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Netfonds: Primetime ist angesagt

Da hat sich doch einiges getan: Vor etwas mehr als zwei Jahren – kurz nach dem Start des Listings von Netfonds am Münchner Freiverkehrssegment m:access – hatten wir ein Hintergrundgespräch mit Vorstand Peer Reichelt, in dem er uns die Eckpfeiler der Investmentstory des Finanzdienstleisters vorstellte (HIER). Im Kern ging es darum, aus der vertrieblich meist noch offline arbeitenden Gesellschaft eine digitale Company zu formen. Dank der Investitionen in die Plattform finfire sind die Hamburger hier auch deutlich vorangekommen. Nun setzt der Vorstand noch einen drauf: Netfonds Prime heißt das Zauberwort. Konkret geht es darum, dass vom volumenstarken – aber eher engmargigen – Großhandelsgeschäft für Allfinanzberater und Versicherungsvermittler am Ende mehr bei Netfonds (aber auch den angeschlossenen Finanzberatern) hängen bleibt.

Dazu will das Unternehmen die eigene Einkaufsmacht weiter bündeln und verstärkt auf eigene Investmentprodukte oder gelabelte Fonds setzen. Eine zentrale Rolle nimmt dabei die finfire-Software ein, mit deren Hilfe sich die Asset-Ströme noch besser kanalisieren lassen. Aus rein technisch verwaltetem Anlagevolumen (Assets under Administration) soll also möglichst viel Kundengeld werden, das direkt oder indirekt von Netfonds gemanagt wird, so wie es jetzt schon bei der Tochter Hamburger Vermögen der Fall ist. Dabei geht es nicht um kleine Arrondierungen, sondern um grundlegende Verschiebungen. So sollen die Assets under Management perspektivisch 30 bis 50 Prozent des gesamten Investmentbestands im Depotgeschäft ausmachen – und nicht nur 10 Prozent wie derzeit. Das wiederum würde erhebliches Renditepotenzial freisetzen. Wie Peer Reichelt bei seiner Präsentation auf der m:access-Konferenz der Börse München kürzlich vorrechnete, sind pro 1 Mrd. Assets under Administration zwischen 1,5 und 2, Mio. Euro für Netfonds zu heben. Bei derzeit etwa 11 Mrd. Euro Bestand im Depotgeschäft kämen schnell erkleckliche Summen zusammen.

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Nach Auffassung von boersengefluester.de auch erst teilweise im Aktienkurs eingepreist, ist zudem der Mitte 2021 anstehende Launch der Pflegezusatzversicherung Careflex für die Angestellten der Chemiebranche. „Wir sind hier in intensiven Vorbereitungen“, sagt Reichelt. IR-technisch geht für Netfonds derweil darum, die Handelsliquidität der Aktie noch weiter zu erhöhen. Ein wesentlicher Teil offiziellen Streubesitzes von rund 50 Prozent dürfte de facto nämlich noch immer Altaktionären zuzurechnen sein. Ein Dauerthema bleiben zudem Zukäufe, um das Wachstumstempo auch anorganisch zu beschleunigen. Vor diesem Hintergrund ist auch die jüngste Kapitalerhöhung mit einem bislang nicht genannten Investor zu sehen, die brutto rund 3 Mio. Euro eingebracht hat. „Wir wollen gerüstet sein und es ist sinnvoll, bei sich bietenden Gelegenheiten auch mal schnell aus der Hüfte schießen zu können“, sagt Reichelt. Für Anleger bleibt Netfonds eine insgesamt attraktive Wachstumsstory. Die Analysten von Montega setzten das Kursziel derzeit bei 33,50 Euro an.

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Foto: Gabriel Izgi auf Unsplash


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Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.