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Mutares: Auf Hochtouren unterwegs

Auf unsere Frage nach einem möglichen Termin für den Börsenstart der Nordec Group, will sich Johannes Laumann, CIO der Beteiligungsgesellschaft Mutares, im Hintergrundgespräch noch nicht exakt festlegen. Boersengefluester.de tippt jedoch, dass es bereits Mitte/Ende Juni 2022 soweit sein könnte. Damit käme das IPO des Spezialisten für Stahlkonstruktionen im Brücken- und Hochbau mit Schwerpunkt auf nordische Länder früher als wohl gemeinhin vermutet, denn in der kürzlich veröffentlichten Meldung zur Bekundung der Kapitalmarktabsichten von Nordec, das Unternehmen ist eine 100-Prozent-Tochter der Mutares-Portfoliotitels Donges Group, ist noch kein konkreter Fahrplan für das Listing an der Nasdaq Helsinki genannt. Scheinbar steht der finnische Neuemissionsmarkt, im Gegensatz zu Deutschland, aber schon wieder in den Startlöchern.

Dem Vernehmen nach will Donges seinen Anteil zum IPO auf 40 bis 45 Prozent reduzieren, parallel dazu ist die Ausgabe neuer Aktien mit einem Emissionserlös von brutto rund 7 Mio. Euro geplant. Der Donges Group – und damit indirekt auch Mutares – dürfte durch den Verkauf der bestehenden Aktien ein Erlös im mittleren zweistelligen Millionenbetrag zufließen. Getuschelt wird in Finanzmarktkreisen über eine Summe nördlich von 30 Mio. Euro. Das ist aber auch nur der erste Schritt, denn mit Ablauf der Sperrfrist von 180 Tagen nach der Notizaufnahme stehen sukzessive wohl auch die restlichen noch bei Donges verbliebenen Nordec-Aktien zur Disposition. Insgesamt eine hoch interessante Transaktion, die den Wert der bereits seit fünf Jahren im Mutares-Portfolio befindlichen – und daher selbst als Exit-Kandidat geltenden – Donges Group nochmals steigert.

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Von der Bedeutung her noch wesentlicher ist der ebenfalls sehr frische Kauf des Geschäfts mit Hochleistungskunststoffteilen (Krümmer, Druckluftleitungen und Flüssigkeitsbehälter) von Mann+Hummel. Manchem Anleger ist das Familienunternehmen vermutlich schon einmal beim Besuch einer Autowerkstatt aufgefallen, denn Mann+Hummel ist der wohl bekannteste Hersteller von Luft- und Ölfiltern und auch im Rennsport sehr aktiv. Das gesamte Produktspektrum der Ludwigsburger ist freilich sehr viel umfassender. Da sich Mann+Hummel künftig auf ausschließlich auf Filtrations- und Separationslösungen spezialisieren will, standen die drei Produktionsstandorte in Bad Harzburg, Sonneberg sowie im französischen Laval zur Disposition. Für Mutares die perfekte Ergänzung zu den eigenen Kunststoffaktivitäten – gebündelt in den Unternehmen LMS (ehemals Magna) und SFC Solutions (früher Cooper Standard). Und da es so gut passt, dürfte Mutares bei der Transaktion wohl auch mehr Geld als sonst üblich in die Hand genommen haben. Über finanzielle Details wurde allerdings Stillschweigen vereinbart.

Immerhin verrät uns Laumann, dass der gesamte Prozess perfekt gelaufen sei und man am Ende noch ein Bier getrunken habe. Champagner-Mentalität passt nicht zu Mann + Hummel. Trotz der überaus regen Transaktionstätigkeit der vergangenen Wochen, und boersengefluester.de hat sich hier nur zwei besonders plastische Beispiele herausgepickt: Der Aktienkurs von Mutares ist schon seit geraumer Zeit in eine ausgeprägte Seitwärtsbewegung übergangen. Das ist im aktuellen Umfeld im Grunde sogar eine vergleichsweise positive Entwicklung, zumal noch der Mitte Mai erfolgte Dividendenabschlag von 1,50 Euro zu berücksichtigen ist. Welches Potenzial in der Aktie steckt, zeigen aber die Kursziele der Analysten, die sich zwischen 30 und 37,50 Euro bewegen.

Bei einem besseren Gesamtmarkt dürfte die Notiz auch auf diese Regionen zusteuern, da ist boersengefluester.de recht zuversichtlich. Für dividendenorientierte Langfristanleger ergibt sich hier jedenfalls eine gute Chance-Risiko-Relation. Zudem betont Laumann, dass auch im dritten Quartal mit einem anhaltend hohen Dealflow zu rechnen sei. Dann könnte unter anderem auch der Rasenmäherhersteller Sabo – ein weiterer Exit-Kandidat aus dem Mutares-Portfolio – in den Blickpunkt rücken. Wie uns Laumann bestätigt, finden derzeit Gespräche über einen möglichen Verkauf statt. Grundsätzlich wäre Sabo wohl auch für ein Unternehmen wie Einhell Germany interessant. Doch bei seiner Präsentation auf der von GBC organisierten MKK Münchner Kapitalmarkt Konferenz Anfang Mai sagte Einhell-Finanzvorstand Jan Teichert in einem Nebensatz, dass Sabo eher nicht ins Anforderungsprofil passe. Wir sind also gespannt, wer das Rennen macht.

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Foto: Mann+Hummel GmbH


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Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.