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Nabaltec: Mit viel Antrieb unterwegs

Da gibt es nichts zu meckern: Mit Erlösen von 176,7 Mio. Euro und einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 18,5 Mio. Euro hat Nabaltec die Erwartungen der Anleger voll erfüllt. Die zuletzt sehr ordentliche Performance der Aktie des Anbieters von flammhemmenden Füllstoffen und technischer Keramik bekommt nun also fundamentale Rückendeckung. Überzeugend sieht auch der Ausblick für 2019 aus: Hier rechnet der Vorstand mit Umsätzen zwischen 190 und 195 Mio. Euro sowie einer operativen Marge zwischen zehn und zwölf Prozent. Im besten Fall könnte Nabaltec so auf ein EBIT von 23,4 Mio. Euro kommen. Die Schätzungen der Analysten liegen im Schnitt um rund 1 Mio. Euro darunter. Gut möglich also, dass es demnächst zu entsprechenden Updates kommt. „Viele der Faktoren, die uns 2018 halfen, den temporären Wegfall des Umsatz- und Ergebnisbeitrags unserer US-Tochter Nashtec zu kompensieren, sind gleichzeitig nachhaltiger Natur, wie die Weiterentwicklungen in unserem Produktmix hin zu ertragsstärkeren Produkten“, sagt der Vorstandsvorsitzende Johannes Heckmann.

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Zur Einordnung: Anfang 2016 musste der texanische Rohstofflieferanten Sherwin Alumina Insolvenz anmelden, was wiederum zu einem zu einem kompletten Produktionsstopp bei der amerikanischen Nabaltec-Tochter Nashtec führte. Um eine eigenständige Lösung herbeizuführen, war Nabaltec in der Folge in die Offensive gegangen und hat den Anteil an Nashtec von zuvor 51 auf 100 Prozent erhöht und gleichzeitig Kredite des Altgesellschafters Sherwin Alumina abgelöst. Zudem wurde erheblich in die Produktionsanlage investiert – seit Jahresende 2018 läuft der Betrieb aber wieder an und entlastet so insbesondere auch das Stammwerk im bayerischen Schwandorf nördlich von Regensburg. „Ab dem zweiten Quartal 2019 wird die Nashtec die vollumfängliche Belieferung der USA-Kunden übernehmen“, betont das Unternehmen.

 

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Was vermutlich auch nicht jedem Investor geläufig sein dürfte, da es noch ein relativ junger Geschäftsbereich ist – aber hier indirekt auch von CEO Heckmann angesprochen wird: Über die Herstellung von Böhmit für den Einsatz in Lithium-Ionen-Batterien profitiert Nabaltec vom Zukunftsthema Elektromobilität. Insgesamt gefällt boersengefluester.de die Entwicklung bei dem im Börsensegment Scale gelisteten Unternehmen sehr gut. Zudem ist auch die Bewertung einigermaßen geerdet. So wird Nabaltec zurzeit mit dem 8,7fachen der Relation von Enterprise Value (Marktkapitalisierung plus Netto-Finanzverbindlichkeiten) zu dem für 2019 von uns erwarteten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) an der Börse gehandelt. Eher unpassend ist die Aktie wohl nur für Investoren, die besonderes Gewicht auf eine überdurchschnittliche Dividendenrendite legen.

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Innerhalb des Scale ist Nabaltec am ehesten mit der in Weimar ansässigen IBU-tec advanced materials vergleichbar. Allerdings ist Nabaltec deutlich größer als IBU-tec. Charttechnisch motivierte Investoren werden darüber hinaus intensiv verfolgen, ob es die Notiz von Nabaltec endlich schafft,  den Bereich um 30 Euro zu knacken. In der Vergangenheit war diese Marke nämlich ein extrem harter Widerstand.

 

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Foto: Nabaltec AG


 

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Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.