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Netfonds: Gemischtes Doppel

Virtueller Round Table zu den Jahreszahlen von Netfonds: Immerhin 40 Teilnehmer haben sich dazu in der von Montega organisierten Präsentation eingewählt. Auch wenn eine Reihe davon der Friends & Family-Abteilung zuzuordnen sind, eine stattliche Anzahl, die das kontinuierlich steigende Interesse an der Netfonds-Aktie widerspiegelt. Immerhin bewegt sich der Anteilschein der Hamburger bei Kursen um 34,50 Euro und einem Börsenwert von rund 76 Mio. Euro in unmittelbarer Sichtweite zum Rekordhoch. Außerdem war es aus Investorensicht wohl auch die letzte Gelegenheit, Karsten Dümmler in seiner bisherigen Rolle als CEO präsentieren zu sehen. Der Mitgründer des Finanzdienstleisters wechselt nach der Hauptversammlung am 22. Juni 2021 in den Aufsichtsrat und übernimmt dort den Posten seines Vaters Karl Dümmler, der sich altersbedingt aus dem Kontrollgremium zurückzieht.

Mit Blick auf die strategische Ausrichtung wird sich bei Netfonds nach dem Stabwechsel nichts ändern, zumal der designierte Nachfolger Martin Steinmeyer ebenfalls Gründungsgesellschafter ist. Zudem bleibt Peer Reichelt – als Finanzvorstand und auf Präsentationen meist auch Gesicht gegenüber dem Kapitalmarkt – ganz normal an Bord. Anlass für einen grundsätzlichen Kurswechsel gibt es ohnehin nicht, dafür hat sich das Unternehmen viel zu gut entwickelt und befindet sich darüber hinaus auch in der Phase, wo es die Ernte der umfangreichen Investitionen einzuholen gilt. Jüngster Meilenstein ist die Erweiterung der eigenen Plattform Finfire um den Investmentbereich.

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Noch einen Tick besser als die Vorabzahlen (siehe dazu auch unseren Bericht HIER) fallen derweil die finalen Daten für 2020 aus. So kam das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) um knapp 42 Prozent auf 4,13 Mio. Euro voran und liegt damit nun doch innerhalb der ursprünglich kommunizierten Bandbreite von 4,0 bis 4,5 Mio. Euro. „Wir bleiben ein Wachstumsunternehmen“, sagt Karsten Dümmler. Dabei hatte Netfonds neben den höher als gedachten IT-Kosten für den Ausbau von Finfire insbesondere mit den Verzögerungen beim Start der Pflegezusatzversicherung CareFlex für die Chemiebranche zu kämpfen. Hier gibt es immer wieder neue Barrieren zu umschiffen. Vermutlich könnten mittlerweile alle Beteiligten ein Buch über dieses Thema schreiben.

Keine Veränderung gibt es derweil beim Ausblick für 2021: Demnach ist bei Netto-Erlösen zwischen 35,0 und 36,5 Mio. Euro mit einem EBITDA in einer Bandbreite von 5,5 bis 6,5 Mio. Euro zu rechnen. „Wir haben die Prognose momentan nochmal beibehalten“, sagt Reichelt. Die Indikationen für das erste Quartal 2021 zeigen aber bereits, dass Netfonds am Jahresende wohl eher den oberen Bereich touchieren wird. Entsprechend ist das Unternehmen also auch ohne den CareFlex-Booster gut unterwegs ist. Am ehesten vergleichbar ist die im Münchner Spezialsegment m:access gelistete Netfonds-Aktie mit dem Anteilschein der JDC Group aus Wiesbaden – und hier liegt dann sogar ein direkter Kurstreiber. Während der Abteilschein von Netfonds mit knapp dem Zwölffachen des für 2021 zu erwartenden EBITDA gehandelt wird, liegt das entsprechende Multiple der JDC Group bei etwas mehr als 21. Ganz ehrlich: Darauf, wie die stattliche Diskrepanz genau zu erklären ist, hat auch boersengefluester.de keine schlüssige Antwort.

Auf ihre Art schätzen wir zwar beide Unternehmen und JDC hat zuletzt einige interessante Deals – etwa mit der Provinzial Versicherung – an Land gezogen. Rein bewertungstechnisch sollte Netfonds aber die Aktie mit dem spürbar größeren Potenzial sein.

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Foto: boris misevic auf Unsplash

[sws_grey_box box_size=”640″]Hinweis: Die Berichterstattung und Handlungseinschätzungen durch boersengefluester.de stellen keine Anlageempfehlungen und auch keine Empfehlung oder einen Vorschlag einer Anlagestrategie dar. Zwischen der Netfonds AG und boersengefluester.de besteht eine entgeltliche Vereinbarung zur Soft-Coverage der Netfonds-Aktie. Boersengefluester.de hält keine Beteiligung an der Netfonds AG. Boersengefluester.de nimmt Maßnahmen zur Vermeidung von Interessenkonflikten vor.[/sws_grey_box]

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Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.