Die Botschaft von CEO Robin Laik auf dem Kapitalmarkttag von Mutares am 20. Oktober 2020 ist unmissverständlich: „Wir wollen der Turnaround-Investor Nummer 1 in Europa sein.“ Entsprechend soll das Portfolio der Beteiligungsgesellschaft bis 2023 für einen annualisierten Konzernumsatz von 3 Mrd. Euro stehen – nach vermutlich rund 1,8 Mrd. Euro für das laufende Jahr. „Durch die Auswirkungen der Corona-Krise ist unsere Kauf- und Verkaufspipeline prall gefüllt“, sagt Laik. Beinahe noch wichtiger für Aktionäre von Mutares ist jedoch der Umstand, das ein wachsendes Portfolio auch mit steigenden Beratungserlösen einhergeht. Und genau diese jährliche Zuflüsse werden an der Börse häufig unterschätzt, obwohl sie – neben den Dividendenerträgen aus den Gesellschaften – die Basis für die eigene Dividendenpolitik der Münchner sind. Für 2020 rechnet die im Freiverkehrssegment Scale gelistete Mutares auf Holding-Ebene mit entsprechende Erlösen zwischen 40 und 50 Mio. Euro.
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Das reicht locker aus, um auch zur nächsten Hauptversammlung eine Dividende von 1,00 Euro je Anteilschein zu zahlen – bezogen auf die gegenwärtige Aktienzahl ergibt sich eine Ausschüttungssumme von rund 15,2 Mio. Euro – und sich so einen Platz ganz weit vorn in den Renditecharts zu sichern. Damit nicht genug: Sofern es attraktive Exits gibt, will Mutares die Basisdividende um eine performanceabhängige Extrazahlung aufstocken. So sollen die Holding-Umsätze bis 2023 auf mehr als 100 Mio. Euro klettern, woraus ein für die Dividende relevantes Ergebnis von rund 60 Mio. Euro möglich erscheint – nach vermutlich gut 20 Mio. Euro für 2020. Das wiederum würde dann zu einer signifikantem Anhebung der angestrebten jährlichen Gesamtdividende führen. Für Kursfantasie ist also gesorgt. Wobei: Das größte Interesse an einer Umsetzung dieser forschen Ausschüttungspolitik mit Dividendenrenditen von vermutlich rund 10 Prozent hat zweifellos Mitgründer und Großaktionär Laik.
Frei von Risiken ist das Geschäftsmodell naturgemäß auch nicht. Immerhin sind die meist mit einer schwachen operativen Verfassung ins Portfolio kommenden Unternehmen in ökonomisch angespannten Lagen auch besonders anfällig für konjunkturelle Rückschläge. Dessen sollten sich Anleger bewusst sein. Die zur Gruppe gehörende STS Group ist da ein mahnendes Beispiel. Rein dividendenorientierte Investoren dürften bei Mutares aber richtig liegen. Per saldo fühlen wir uns in unserer bisherigen Einschätzung (HIER) bestätigt.
Die wichtigsten Finanzdaten auf einen Blick | ||||||||
2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | ||
Umsatzerlöse1 | 899,70 | 865,10 | 1.015,90 | 1.583,90 | 2.504,00 | 3.751,70 | 4.689,10 | |
EBITDA1,2 | 67,10 | 49,10 | 79,20 | 142,70 | 566,50 | 181,50 | 756,90 | |
EBITDA-Marge3 | 7,46 | 5,68 | 7,80 | 9,01 | 22,62 | 4,84 | 16,14 | |
EBIT1,4 | 40,00 | 19,40 | 26,20 | 41,20 | 447,30 | -3,10 | 436,90 | |
EBIT-Marge5 | 4,45 | 2,24 | 2,58 | 2,60 | 17,86 | -0,08 | 9,32 | |
Jahresüberschuss1 | 43,90 | 12,00 | 16,70 | 19,70 | 442,40 | -21,00 | 367,10 | |
Netto-Marge6 | 4,88 | 1,39 | 1,64 | 1,24 | 17,67 | -0,56 | 7,83 | |
Cashflow1,7 | -29,10 | -11,10 | -10,70 | -43,00 | -103,50 | -20,80 | -27,50 | |
Ergebnis je Aktie8 | 2,85 | 0,96 | 1,37 | 1,78 | 26,83 | -0,32 | 18,41 | |
Dividende8 | 1,00 | 1,00 | 1,00 | 1,50 | 1,50 | 1,75 | 2,25 |
1 in Mio. Euro; 2 EBITDA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen; 3 EBITDA in Relation zum Umsatz; 4 EBIT = Ergebnis vor Zinsen und Steuern; 5 EBIT in Relation zum Umsatz; 6 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Relation zum Umsatz; 7 Cashflow aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit; 8 in Euro; Quelle: boersengefluester.de Wirtschaftsprüfer: Deloitte |
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