Die bisherige Börsenhistorie von mVISE – manchem Anleger vielleicht noch unter dem früheren Namen conVISUAL bekannt – kann man getrost vergessen. Seit dem IPO Anfang 2006 hat die Gesellschaft kontinuierlich rote Zahlen geschrieben und stand zwischenzeitlich sogar mit dem Rücken zur Wand. Kein Wunder, dass die meisten Small-Cap-Anleger die ursprünglich mal als SMS-Dienstleister auf dem Parkett gestartete Gesellschaft bereits abgeschrieben haben. Seit Februar 2015 ist jedoch Leben in den Aktienkurs eingekehrt. Auslöser des Umschwungs sind die ersten Erfolge der „Strategie 2015+”. Kern der Geschäfts bleiben zwar Marketinglösungen für Smartphones und Tablets, allerdings erweitert um die Bereiche Virtualisierung und Sicherheit. Als zusätzlicher Beschleuniger dient das neu aufgebaute Consultinggeschäft. Zudem ist mVISE über den im Oktober 2014 erfolgten Einstieg bei dem Hamburger Unternehmen Just Intelligence, einer Ausgründung der früher selbst einmal börsennotierten D+S-Gruppe, nun im Softwarebereich aktiv. Unter anderem bietet Just Intelligence cloudbasierte Lösungen zur Steuerung der Personalplanung in Call Centern an – ein Bereich den Nebenwertekenner vermutlich sofort mit InVision verbinden. Mittlerweile hält mVISE rund ein Drittel der Anteile an Just Intelligence.
Um die Expansion finanziell besser stemmen zu können, hat die Gesellschaft im Februar 2015 eine Kapitalerhöhung mit einem Mittelzufluss von brutto rund 760.000 Euro platziert. Die Ziele sind ambitioniert: Nachdem mVISE im Vorjahr gerade einmal 1,75 Mio. Euro umsetzte, sollen die Erlöse im laufenden Jahr auf mindestens 6,5 Mio. Euro zulegen. Unterm Strich werden allerdings noch einmal Verluste von rund 180.000 Euro anfallen. Für 2016 kalkuliert das künftig von drei auf zwei Personen reduzierte Vorstandsteam dann bereits mit einem Umsatz von 9,2 Mio. Euro sowie einem Nettogewinn von rund 1 Mio. Euro. Bezogen auf die gegenwärtig knapp sieben Millionen Anteilscheine würde das auf ein Ergebnis je Aktie von rund 0,15 Euro hinauslaufen. Sollte mVISE dieses Ziel tatsächlich erreichen, käme der Small Cap auf ein KGV von nur elf. So eine Bewertung hat es für den Titel seit dem Börsengang noch nicht gegeben. Keine Frage: Eine Marktkapitalisierung von 11,6 Mio. Euro ist nicht jedermanns Sache. Und nach den vielen Enttäuschungen der vergangenen Jahre ist ein Sicherheitsabschlag bestimmt nicht verkehrt. Mit Sicht auf sechs bis zwölf Monate bietet der Hot Stock aber eine reelle Chance, es bis an die Marke von 2,25 Euro zu schaffen. Das wäre ein Potenzial von rund 30 Prozent.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 14,78 | 22,53 | 21,54 | 18,99 | 14,90 | 15,64 | 14,00 | |
EBITDA1,2 | 1,96 | 2,47 | 1,38 | -0,99 | 1,51 | 0,00 | 1,10 | |
EBITDA-Marge3 | 13,26 | 10,96 | 6,41 | -5,21 | 10,13 | 0,00 | 7,86 | |
EBIT1,4 | 0,54 | 1,31 | 0,09 | -2,92 | 0,01 | -0,90 | -1,78 | |
EBIT-Marge5 | 3,65 | 5,81 | 0,42 | -15,38 | 0,07 | -5,75 | -12,71 | |
Jahresüberschuss1 | 1,30 | 1,25 | -0,29 | -4,11 | -0,31 | -2,23 | -3,42 | |
Netto-Marge6 | 8,80 | 5,55 | -1,35 | -21,64 | -2,08 | -14,26 | -24,43 | |
Cashflow1,7 | 0,05 | -0,63 | 1,64 | 1,57 | -0,45 | 3,14 | 0,36 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,15 | 0,12 | -0,03 | -0,40 | -0,03 | -0,22 | -0,35 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: HaackSchubert |
Foto: kaboompics.com