Schlag auf Schlag geht es momentan bei dem Wettanbieter mybet Holding: Anfang des Monats teilten die Kieler mit, dass sie zu dem Kreis der Bewerber gehören, denen das Hessische Innenministerium eine Sportwettenkonzession für Deutschland erteilen will. Eine gute Botschaft, weil sie endlich Rechtssicherheit schafft. Bis es endlich soweit ist, wird aber erneut Zeit ins Land ziehen. Grund: Ein von dem Ministerium abgelehnter Wettanbieter hat sich an das zuständige Verwaltungsgericht in Wiesbaden gewendet, so dass sich die ganze Vergabe momentan wieder in einem Schwebezustand befindet. Betroffen davon ist auch die ebenfalls in Deutschland börsennotierte bet-at-home.com aus Österreich. Welche Kräfte die neue rechtliche Konstellation freisetzen kann, hat mybet aber bereits durch die kürzlich präsentierte Wettpartnerschaft mit dem Fußballbundesliga-Angebot von BILD gezeigt. In Small-Cap-Kreisen wurde die Kooperation mit dem Springer-Verlag jedenfalls sehr positiv aufgenommen, da sie vermutlich ein Türöffner für weitere Deals ist.
Positiv ist auch, dass sich mybet nun von ihrer noch immer defizitären italienischen Tochter getrennt hat. Käufer ist der Geschäftsführer Gianluca Torricelli. Finanzielle Details über die Transaktion wurden allerdings nicht bekannt. Im Vorjahr hatten die Kieler 715.000 Euro auf die Beteiligung an Mybet Italia abgeschrieben. Angesichts der Vielzahl an guten Nachrichten verwundert es kaum, dass sich die Notiz der mybet-Aktie im laufenden Jahr bereits um fast 65 Prozent auf nun 1,52 Euro vorschieben konnte. Auf diesem Niveau bringt das Unternehmen annähernd 37 Mio. Euro auf die Waagschale. Offenbar ist da noch Luft. Die Analysten von Montega stufen den Small Cap erst bei Kursen um 1,70 Euro als fair bewertet ein. In der Szene kursieren allerdings auch noch sportlichere Kursziele von bis zu 2 Euro – für dieses Jahr wohlgemerkt. Fazit boersengefluester.de: Risikobereite Investoren können hier mitzocken. Die Story nimmt immer mehr Konturen an. Offenbar leistet der seit Jahresanfang bei mybet als Vorstand tätige Sven Ivo Brick einen guten Job. Nach den vielen Personalrochaden dreht es sich bei dem Unternehmen nun wieder in erster Linie um das operative Geschäft. Das ist eine ermutigende Botschaft. Dennoch: Eher vorsichtige Anleger, die sich aber auch für das Thema Sportwetten begeistern, dürften bei bet-at-home.com besser aufgehoben sein.