang 2009. Seitdem hat der Anteilschein des Softwareanbieters für den Einsatz in Krankenhäusern, Fachkliniken und Pflegeheimen um erstaunliche 970 (!) Prozent an Wert gewonnen. Mittlerweile kommt das Unternehmen auf eine Marktkapitalisierung von fast 252 Mio. Euro. Zugegeben: Mit so einer rasanten Entwicklung hat boersengefluester.de nicht gerechnet, schließlich hatten wir den Small Cap vor rund einem Jahr von „Kaufen” auf „Halten” heruntergestuft. Über viele Monate war diese Empfehlung auch grundsätzlich richtig. Doch seit Jahresbeginn stürmt die Notiz von Nexus wieder steil nach oben. Ein wesentlicher Treiber war der im Februar 2015 unterzeichnete Kaufvertrag für den niederländischen Wettbewerber quCare für 18,4 Mio. Euro. Aber auch sonst strotzt die Gesellschaft nur so vor Kraft. Anfang des Jahres wurde in Windeseile eine Kapitalerhöhung im Volumen von brutto knapp 9 Mio. Euro platziert. Allein in die Weiterentwicklung der Software hat Nexus im vergangenen Jahr rund 13 Mio. Euro investiert.
Und trotzdem präsentierte das Unternehmen aus Villingen-Schwenningen unerwartet gute Zahlen für 2014: Bei Erlösen von 80,15 Mio. Euro kam das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 6,5 auf 8,0 Mio. Euro voran. Der Gewinn je Aktie kletterte von 0,48 auf 0,55 Euro. Angesichts der jüngsten Firmenkäufe dürften die Erlöse im laufenden Jahr erstmals die Schwelle von 100 Mio. Euro überschreiten. Dabei befindet sich der Markt zurzeit in einer Phase der Neuordnung. 2014 verkaufte der DAX-Konzern Siemens seine Klinik-IT-Sparte für 1,3 Mrd. Dollar an den mächtigen US-Rivalen Cerner. Aber auch der bei dem Pharmagroßhändler Celesio engagierte amerikanische Pharmakonzern McKesson ordnete das Geschäft neu und veräußerte Mitte 2014 seine europäischen Healthcare-Software-Aktivitäten an die Private-Equity-Gesellschaft Symphony Technology Group (STG). Der IT-Spezialist CSC hat sein Portfolio ebenfalls gestrafft und seine in der iSOFT Health GmbH gebündelten Healthcare-IT-Lösungen für den deutschen Markt an das Leverkusener Unternehmen Radiomed verkauft. Solche Veränderungen hinterlassen Spuren im Markt. Umso wichtiger ist es für ein Unternehmen wie Nexus als starker und verlässlicher Partner gesehen zu werden. Wir glauben, dass dies den Schwaben zurzeit sehr gut gelingt. Daher halten wir auch die überdurchschnittliche Bewertung des Titels für angemessen.
Anleger, die auf der Suche nach einem wachstumsstarken Titel aus dem Medtechsektor sind, sind bei Nexus also richtig augehoben. Die Analysten von Hauck & Aufhäuser haben ihr Kursziel jedenfalls von 15,50 auf 18,50 Euro erhöht. Das entspricht einem Potenzial von immerhin noch 15 Prozent. Eher unattraktiv ist das Papier jedoch unter Dividendenaspekten. Trotz der um 1 Cent auf 0,13 Euro je Aktie erhöhten Ausschüttung kommt das Papier hier nur auf eine mickrige Rendite von 0,8 Prozent.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 119,08 | 136,47 | 147,65 | 162,94 | 188,18 | 209,13 | 241,46 | |
EBITDA1,2 | 23,72 | 26,71 | 33,95 | 36,64 | 40,77 | 44,29 | 50,39 | |
EBITDA-Marge3 | 19,92 | 19,57 | 22,99 | 22,49 | 21,67 | 21,18 | 20,87 | |
EBIT1,4 | 13,32 | 15,18 | 17,44 | 19,92 | 24,11 | 27,79 | 31,87 | |
EBIT-Marge5 | 11,19 | 11,12 | 11,81 | 12,23 | 12,81 | 13,29 | 13,20 | |
Jahresüberschuss1 | 10,16 | 11,00 | 12,12 | 15,09 | 17,46 | 19,77 | 23,79 | |
Netto-Marge6 | 8,53 | 8,06 | 8,21 | 9,26 | 9,28 | 9,45 | 9,85 | |
Cashflow1,7 | 21,68 | 20,24 | 24,62 | 30,95 | 31,37 | 33,88 | 30,41 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,62 | 0,69 | 0,69 | 0,96 | 1,09 | 1,21 | 1,39 | |
Dividende8 | 0,16 | 0,17 | 0,18 | 0,19 | 0,20 | 0,21 | 0,22 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: RSM Ebner Stolz |