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NanoFocus: Erst Gewinnwarnung – dann Großauftrag

NanoFocus bleibt eine Wundertüte für Aktionäre: Immer wenn es den Anschein hat, dass der Anbieter von hochsensiblen Messtechniksystemen endlich seine PS auf die Straße kriegt, folgt schon bald die Ernüchterung in Form von verfehlten Umsatz- und Ergebniszielen. Da macht 2016 keine Ausnahme: So kürzte das Unternehmen aus Oberhausen seine Prognose für das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) auf eine Spanne von minus 450.000 bis plus 150.000 Euro zusammen. Zuvor rechnete NanoFocus mit einem EBIT von 700.000 Euro für 2016. Als Grund nennt der Vorstand die „aktuelle Unsicherheit über die Umsatzwirksamkeit der erwarteten Aufträge“ im Jahresendgeschäft. Krass: Sollte das Unternehmen 2016 tatsächlich mit einem negativen Betriebsergebnis abschließen, wäre das der elfte Verlust in 16 Jahren. Beinahe ein Wunder, dass die Gesellschaft noch immer in seiner jetzigen Form als börsennotierte Gesellschaft existiert. Die aktuelle Marktkapitalisierung von 8,7 Mio. Euro entspricht gerade einmal dem Niveau von 2007. Doch wo Schatten ist, ist auch Licht: Kurz nach der neuerlichen Gewinnwarnung sorgt ein „strategisch wichtiger“ Auftrag aus der Photonikindustrie im Volumen von 0,5 Mio. Euro für ein wenig Hoffnung bei den Anlegern. „Die Beauftragung, der umfangreiche Voruntersuchungen vorangegangen sind, beweist erneut die Leistungsfähigkeit unserer Technologie im industriellen Einsatz”, sagt Jürgen Valentin, CTO von NanoFocus. Demnach wäre das kürzlich genannte Umsatzziel für 2017 von 13,5 bis 15,0 Mio. Euro ein wenig belastbarer geworden. Zudem ist die Ende 2015 erworbene Breitmeier Messtechnik GmbH in dieser Planung noch nicht enthalten. Laut früheren Angaben soll die Gesellschaft Erlöse von etwa 2,5 Mio. Euro erzielen und dabei zweistellige Netto-Margen erwirtschaften. Konsolidiert wird Breitmeier in der NanoFocus-Bilanz erstmals 2016. Kurspotenzial hätte der MicroCap theoretisch jede Menge: Independent Research rief am 19. Oktober noch ein Kursziel von 5,20 Euro aus. Aktuell kostet die Aktie gerade einmal 1,93 Euro. Trotzdem: Mehr als eine Halten-Position ist die Aktie nach Auffassung von boersengefluester.de momentan nicht.

 

NanoFocus

 

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Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.