In Windeseile hat Mynaric einen „Zehn-Prozenter“ – also eine Kapitalerhöhung ohne Wertpapierprospekt und Bezugsrecht, durch die Zahl der umlaufenden Aktien um zehn Prozent steigt – bei Investoren platziert. Konkret hat das im Bereich Laserkommunikation für drahtlose Netzwerke im Luft- und Weltraum tätige Unternehmen 290.430 Anteilscheine zu je 42,50 Euro ausgegeben und demnach brutto rund 12,3 Mio. Euro eingenommen. Dem Vernehmen nach war die Emission innerhalb kürzester Zeit deutlich überzeichnet. „Mit den Mitteln aus der Kapitalerhöhung will Mynaric den weiteren Aufbau der Produktion ihrer Laserkommunikationsprodukte vorantreiben, die Kundenakquise insbesondere durch die Stärkung der Aktivitäten in den USA ausbauen und die Wettbewerbsposition durch weitere Forschung und Entwicklung sichern und stärken“, heißt es offiziell. Getuschelt wird indes, dass die Kapitalerhöhung ein klares Indiz dafür ist, dass Mynaric vor weiteren Aufträgen steht und bestehende Kunden den Roll-out planen.
Die vom Management für 2020 immer wieder beschworene Schwelle zur Serienreife wäre demnach bereits in vollem Gang. Konkret hieße das, dass die Kunden nicht nur einzelne Laserterminals zu Testzwecken bei Mynaric bestellen, sondern großvolumige Order über mehrere Hundert Geräte platzieren. Entsprechend dürften dann die Umsatzzahlen des im Börsensegment Scale gelisteten Unternehmens in die Höhe schnellen. Firmenkenner verweisen in diesem Zusammenhang darauf, dass es dabei im Normalfall eine extrem hohe Kundentreue geben müsste, da bei einem Wechsel auf Geräte anderer Hersteller sämtliche Testläufe wiederholt werden müssten.
Die Analysten von Hauck & Aufhäuser, das Finanzhaus hat auch die jüngste Kapitalerhöhung begleitet, ist jedenfalls super optimistisch, was die Mynaric-Aktie („Reaching for the Stars“) angeht. Ihr Kursziel: 75 Euro. Bezogen auf die aktuelle Aktienzahl, hätte Mynaric beim Kursziel von 75 Euro einen Börsenwert von knapp 240 Euro. Das sieht erst mal üppig aus – jedenfalls mit Blick auf die Zahlen für 2019, 2020 und zu wesentlichen Teil wohl auch noch 2021. Sollten die Auslieferungen jedoch das erhoffte Tempo aufnehmen, könnte Mynaric ab 2022 schnell auf Erlöse nördlich von 200 Mio. Euro kommen. Spätestens dann müssten die Investoren ganz neu rechnen. Damit kein falscher Eindruck entsteht: Die Mynaric-Aktie ist in der jetzigen Phase ein reinrassiger Hotstock, der sich nur für sehr erfahrene Investoren eignet. Sollte die Story jedoch aufgehen, dürfte die Gesellschaft in ganz anderen Höhen schweben – und dann vermutlich auch nicht mehr selbständig sein. Jedenfalls gehört das Thema „Internet über den Wolken“ zu den spannendsten Themen, die der heimische Small Cap-Bereich so hergibt.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBITDA1,2 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBITDA-Marge3 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBIT1,4 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBIT-Marge5 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Jahresüberschuss1 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Netto-Marge6 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Cashflow1,7 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
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