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mutares: Mehr Dividende als gedacht

Die stärksten Argumente für die mutares-Aktie gleich vorweg: Zunächst einmal schüttet die Beteiligungsgesellschaft für 2016 – trotz der tiefroten Zahlen – eine Dividende von 0,35 Euro je Aktie aus. Verglichen mit dem Vorjahreswert von 0,60 Euro ist das zwar eine deutliche Kürzung, aber angesichts des Ergebnisrutsches mussten Anleger auf noch herbere Einschnitte gefasst sein. So bringt es die ins neue Börsensegment Scale gewechselte Aktie auf eine Rendite von immerhin knapp 2,6 Prozent. Die Hauptversammlung (HV) ist für den 19. Mai 2017 angesetzt. Damit nicht genug: Nach dem Mitte Februar 2017 erfolgten Verkauf von EUPEC Deutschland an die Wasco-Gruppe (siehe dazu auch der Beitrag von boersengefluester.de HIER), dürfen sich die Investoren im kommenden Jahr sogar Hoffnung auf eine attraktive Sonderdividende machen. Per saldo bleibt die mutares-Aktie für dividendenorientierte Anleger damit eine interessante Option.

Bemerkenswert bleibt auch der enorme Abschlag von fast einem Drittel zum Substanzwert von 307,9 Mio. Euro – das sind knapp 19,90 Euro je mutares-Aktie. Allerdings gehört ein Discount in etwa dieser Größenordnung scheinbar zum Normalfall bei den Münchnern. Vor zwölf Monaten betrug die Differenz zwischen dem Aktienkurs und dem damaligen Net Asset Value (NAV) von 22,70 Euro jedenfalls auch fast genau ein Drittel. Als einen guten Schritt Richtung mehr Transparenz wertet boersengefluester.de dabei, dass mutares den aktuellen NAV künftig im vierteljährlichen Rhythmus veröffentlichen wird. Bislang gab es die Zahl im Halbjahrestakt. Die größere Aktualität steigert die Wahrscheinlichkeit, dass die Lücke zwischen Aktienkurs und Substanzwert kleiner wird. Mut macht auch, dass mutares den zuletzt gezeigten Elan bei der Umsetzung von Transaktionen beibehalten will. So will das Vorstandsteam um Axel Geuer – er bleibt nun doch Co-CEO mit Robin Laik und wechselt nicht, wie ursprünglich geplant, zur HV in den Aufsichtsrat – im laufenden Jahr mindestens drei Zukäufe tätigen – 2016 waren es sogar fünf. Auch das Thema Exit soll nach dem EUPEC-Deal kein Einzelfall bleiben. „Das zum Teil reife Portfolio bietet darüber hinaus die Möglichkeit zum Verkauf von Beteiligungen“, heißt es.

 

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Insgesamt rechnet das Management für 2017 bei einem deutlich steigenden Konzernumsatz mit einem Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) leicht oberhalb des Vorjahresniveaus von 20,7 Mio. Euro. Potenzielle Belastungsfaktoren für den Aktienkurs sind dagegen die schwierigen Situationen bei den Beteiligungen GeesinkNorba (Müllsammlung) aus den Niederlanden und Grossbill (Online-Händler für Unterhaltungselektronik) aus Frankreich. Insbesondere bei Grossbill ist die Lage kritisch. Zum Nachteil entwickelt haben sich allerdings auch die Bilanzrelationen im Konzernabschluss von mutares: Die Eigenkapitalquote fiel 2016 von 17,6 auf 12,1 Prozent zurück. Zudem kletterten die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten um mehr als 14 Mio. Euro auf 49,7 Mio. Euro. Der Kassenbestand inklusive Wertpapiere fiel von 81,2 auf 69,6 Mio. Euro. Wie es hier weitergeht, kann der Vorstand freilich schon bald vor Investoren erläutern. Immerhin präsentiert mutares am 27. April 2017 auf der von GBC veranstalteten MKK Münchner Kapitalmarkt Konferenz. Per saldo überwiegen nach Auffassung von boersengefluester.de jedoch die positiven Aspekte. Daher raten wir bei dem Titel auch weiterhin zum Einstieg. Die Analysten von SMC Research siedeln den fairen Wert des Small Caps bei 24,70 Euro an. Baader sowie Hauck & Aufhäuser halten ein Kursziel von 20 Euro für angebracht. Verglichen mit dem aktuellen Kurs von 13,65 Euro ist das Potenzial also enorm.

 

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Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.