[regsho-scanner-teaser]

Mühlbauer: Profiteur der Sicherheitsdebatte

Zu den stark positiven Überraschungen der vergangenen zwölf Monate gehört die Aktie von Mühlbauer. Inklusive Dividendenzahlung hat der Anteilschein des Spezialisten für Anlagen zur Produktion von Reisepässen, ID-Karten, Halbleiterprodukten oder auch RFID-Anwendungen in diesem Zeitraum um ziemlich genau 75 Prozent an Wert gewonnen. Die nun vorgelegten Halbjahreszahlen untermauern, wie gut Mühlbauer zurzeit unterwegs ist: Bei einem Erlösplus von 9,7 Prozent auf 150,01 Mio. Euro kam das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) um gut 28 Prozent auf 22,17 Mio. Euro voran. Wesentlicher Grund für den deutlichen Umsatzanstieg ist ein Großprojekt im Bereich Regierungslösungen (TECURITY).

Und genau hier liegt zurzeit auch die große Fantasie der Mühlbauer-Aktie. Schließlich betont das aus dem circa 50 Kilometer von Regenburg entfernten Roding kommende Unternehmen im Zwischenbericht: „Der weltweite Bedarf nach ID-Dokumenten, intelligenten Grenzübertrittsystemen und weiteren Sicherheitslösungen ist anhaltend steigend. Bedingt durch den seit Jahresanfang eingetretenen Stopp des Ölpreisverfalls und der Tendenz einer Ölpreiserholung steigt die Wahrscheinlichkeit, dass in zahlreichen Ländern nationale Sicherheitsprojekte wieder priorisiert vorangetrieben werden.“ Darüber hinaus erkennt Mühlbauer aber auch im Halbleitermarkt „eine positive Dynamik“. Gleichwohl lehnt sich Firmengründer und Vorstand Josef Mühlbauer nicht weiter als bislang aus dem Fenster und bestätigt den bisherigen Ausblick. Demnach sollen Umsatz und operatives Ergebnis das hohe Niveau des Vorjahrs wieder erreichen.

 

[shortcodedisplaychart isin=”DE0006627201″ ct=”1Y” cwidth=”595″ cheight=”350″]

 

Tatsächlich hätte Mühlbauer wohl schon zum Halbjahr deutlich mehr Gewinn zeigen können, allerdings haben die Bayern die Rückstellungen in der Bilanz um stattliche 11,8 Mio. Euro aufgestockt. Der Löwenanteil davon entfiel auf höhere Rückstellungen für Garantierisiken (+4,54 Mio. Euro) und Steuern (+3,01 Mio. Euro). Insgesamt bleibt boersengefluester.de bei der Kaufen-Einschätzung. Der Börsenwert von zurzeit knapp 585 Mio. Euro spiegelt das Potenzial der schuldenfreien Gesellschaft – 71,48 Mio. Euro stehen an Guthaben in der Bilanz – nur unzureichend wider. Bezogen auf das von boersengefluester.de für 2016 erwartete EBIT wird die Aktie nicht einmal mit dem Faktor zwölf auf den Unternehmenswert gehandelt. Zudem bietet der Titel immer noch eine weit überdurchschnittliche Dividendenrendite.

 

[financialinfobox wkn=”662720″]

 

[basicinfoboxsc isin=”DE0006627201″]

 

Foto: Mühlbauer Holding AG

Über Gereon Kruse

Gereon Kruse
Gereon Kruse ist Gründer des in Frankfurt ansässigen Finanzportals boersengefluester.de und seit vielen Jahren ein profunder Kenner von Kapitalmarktthemen und Experte für Datenjournalismus. Sein Spezialgebiet sind deutsche Aktien – insbesondere Nebenwerte. Investmentprofis aus dem Small- und Midcap-Bereich stufen die Qualität der Berichterstattung von boersengefluester.de laut der IR.on-Medienstudie 2020/21 mit der Bestnote 1,67 ein. Im Gesamtranking der Onlinemedien liegt die Seite mit Abstand auf Platz 1. Beim finanzblog award der comdirect bank hat boersengefluester.de den Publikumspreis und zusätzlich noch den 3. Platz in der Jurywertung gewonnen. Zuvor war Gereon Kruse 19 Jahre beim Anlegermagazin BÖRSE ONLINE tätig – von 2000 bis Anfang 2013 in der Funktion des stellvertretenden Chefredakteurs.