Schlag auf Schlag geht es zurzeit bei Mutares: Kaum hat die Beteiligungsgesellschaft den Dividendenvorschlag für die nächste Hauptversammlung am 20. Juli 2018 auf die von den Analysten erhoffte Größenordnung von 1,00 Euro je Aktie festgesetzt, folgen erste Details zu dem – bereits vor einiger Zeit in Aussicht gestellten – IPO der Tochter STS Group: Demnach soll der auf Spritzgussteile fokussierte Nutzfahrzeugzulieferer unter Führung von Hauck & Aufhäuser in den Frankfurter Prime Standard einziehen. Einen konkreten Termin für den Börsengang nennt STS noch nicht. Die Art der Kommunikation spricht jedoch dafür, dass der Fahrplan schon weitgehend steht. Dass sich Mutares – beziehungsweise STS – für Hauck & Aufhäuser entschieden haben, ist dabei keine große Überraschung, schließlich haben die Nebenwerteexperten erst kürzlich eine ausführliche Studie mit einem knackigen Kursziel von 31 Euro für die Mutares-Aktie veröffentlicht. So gesehen erinnert das Vorgehen ein wenig an das IPO der MBB-Tochter Aumann, wo Hauck & Aufhäuser ebenfalls mit von der Partie war. Ansonsten sind die Informationen zum geplanten Börsengang der STS Group – wie stets bei Neuemissionen – so gewählt, dass Anleger zwar einige Zahlen erhalten. Wirklich relevante Informationen zur Bewertung der Aktie lassen sich daraus allerdings nicht ableiten.
Demnach strebt die STS Group einen Emissionserlös von rund 50 Mio. Euro aus der Ausgabe von neuen Aktien an. Mutares wiederum – bislang 100-Prozent-Eigentümer – will auch nach dem Listing Mehrheitseigentümer bei dem Unternehmen mit Sitz in Hallbergmoos in der Nähe des Münchner Flughafens bleiben. Gemäß früherer Aussagen zum Net Asset Value (NAV) der einzelnen Segmente aus dem Mutares-Portfolio gibt es den Hinweis, dass der NAV der STS Group zum Jahresende 2017 auf rund 220 Mio. Euro zu taxieren ist. Da die Gesellschaft aber kaum zum NAV von Ende 2017 an den Markt geführt werden dürfte, sollten sich Anleger auf eine spürbar höhere Bewertung gefasst machen. Zur Einordnung: Im vergangenen Geschäftsjahr kam die STS Group auf Erlöse von rund 425 Mio. Euro und erzielte daraus ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von rund 24 Mio. Euro – was einer operativen Marge von 5,6 Prozent entspricht. Bis zum Jahr 2020 hält Hauck & Aufhäuser es für möglich, dass STS die EBITDA-Rendite auf zwölf Prozent ausdehnt.
Zur Umsatzentwicklung machen die Experten in der Studie keine Angaben, laut Mutares liegt das mittelfristige Umsatzziel jedoch nördlich von 500 Mio. Euro. Boersengefluester.de kalkuliert vorsichtig mit 470 Mio. Euro für 2020, was auf ein bereinigtes EBITDA von etwa 56 Mio. Euro hinauslaufen würde. Andere Lkw-Zulieferer wie SAF-Holland oder Jost Werke werden derweil mit einem Faktor von etwas mehr als sechs gehandelt – bezogen auf die Relation von Enterprise Value (Unternehmenswert plus Netto-Finanzschulden) zu dem EBITDA für 2019. Zumindest laut den, aus dem elektronischen Bundesanzeiger ablesbaren, Bilanzen der STS Group AG, spielen Netto-Finanzschulden keine große Rolle. Wir legen uns jetzt einfach mal fest und setzen den möglichen Börsenwert von STS zum IPO daher in einer Spanne von 320 bis 350 Mio. Euro an. Wiederum angenommen, dass Mutares mit 60 Prozent an der STS Group beteiligt bleiben wird, könnte künftig allein das STS-Paket für knapp 200 Mio. Euro Börsenwert bei Mutares stehen. On top kämen der Erlös aus der Platzierung der STS-Stücke sowie das ganze restliche Geschäft, was per Ende 2017 einen NAV von knapp 180 Mio. Euro hatte.
Summa summarum würde das auf einen fairen Wert im Bereich um 500 Mio. Euro für den Mutares-Konzern hinauslaufen. Aktuelle Marktkapitalisierung: 277 Mio. Euro. Zumindest laut dieser überschlägigen Rechnung wäre die Mutares-Aktie eine super heiße Wette mit enorm viel Potenzial. Wem das alles zu viel Konjunktiv ist, der setzt seinen Schwerpunkt lieber auf die Dividendenrendite von gegenwärtig 5,5 Prozent. Das ist ja auch schon kein ganz schlechtes Argument für die im Scale gelistete Aktie.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBITDA1,2 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBITDA-Marge3 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBIT1,4 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
EBIT-Marge5 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Jahresüberschuss1 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Netto-Marge6 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Cashflow1,7 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Ergebnis je Aktie8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | |
Dividende8 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 | 0,00 |
Foto: Pixabay